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16. Who Is Who der Mongolei: O

16.1 Odbayar, Dorjiïn

Gouverneur des Aimags Dornod.

Dorjiïn Odbayar, Mitglied der MAXN/MRVP, kandidierte im Wahljahr 2004 für die MAXN/MRVP im Aïmag Dornod, Wahlkreis 16, setzte sich erfolgreich gegen L. Dashnyam und S. Bilägsaïxan durch.

Er wurde 1967 geboren.

16.2 Odgäräl, Dambyn

Dambyn Odgäräl, Mitglied der MÜÄNN, kandidierte im Wahljahr 2004 für die MÜÄNN im Aïmag Süxbaatar, Wahlkreis 31, verlor aber gegen R. Bud.

Er wurde 1969 geboren, studierte Journalismus und ist Vorstand der ,,Süns-Urlag''-Gruppe.

16.3 Odonbaatar, Renqinsambuugiïn (Renchinsambuugiin Odonbaatar)

Mitglied des Parlaments seit 1994. Verteidigungsminister im Kabinett von C. Älbägdorj 1998. Mitglied der MÜAN/MNDP.

Odonbaatar wurde 1961 im Aïmag Xöwsgöl geboren. Nach dem 10-jährigen Mittelschulabschluß studierte er an der MUIS und absolvierte sie 1983 als Handelsökonom. Er kam dann in seinen Geburtsaïmag und arbeitete dort ein Jahr lang als Buchhalter. 1986 begann er beim Amt für Handel und Beschaffung des Aïmags als Ökonom zu arbeiten, zuvor war er aber drei Jahre lang im Armeedienst. 1990 übernahm er den Vorsitz des Handels-Trusts im selben Aïmag und ein Jahr später wurde er Direktor der Börsengesellschaft des Aïmags Xöwsgöl. 1992--1994 leitete er die Xöwsgöl- MÜAN/MNDP und 1994s kam er überraschend ins Parlament, nachdem der PM C. Älbägdorj sein Mandat aus Protest niederlegte und aus dem Parlament ausschied.

Odonbaatar spricht russisch und englisch.

16.4 Odonqimäd, Luwsangiïn

Mitglied des Parlaments seit 2000. Seit 1996 Präsident des Mongolischen Roten Kreuzes. Mitglied der MAXN/MRVP.

Odonqimäd kandidierte im Wahljahr 2000 erfolgreich im Aïmag Gow'-Sümbär, Wahlkreis 14. Im gleichen Wahlkreis trat er auch 2004 wieder für die MAXN/MRVP an und setzte sich erfolgreich gegen G. Battulga und Q. Gantömör durch.

Odonqimäd wurde 1942 in Dälgäräx, Aïmag Dornogow', geboren. Er studierte an der Staatlichen Medizinischen Hochschule und absolvierte 1977 ein Aufbaustudium in der Tschechoslowakei. Er arbeitete anschließend als Lehrer in der medizinischen Ausbildung an mehreren Instituten. Er arbeitete anschließend als Lehrer in der medizinischen Ausbildung an mehreren Instituten.

Er war bereits in der Vergangenheit mehrfach als Deputierter in Volksxurale gewählt worden und ist Mitglied des Leitungskreises der MAXN/MRVP.

16.5 Odxüü, Dürzäägiïn

Dürzäägiïn Odxüü, Mitglied der Ardqilsan nam*, kandidierte im Wahljahr 2004 un eigenem Namen im Aïmag Orxon, Wahlkreis 55, verlor aber gegen Q. Ganbaatar.

Er wurde 1961 geboren, ließ sich zum Montan-Ingenieur ausbilden und arbeitet bei der Gesellschaft ``Altan gadas'' als Berater.

16.6 Oqirbat, Punsalmaagiïn (Punsalmaagiin Ochirbat, Otschirbat)

Präsident der Mongolei 1990--1997. Der erste Präsident der MVR und der Mongolei.

Oqirbat wurde 1942 im Aïmag Zawxan geboren. Trat 1990 ins politische Rampenlicht, als die alte Führungsriege unter dem Druck der demokratischen Kräfte zurücktreten mußte. Er war erst Ingenieur und machte dann eine glänzende Karriere als Minister für Energie und Geologie, und später als Minister für Außenhandel. Er ist Verfechter des Reformkurses. Ist seit 25 Jahren Mitglied der MAXN/MRVP. Wurde im März 1990 zum Vorsitzenden des Präsidiums des Großen Volksxurals gewählt. Er zeichnet sich durch Flexibilität, Kompromißfähigkeit und Überzeugungsvermögen aus, so daß er politische Konfrontationen und Krisen unmittelbar vor den ersten demokratischen und freien Wahlen zum Großen Volksxural verhindern konnte.

In Anerkennung seiner Fähigkeiten bekam er die nahezu ungeteilte Unterstützung aller politischen Parteien bei der Wahl zum ersten Präsidenten der Mongolei. Er wurde am 3. September 1990 in sein Amt geschworen. Er war Verfechter der Idee einer nationalen Wiederbelebung des Landes und der Entwicklung eines ,,Sozialismus im Deel''.

In einer Rede am 25. 9. 1992 vor der 47. Generalversammlung der UNO wies der mongolische Staatspräsident auf die neue entideologisierte Außenpolitik seines Landes hin. Er machte das Interesse deutlich, enge und kooperative Beziehungen zu allen Staaten zu entwickeln, insbesondere zu den beiden Nachbarn Rußland und China. Oqirbat lehnte die Stationierung und den Transport von Massenvernichtungswaffen in der Mongolei ab und warnte davor, Zentralasien in einen Schauplatz des Wettrüstens zu verwandeln. In seiner Neujahrsbotschaft an die Nation 1993 wünschte Präsident Oqirbat seinen Landsleuten Erfolg und Wohlstand für das Jahr. Er räumte ein, daß das Land noch immer in einer tiefen Krise steckte. Insbesondere sei es noch nicht gelungen, Engpässe in der Versorgung mit Nahrung und Konsumgütern zu überwinden. Der Staatschef forderte die Mongolen auf, mit individuellen Engagement an der Umsetzung des ,,Aktionsprogramms'' der Regierung mitzuwirken (MM, 5. 1. 1993).

Anläßlich eines Staatsbesuches in Moskau (19.--20. 1. 1993) traf Oqirbat mit seinem russischen Kollegen Jelzin zusammen. So unterzeichneten beide Seiten u.a. einen Vertrag über freundschaftliche Beziehungen und Zusammenarbeit. (Europa-Archiv 48 (1992) 4, S. Z 44).

Am 6. Juni 1993 wurde Oqirbat erneut zum Staatspräsidenten der Mongolei gewählt; allerdings war die Vorgeschichte dieser Wahl nicht ohne Besonderheiten. Überraschend nominierte die MAXN/MRVP im April 1993 L. Tudäw, den Herausgeber der Ünän (,,Wahrheit''), der Parteizeitung der MAXN/MRVP, der als ideologischer Hardliner gilt. Er konnte sich gegen Oqirbat überraschend durchsetzen. Daraufhin nominierten die Nationaldemokratische Partei und die Sozialdemokratische Partei Oqirbat als ihren gemeinsamen Gegenkandidaten, von dem sie sich ein Gleichgewicht zum MAXN/MRVP-kontrollierten Parlament erhofften (Reuter, 12. u. 13. 4. 1993). Mit 57,8% der Stimmen ging der bisherige Amtsinhaber und Kandidat der Koalition aus Nationaldemokratischer und Sozialdemokratischer Partei, P. Oqirbat, als Sieger der Präsidentschaftswahlen hervor. Sein Herausforderer L. Tüdäw von der Revolutionären Volkspartei erzielte lediglich 38,7% der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 92,7%. Oqirbat ist der erste, direkt vom Volk gewählte Präsident der Mongolei. Nach seiner Wahl kündigte er an, für die gesamte Nation einzutreten und dafür mit allen Parteien und Bürgern des Landes zusammenzuarbeiten. Das Ergebnis zeige, daß die Mehrheit der Bevölkerung der alten marxistischen Ideologie eine klare Absage erteilt habe und für die neue Verfassung eintrete. (MM, 22. 6. 1993). Sein Sieg wurde als Beweis des Vertrauens der Bevölkerung in dessen Aktivitäten und persönliche Autorität gewertet, und das Wählervotum sei Ausdruck des Wunsches der Bevölkerung nach politischer Stabilität und einer Balance zwischen allen politischen Parteien, so der Vorsitzende der gemeinsamen Wahlkampfkommission von Nationaldemokratischer und Sozialdemokratischer Partei, M. Änxsaïxan. Am 18. 6. 1993 legte P. Oqirbat seinen Eid auf die Verfassung ab.

Kurz nach seiner Wiederwahl empfing Oqirbat von 9.--12. 7. 1993 den kirgisischen Staatschef, Präsident A. Akajew, der sich zu einem offiziellen Staatsbesuch in der Mongolei aufhielt. Mit seinem mongolischen Kollegen Oqirbat unterzeichnete er eine Reihe von Vereinbarungen darunter einen ,,Vertrag über freundschaftliche Beziehungen und Zusammenarbeit''. Im Mittelpunkt der Gespräche standen Möglichkeiten zur Ausweitung der wirtschaftlichen Kontakte. (MM, 15. 7. 1993).

In einer offiziellen Stellungnahme vom 22. 9. 1993 des Außenministeriums bekundete Oqirbat Unterstützung für die Aktivitäten Jelzins zur Überwindung der politischen Krise sowie zur Vertiefung der demokratischen und ökonomischen Reformen. (MM, 28. 9. 1993, S. 1).

Vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen erklärte sich die Mongolei im Oktober 1993 zur nuklearwaffenfreien Zone. In einem Brief an den amerikanischen Präsidenten Clinton unterstrich Oqirbat, damit solle zu einer Atmosphäre des Vertrauens, der Stabilität und Zusammenarbeit in Zentralasien beigetragen werden. Oqirbat brachte überdies den Wunsch nach regelmäßigen Konsultationen mit den USA in sicherheits- und außenpolitischen Fragen zum Ausdruck.

Im Oktober und November des Jahres 1993 erwies er sich als ungewöhnlich scharfer Kritiker der Regierung. Insbesondere kritisierte er das Versagen der Regierung auf dem Gebiet der Versorgung der Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln sowie die hohe Teuerungsrate (MM, 12. 10. 1993, S. 1; 16. 11. 1993, S. 1).

In einem Antwortschreiben an Präsident Oqirbat nahm der amerikanische Präsident, Bill Clinton, den mongolischen Vorschlag an, Arbeitsgespräche über außen- und sicherheitspolitische Fragen aufzunehmen. (MM, 2. 2. 1994).

In seiner traditionellen Neujahrsansprache 1994 erklärte Oqirbat, daß die Mongolei aufgrund der historischen Umstände eine Zeitlang außerhalb der globalen Beziehungen gestanden habe. Deshalb müßten die Mongolen nun in das 21. Jahrhundert mit einer neuen politischen, sozialen und ökonomischen Ordnung treten. Die Grundlage dafür habe die Demokratiebewegung von 1989/90 gelegt, der das Land die parlamentarische Demokratie verdanke. (MM, 15. 2. 1994).

Indien, Thailand, Laos und Vietnam waren die Ziele einer ausgedehnten Asienreise, die Präsident Oqirbat zwischen 21. 2. und 6. 3. 1994 unternahm. Er unterzeichnete eine Vielzahl bilateraler Verträge mit den Gastgeberstaaten, darunter Abkommen über Freundschaftliche Beziehungen und Zusammenarbeit mit Indien und Laos. Thailand gewährte der Mongolei finanzielle Hilfen zur Beseitigung der akuten Nahrungskrise (MM, 8. 3. 1994).

Vor dem Hintergrund des Beschlusses der Opposition von Mitte März 1994, ihre Abgeordneten aus dem Parlament zurückzuziehen, schlug Präsident Oqirbat bei der Eröffnung der Frühjahrssitzung des Parlaments vor, die Rechte und Pflichten der Minderheit im Parlamentsgesetz festzusetzen, die Berichterstattung der Massenmedien über parlamentarische Vorgänge, einschließlich der Positionen der Minderheit, gesetzlich zu regeln und das Gesetz für die 1996 angesetzten Parlamentswahlen zu erneuern (MM, 22. 3. 1994). Außerdem warf er der Regierungspartei vor, die Massenmedien zu mißbrauchen, so daß eine genügende Berichterstattung über die parlamentarische Opposition nicht garantiert sei.

Anläßlich des Hungerstreikes eines Teils der Opposition vom 13. bis 25. 4. 1994 rief Oqirbat die Regierung und das Parlament dazu auf, die Forderungen der Hungerstreikenden zu erörtern. Zugleich appellierte er an die Demonstranten, ihren Streik abzubrechen, um eine Eskalation zu vermeiden. Am 25. 4. vermittelte er zwischen Regierung und Opposition einen Konsens über die künftige politische Entwicklung (MM, 26. 4. 1994). Er beklagte, daß es bislang an einer politischen Kultur fehle, und verlangte gemeinsame Bemühungen von Regierung, Parlament und Parteien zwecks Überwindung der gegenwärtigen politischen Instabilität (MM, 3. 5. 1994).

In einer Rede vor dem Parlament bemängelte Oqirbat neben dem anhaltenden Produktionsrückgang insbesondere die Sozialpolitik. Er beklagte, daß Löhne, Renten und Sozialhilfen häufig nicht ausgezahlt würden (Deutsche Welle, Monitor-Dienst, 20. 10. 1994, S. 8). Im Dezember rief er außerdem seine Landsleute zu mäßigerem Alkoholkonsum auf (MM, 9. 12. 1994).

Am 15. 1. 1995 empfing Oqirbat seinen burjatischen Amtskollegen Leonid Popatow. Dieser beklagte sich über die hohen Zölle der Russischen Föderation, die den Handelsverkehr zwischen Burjatien und der Mongolei stark beeinträchtigen. Die beiden Präsidenten sprachen sich für eine Ausweitung der Handelsbeziehungen aus (MM, 20. 1. 1995).

Der mongolische Präsident kritisierte Mitarbeiter des Geheimdienstes dafür, daß sie vertrauliche diplomatische Dokumente und Fotos von ,,wichtigen Objekten'' gegen Bezahlung an die Presse weitergegeben hätten. Zugleich beschuldigte er die Geheimdienstler, bei der Bekämpfung des organisierten Verbrechens, insbesondere beim Handel mit Waffen aus Beständen der Armee versagt zu haben. (Reuter, engl. 18. 3. 1995).

In einem Interview mit der BBC im März 1995 sprach sich Oqirbat für eine Änderung des Wahlgesetzes aus. Bis zu den anstehenden Parlamentswahlen im Juni 1996 müsse ein Wahlgesetz geschaffen werden, das allen politischen Parteien die Tür zur Volksvertretung öffne. (MM, 24. 3. 1995, S. 1). Auch im Dezember 1995 bekräftigte er wiederholt seine Forderung nach einer Änderung des Wahlgesetzes (MM, 23. 12. 1995).

Vom 5. -- 6. 4. 1995 empfing Oqirbat den bulgarischen Präsidenten Schelju Schelew anläßlich eines offiziellen Besuchs in Ulaanbaatar. Die beiden Präsidenten unterzeichneten einen Vertrag über freundschaftliche Beziehungen und Zusammenarbeit (MM, 7. 4. 1995, S. 1).

Am 9. Mai 1995 nahm Oqirbat an den offiziellen Gedenkfeierlichkeiten zu Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland in Moskau teil. (MM, 12. 5. 1995, S. 1)

Für seine Verdienste im politischen und wirtschaftlichen Reformprozeß. erhielt Oqirbat die ,,Fackel der Freiheit'', eine von der amerikanischen Öffentlichkeit verliehene Auszeichnung, die dem Präsidenten am 4. Juli dieses Jahres zusammen mit einer Million US-Dollar überreicht wurde (MM, 9. 6. 1995, S. 1).

Die ursprünglich für den Herbst des Jahres 1995 geplante Chinareise Oqirbats wurde kurfristig abgesagt, nachdem mongolische Handwerker bei Reparaturarbeiten in der diplomatischen Vertretung in Beijing ,,Wanzen'' entdeckt hatten, die vermutlich bereits vor mehr als zehn Jahren installiert worden waren (Reuter, engl. 9. 6. 1995).

Im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin ,,Focus'' und der ,,Frankfurter Allgemeinen Zeitung'' berichtete Präsident Oqirbat über die politische und wirtschaftliche Lage in seinem Land. Er zog ein positives Resumé der Reformpolitik, wies allerdings auf viele noch bestehende Schwierigkeiten hin. Ein großes Problem bei der Umsetzung der Reformen nannte er die bremsende Bürokratie in den zentralen und örtlichen Behörden. Oqirbat sprach sich dafür aus, die Verwaltung neu zu strukturieren und Personal abzubauen. Im wirtschaftlichen Bereich gelte es vor allem, Defizite bei der Energieversorgung und die Inflation zu beseitigen. Darüber hinaus müsse die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe verbessert werden. (FAZ, 21. 6. 1995, S. 4 und MM, 23. 6. 1995, S. 1)

Die zehntägige Europareise nach Deutschland, Ungarn und Belgien des mongolischen Staatspräsidenten begann am 18. September in Bonn, wo er in der Villa Hammerschmidt von Bundespräsident Roman Herzog offiziell begrüßt wurde. Im Mittelpunkt seiner Gespräche mit deutschen Politikern und Unternehmern standen vor allem Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Ferner unterzeichnete der mongolische Gast mit Außenminister Klaus Kinkel zwei Dokumente --- eine Erklärung über die Natur der Beziehungen zwischen den beiden Staaten sowie ein Protokoll über Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Bildung. Oqirbat traf am 19. September außerdem zu einer kurzen Unterredung mit Bundeskanzler Helmut Kohl zusammen. In einem Vortrag in der Konrad-Adenauer-Stiftung entwickelte der mongolische Staatspräsident seine Vorstellungen von einer humanen, demokratisch verfaßten und selbstverantwortlichen Gesellschaft in der Mongolei, ohne jedoch die noch vorhandenen Probleme zu beschönigen. In der anschließenden Diskussion ging er offen auf die vielen Fragen aus dem Publikum ein. Nach der Eintragung ins Goldene Buch der Stadt Bonn und einer Begegnung mit dem Minister für Internationale Zusammenarbeit, Carl-Dieter Spranger, reiste Oqirbat mit seiner Delegation am 20. September nach München weiter. Neben Gesprächen mit bayerischen Politikern und Besichtigungen bei Siemens und Audi blieb dem mongolischen Gast vor seiner Weiterreise nach Ungarn noch Zeit für eine Maß Bier auf dem Münchner Oktoberfest. Auch in Budapest und Brüssel drehten sich die Gespräche des mongolischen Staatspräsidenten hauptsächlich um wirtschaftliche Fragen wie auch um eine engere politische Zusammenarbeit zwischen der Mongolei und Europa (Berichterstatterin: Doris Götting)

Zu Beginn der Herbst-Sitzung 1995 des mongolischen Parlaments wiederholte der mongolische Präsident Oqirbat seine scharfe Kritik an der Privatisierungspolitik der Regierung. Noch immer seien 74,6% der Vermögenswerte in staatlicher Hand, diese erwirtschafteten jedoch nicht mehr als ein Drittel des Bruttosozialprodukts. Aufgrund der Propaganda der Regierung glaube inzwischen die Öffentlichkeit, daß die Entstaatlichung gut voran gekommen sei. In Wirklichkeit seien aber erst 19,2% der Wirtschaft privatisiert (Reuter, 10. 10. 1995).

In seiner traditionellen Neujahrsansprache äußerte sich Oqirbat 1996 zufrieden über die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Als positives Signale wertete er beispielsweise den Anstieg des Bruttosozialprodukts und die ausgeglichene Außenhandelsbilanz. Zugleich bedauerte der Präsident, daß sich der Lebensstandard der Bevölkerung nicht wesentlich verbessert habe und die Zahl der Arbeitslosen und Armen weiterhin hoch sei (MM, 1. 1. 1996).

Oqirbat ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er jagt gerne und liest Romane (MM 3, 22. Juli 1991, p. 2: ,,Who is Who in Mongolia'').

16.7 Oqirxüü, Tüwdängiïn (Tuvdengiin Ochirkhuu)

Mitglied des Parlaments seit 1992. Mitglied der MAXN/MRVP. Oqirxüü kandidierte im Wahljahr 2000 erfolgreich in Ulaanbaatar, Stadtbezirk Qigältäï, Wahlkreis 73, im gleichen Wahlkreis wie schon 1996. Im Jahr 2004 kandidierte er für die MAXN/MRVP im Aïmag Gow'-Altaï, Wahlkreis 12, und setzte sich erfolgreich gegen S. Altangäräl durch.

Oqirxüü wurde 1948 im Aïmag Gow'-Altaï geboren. Er ist Absolvent der Staatsuniversität Leningrad (Sankt Petersburg) des Jahres 1972 und vom Beruf Ökonomie-Kybernetiker. 1977-1980 besuchte er die Akademie der Sozialwissenschaften Seine berufliche Kariere begann er 1972 beim Staatskomitee für Preise und Standards und drei Jahre später wurde er Sektionsleiter im Institut für Preis- und Standardforschung. Ab 1980 an arbeitete er als Ausbilder im Zentralkomitee der MAXN/MRVP, bis er 1990 Mitglied des Kleinen Staatsxurals (Unterhaus) wurde und zwei Jahre später ins neugebildete Parlament ( UIX) gewählt wurde.

Oqirxüü spricht russisch und englisch.

16.8 Otgonbayar, Jam`yangiïn (Jamyangiin Otgonbayar)

Mitglied des Parlaments 1996--2000. Mitglied der MÜAN/MNDP.

J. Otgonbayar wurde 1963 im Aïmag Dundgow' geboren. 1987 schloß er die Uraler Universität in Swerdlowsk in Philosophie ab. Er besuchte den Lehrerkurs für Russisch während seines Studiums. Danach kehrte er in seinen Heimatort zurück und arbeitete dort beim Jugendverband bis 1988. Er diente dann ein Jahr lang für die Armee als Soldat und kam wieder nach Dundgow'. J. Otgonbayar blieb praktisch bis zu seinem Wahlsieg 1996 in seinem Heimataïmag und arbeitete sich bis zum Parteivorsitzenden der Dundgow'- MÜAN/MNDP hoch. Dieses Amt hatte er von 1993--1996 inne. Zuvor war er aktiv in verschiedenen Sektionen der Aïmag-Verwaltung. Von 1990--1992 leitete er eine Abteilung im Exekutivkomitee des Volksdeputiertenxurals des Aïmags und 1992--1993 die Union of Individual Herders des selben Aïmags.

16.9 Otgonbayar, Qültämiïn (Chultemiin Otgonbayar)

Mitglied des Parlaments 1996--2000. MSDN/MSDP-Mitglied. Vorsitzende des Ständigen Rechtsausschusses 1997--1998.

Q. Otgonbayar wurde 1955 im Aïmag Bayanxongor geboren. Sie zählt zu den Juristen, die sich an der Irkutsker Staatsuniversität ausbildeten. Dies schloß sie 1979 ab. 1991--1993 studierte sie an der Warschauer Universität und spezialisierte sich auf Verwaltungsrecht. Sie lehrte zwölf Jahre lang Rechtswissenschaften an der Fachschule für Jura bis 1991 und anschließend arbeitete sie als Referentin an der Präsidentenkanzlei, bis sie dann 1996 von Aïmag Ömnögow' aus ins Parlament gewählt wurde.

Q. Otgonbayar spricht russisch, polnisch und englisch.

16.10 Otgonbayar, Saïnbuyangiïn

Saïnbuyangiïn Otgonbayar, Mitglied der Äx oron-MAShSN, kandidierte im Wahljahr 2004 für die ``Äx oron-Ardqilal'' äwsäl in Ulaanbaatar, Stadtbezirk Baganuur Nalaïx, Wahlkreis 60, und setzte sich erfolgreich gegen X. Balsandorj, L. Shüränqimäg, G. Namshir, D. Ärdänäbat und M. Tölegen durch.

Er wurde 1962 geboren, studierte Wirtschaftsingenieurwesen und ist Direktor des Unternehmens ``Oyuuny undraa'' XXK.

16.11 Otgonbayar, Sampilyn

Sampilyn Otgonbayar, Mitglied der Äx oron-MAShSN, kandidierte im Wahljahr 2004 für die ``Äx oron-Ardqilal'' äwsäl in Ulaanbaatar, Stadtbezirk Bayanzürx, Wahlkreis 59, verlor aber gegen den ersten mongolischen Kosmonauten und Verteidigungsminister J. Gürragqaa.

Er wurde 1965 geboren und ist Sekretär der ``Äx oron-MAShSN''.

16.12 Otgonbiläg, Shagdaryn

Mitglied des Parlaments von 2000 bis 2004. Mitglied der MAXN/MRVP. Präsident des Nationalen Olympischen Komitees.

Otgonbiläg kandidierte im Wahljahr 2000 erfolgreich im Aïmag Zawxan, Wahlkreis 22.

Otgonbiläg wurde 1952 geboren und ist Bergbauingenieur und Markscheider von Beruf. Er war bis 1997 Chef des Bergbaukonzerns Ärdänät.

16.13 Otgontögs, Luwsancärängiïn

Luwsancärängiïn Otgontögs, Mitglied der Är oron-MAShSN, kandidierte im Wahljahr 2004 für die ``Äx oron-Ardqilal'' äwsäl in Ulaanbaatar, Stadtbezirk Bayangol, Wahlkreis 64, verlor aber gegen R. Amarjargal.

Sie wurde 1959 geboren, studierte Ökonomie und ist Abteilungsleiterin der Äx oron-MAShSN.

16.14 Oyuun, Sanjaasürängiïn

Mitglied des Parlaments seit Dezember 1998. Erst parteilos, dann seit März 2000 Vorsitzende der neugegründeten IZN/PCC (Partei des Zivilen Mutes), Mitglied der IZ-BNN, kandidierte im Wahljahr 2004 für die ``Äx oron-Ardqilal'' äwsäl in Ulaanbaatar, Stadtbezirk Songino Xaïrxan, Wahlkreis 69, und setzte sich erfolgreich gegen N. Bolormaa, O. Baldangombo und J. Qinbat durch.

Oyuun wurde 1964 in Ulaanbaatar geboren. Sie ist Absolventin der Fachrichtung Geochemie an der Karls-Universität, Prag, in der damaligen Tschechoslowakei vom Jahr 1987. Neun Jahre später promovierte sie an der Cambridger Universität in Geologie. Von 1988 bis 1990 arbeitete sie als Geologin in der geologischen Expedition in den Aïmags Sälängä und Xäntiï. Dann war sie Sekretärin des UNDP-Projekts für Aufbau eines Laboratoriums für Mineralienverarbeitung.

Seit 1996 beschäftigte sie sich mit geologischen Untersuchungen in den Aïmags Ömnögow', Dundgow', Bayanxongor, Uws, Zawxan, Sälängä, Dornod und Süxbaatar.

Oyuun hat sich nach der Ermordung ihres Bruders S. Zorig am 02. Oktober 1998, des Anführers der Demokratischen Bewegung, bereit erklärt, die Nachwahlen in seinem Wahlkreis im Aïmag Dornod auf der Liste der regierenden Demokratischen Koalition zu bestreiten. Das gewann sie souverän und wurde somit Parlamentarierin. Sie blieb parteilos, bis sie eine neue Partei, die Partei des Zivilen Mutes ( IZN/PCC), zusammen mit einigen MÜAN/MNDP-Parlamentariern gründete.

Oyuun kandidierte im Wahlkampf 2000 wie zuvor im Aïmag Dornod; in ihrem Wahlkreis 17 traten nur drei Konkurrenten gegen sie an. Diese niedrigste Zahl der Kandidaten gegenüber allen anderen Wahlkreisen half ihr neben ihrer Herkunft mit hoher Wahrscheinlichkeit, den Wahlsieg zu erringen.

Oyuun spricht russisch, englisch und tschechisch.

16.15 Oyuunbaatar, Cärändashiïn

Mitglied des Parlaments von 2000 bis 2004. Mitglied der MAXN/MRVP, Oyuunbaatar kandidierte im Wahljahr 2000 erfolgreich im Aïmag Ömnögow', Wahlkreis 28.

Er kandidierte im Wahljahr 2004 für die MAXN/MRVP im Aïmag Ömnögow', Wahlkreis 28, verlor aber gegen D. Bat-Ärdänä.

Oyuunbaatar wurde 1956 geboren und ist Jurist.

Er ist Präsident der ,,Firma für Brot und Zucker'' Talx Qixär XK.

16.16 Oyuunbaatar, Jagdagiïn

Jagdagiïn Oyuunbaatar, Mitglied der Ardqilsan nam, kandidierte im Wahljahr 2004 für die ``Äx oron-Ardqilal'' äwsäl im Aïmag Xäntiï, Wahlkreis 49, verlor aber gegen D. Arwin.

Er wurde 1962 geboren, studierte Agrochemie und arbeitet als Generaldirektor des Unternehmens ``Cagaan shonxor xolding'' XXK.

16.17 Oyuungäräl, Qimädcärängiïn

Qimädcärängiïn Oyuungäräl, parteilos, kandidierte im Wahljahr 2004 für die Bie daan närää däwshüülägq im Aïmag Töw, Wahlkreis 36, verlor aber gegen Sh. Süxbaatar.

Sie wurde 1963 geboren, als Englischlehrerin ausgebildet und ist Vorstand des Verbandes ``Aziïn nöxörlöl''.

16.18 Oyuunxorol, Dulamsürängiïn

Mitglied des Parlaments von 2000 bis 2004. Mitglied der MAXN/MRVP, kandidierte im Wahljahr 2004 in eigenem Namen im Aïmag Zawxan, Wahlkreis 23, dem gleichen Wahlkreis, in dem sie auch schon 2000 angetreten war. verlor aber gegen Y. Sanjmyataw.

Rektorin der privaten Hochschule ,,Otgontänger''.

Oyuunxorol wurde 1963 in Tosoncängäl, Aïmag Zawxan, geboren, studierte an der Staatlichen Pädagogischen Hochschule und ist Mathematikerin.

Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.


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