Der große Altmeister der Eitelkeit gibt sich die Ehre, natürlich wie immer mit dem Schalk im Nacken, Euch in die Geheimnisse des besonderen Schuldrechts einzuführen. Mal sehen, ob Ihr zwischen den Anekdoten, kleinen Geschichten und väterlichen Statements noch was fachliches mitbekommen werdet. Da Ihr bei Anwendung des "Standardstudienplans" mit Wesel noch nichts zu tun hattet, sei darauf hingewiesen, dass es sich allein schon deshalb lohnt, die Vorlesung zu besuchen, weil man Ihn mal erlebt haben muss. Einige kennen ihn vielleicht bereits, weil sie zuviel "Talk-Shows" sehen oder begeistert seine gelegentlichen Artikel in der guten alten "Zeit" lesen. An Selbstbewußtsein mangelt es Wesel nicht. Auch wenn man seine Art nicht mag, kann man nicht bestreiten, dass seine Veranstaltungen ziemlichen Unterhaltungswert haben. Nicht zuletzt, weil er der Devise folgt "zum Verständnis des Bereicherungsrechts erzähle ich Ihnen erst mal einen Witz". Er neigt allerdings auch zum Spott von oben herab ("als ich noch so klein war wie Sie"). Ob man seinen Humor mag oder nicht, zu lachen gibt es auf jeden Fall was.

Sofern er zum eigentlichen Stoff kommt, werden jetzt endlich die abstrakten Gebilde, mit denen Ihr Euch seit zwei Semestern rumschlagt, mit Inhalt versehen. Vom Kaufvertrag über den Werkvertrag, das Deliktsrecht bis hin zum Bereicherungsrecht gibt es genug zu besprechen, was nicht in eine einzige Vorlesung passt. Ihr könnt gespannt auf Wesels Auswahl sein. Ansonsten gilt gerade hier: Die ergänzende (ggf. ersetzende) Bibliothekslektüre ist unabdingbar, wenn Ihr nicht später viel Geld an überflüssige Repetitoren loswerden wollt. Obwohl viele mit "Medicus" nicht klarkommen, habe ich mit ihm das besondere Schuldrecht ganz gut auf die Reihe bekommen; aber das ist Geschmackssache - genau wie der Dozent dieser Veranstaltung.

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