Diese Veranstaltung ist vermutlich DIE Überraschung des Sommersemesters. Nein, die Veranstaltung an sich ist nichts besonderes. Bemerkenswert ist die Kombination aus Dozent und Termin. Solange ich an der FU Jura studiere hat Prof. Pestalozza seine Veranstaltungen nicht nach 8.30 Uhr begonnen!

Inhalt des Grundkurses II sind die Grundrechte. Der Dozent, Prof. Pestalozza, wird sich diesmal bestimmt nicht in einem leeren Hörsaal wiederfinden (wie bisher, als die Studenten früh aufstehen mußten um seine Vorlesungen zu hören). Das - hoffentlich - große Interesse einer breiten Hörerschaft hat Prof. Pestalozza jedenfalls verdient, kaum jemand versteht es JURA mit so trockenem Humor zu lehren wie er. Allerdings müßt ihr gut mitarbeiten, sonst könnte es sein, daß ihr die eine oder andere Pointe verschlaft.

siehe Aushang zum Semesterbeginn

Daß es diese Vorlesung überhaupt gibt, kann man schon als glücklichen Umstand bezeichnen. Denn eine eigene Vorlesung wird dem Verfassungprozeßrecht nur selten gewidmet (für Statistikfans: in den letzten zehn Semestern gerade einmal!). Dabei ist es wichtig und unverzichtbar, sowohl für kleinen Schein als auch Examen, denn im Öffentlichen Recht sind die Klausuren häufig prozessual eingekleidet.

Ich selbst versuche anläßlich dieser Kommentierung krampfhaft, mich zu erinnern, wo ich denn eigentlich Verfassungsprozeßrecht gelernt habe. Irgendwo muß ich es gelernt haben, denn ich kann - bei allen Abstrichen, die man als Jurist immer machen muß - doch guten Gewissens behaupten, zumindest leidliche Kenntnisse zu besitzen. Es muß wohl irgendwie nebenbei geschehen sein, in der AG oder so. Den Luxus einer eigenen Vorlesung hatte ich jedenfalls nicht. Ich würde jedem empfehlen, sich diesen Luxus zu leisten, zumal Prof. Randelzhofer ein empfehlenswerter Dozent ist.

Leider hat es die Fachbereichsverwaltung nicht geschafft, die Vorlesungen so zu koordinieren, daß man alle fürs zweite Semester vorgesehenen Veranstaltungen auch tatsächlich besuchen kann: Zur gleichen Zeit finden die "Grundzüge der Rechtssoziologie" statt. Zwar sind die auch nicht schlecht (s. dort), angesichts des nahenden kleinen Scheins würde ich die Prioritäten aber doch eher im Ö-Recht setzen - der Grundlagenschein läuft ja nicht weg.

Für Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht garantiert werden. Die Daten geben regelmäßig den Stand vorm Beginn des Semesters wieder. Die Benutzung der Daten geschieht auf eigene Gefahr.