DEFO am FB Jura - Aktivitäten | |||
Am Anfang war die Idee. Und die lag ziemlich lange im Regal rum und staubte vor sich hin. Gelegentlich nahm sie mal eine Studentengruppe aus ihrem Fach, blies den Staub runter, drehte und wendete sie, schob sie ein paar Tage (oder Wochen) auf dem Schreibtisch hin und her, seufzte und - legte sie wieder zurück ins Regal. Weil die Zeit nicht richtig schien. Weil der böse Oberverwaltungschef Bossi (Name von der Redaktion geändert) Bedenken wegen Unsicherheit und Unordnung hatte. Weil die Vorbereitung so zeit- und arbeitsintensiv schien. Weil, weil, weil. Kurzum, die Zeit war noch nicht reif. Dann entstand aus dem Nichts (???) der Fachschaftsrat (fsr). Die Bossi-Hürde wurde erstmalig überwunden durch den Helden des Fachbereichstages, den damaligen Dekan Brontenmuck (Name von der Redaktion verfälscht. Warum eigentlich?). In die Bresche sprangen frisch motiviert die im fsr organisierten Gruppen und erstritten, erflehten, erbaten, erbettelten und erhandelten die bossigliche Erlaubnis zur Veranstaltung einer Party am und im Fachbereich Recht. Diese fand 1998 statt und wurde ein Knüller (vgl. Fetenbericht DEFO-Info SS 1998, S. 22). Eine Institution war geboren. Der Institution verpflichtet, nahm man sich zum Motto: Größer, schöner, teurer. Daraus erwuchs die zweite Juristenfete im Henry-Ford-Bau im Sommer 1999 (verwurstet und auch sonst auf- und verarbeitet im Info WS 1999/2000, S. 3088). Dank des ausreichenden Platzangebots für kreative Tanzspiele und wegen der Glasversicherung (wußtet Ihr, daß der HFB 2.000 m^2 versicherungspflichtige Glasfassade hat?) besann man sich Ende 1999 auf seine Ursprünge zurück und voilà! - Die bereits etwas abgegriffene Idee wurde erneut aus dem Regal genommen, völlig unnötigerweise entstaubt, an die Wand genagelt und: "same procedure as last year"; "same procedure as every year, Annette!". Nun, neue Köpfe, neue Methoden - warum sollte man neugewonnene Erstsemester nicht ihre eigenen Erfahrungen mit Partyorganisation machen lassen? Der 5:1:1 DEFO-dominierte fsr jedenfalls gab sich nach dem Motto "neues Blut, auch gut - da gibt es dann wenigstens keine belastenden Erfahrungen mit den Fetenvorgängern" den guten Florian (Name nicht von der Redaktion geändert) zum Cheforganisator und Partyverantwortlichen. Der machte es ganz schlau, schürzte völlig grundlos Hilfsbedürftigkeit vor, machte lauter "Oldies" (so auch mich) glauben, ohne unsere wertvolle Erfahrung und tatkräftige Unterstützung nicht auskommen zu können und hatte plötzlich ein Netz von freiwilligen Helfern zur Verfügung, die teilweise noch heute grübeln, wie sie eigentlich dazu kamen, wieder einmal von 14.00 Uhr am Samstag nachmittag bis 9.00 Uhr am Sonntag früh Schränke zu schieben, Getränke auszuschenken, Mäntel wegzuhängen, Kabel zu wickeln, die Kasse zu bedienen, Stempel aufzuschmieren und sonstige geistig überaus anspruchsvolle Tätigkeiten zu verrichten. Das ist wahre Führungskompetenz: Motivation all derjenigen, deren glühende Hacken man schon beim Auftauchen des Wortes Arbeit in großer Distanz normalerweise am Horizont verschwinden sieht. Nun, Florian ist es geglückt. Und was Anfang Dezember noch ein unrealistischer Traum weltfremder Idealisten erschien (nämlich eine Fete Ende Januar), ist erfolgreiche Realität geworden. Die arbeitstechnische Fetenbilanz kann sich sehen lassen: 30 freiwillige, ehrenamtliche Helfer haben durch etwa 400 Stunden Knechten in bester Laune für die Bibliothek einen Gewinn von rund 4.000 DM erwirtschaftet. Überhaupt ist in mehrfacher Hinsicht ein Durchbruch für die Bibliothek erzielt worden - am Nachmittag nämlich hat uns der Bibliotheksleiter höchstpersönlich energischst dazu aufgefordert, die Wand von der Wandelhalle zur Bibliothek zu durchbrechen (na gut, zu durchbohren), um die Stromversorgung für unsere Musikanlage zu sichern (Starkstrom!!). Nach - begreiflichem - anfänglichem Zögern haben wir uns dann seinem Druck gebeugt (um ein Buch rauszuschmuggeln sind die Löcher allerdings zu klein, insofern hält sich das nachträgliche Schuldbewußtsein in durchaus überschaubaren Grenzen). Aber nichts kann die Spaßbilanz toppen: Über 900 tanzwütige Studenten stampften in der heiligen Wandelhalle ihre Plateausohlen (oder sind die schon wieder out?) kürzer, ihre Leiber naß und die Plastikbecher in den Boden (Wir konnten wegen der Sicherheitsrisiken durch Bruchgefahr keine echten Gläser ausgeben). Das Bier floß in Strömen. Nach den Problemen der Sommerparty mit der Kühlung von Flaschenbier hieß es auch hier "back to the roots", äh, zu den Zapfhähnen. Die Garderobencrew lieferte eine Zweitauflage von "Lola rennt" (unsere Coverversion hieß dann aber eher "Maria rennt"). Lara rannte auch - allerdings zwischen Zapfhähnen und biergieriger Kundschaft hin und her. O.K., ich werde mir nun verkneifen aufzuzählen, wer sonst noch so alles rannte (u.a. auch meinereiner). Einer jedoch rannte definitiv nicht. Und das war Lars. Der brachte Platten und Puppen zum Tanzen (nicht so wie ihr denkt - er war der unermüdliche, gut aufgelegte und noch wichtiger gut auflegende D.J.). Die Menge war entfesselt. Sie wogte und tobte, rhythmische Schauer durchrannen unser ehrwürdiges Fachbereichsgebäude, Kondenswasser ließ sich von oben kühlend auf der schweißnassen Haut zuckender Körper nieder. Beileibe nicht nur Studenten ließen ihrem Bewegungsdrang zu schnellen Beats freien Lauf. Vereinzelt tauchte auch immer mal wieder ein älteres Gesicht aus der hypnotisierten Menge auf. Habilitanden, Doktoranden, wissenschaftliche Mitarbeiter, sogar ein Professor (oben bereits erwähnter Held). Auch sehr junge Gesichter (und Schultern und Nabel, mit und ohne Piercings) gab es zu bewundern - teilweise stellte ich mir die Frage, ob ich statt eines T-Shirts nicht besser auch ein Unterhemd hätte anziehen und mir ein 5 cm breites Band um den Unterleib hätte wickeln sollen (die entsetzten Gesichter meiner Umwelt ob der Frage ließen mich diese schnell zurückziehen); der juristische Fachbereich ist bei den Teens offenbar angesagt (handelt es sich dabei etwa um - potentiell - nachfolgende Generationen? Schluck!). Während die große Masse der Helfer sich lediglich durch kleine "Helfer-Schildchen" und durch die Tatsache, daß sie sich mit mehr oder minder nützlichen Tätigkeiten beschäftigten (oder solchen, die wie nützliche Tätigkeiten aussahen) von der Menge der Partybesucher unterschied, gaben 3 Helfer ihrer Partyfreude mit eigens für diesen Anlaß hergestellten witzigen T-Shirts mit der Aufschrift "Ich bin kein DEFO" Ausdruck. Der Umkehrschluß, daß die anderen 25 alle DEFO-Mitglieder waren, stimmt aber leider auch nicht (auch wenn ich das nur ungern eingestehe). Dem DEFO nahe standen (und stehen) jedoch sicher mehr als 50 % der "anonymen" Helfer. Schließlich war es endlich 4.30 Uhr und wir waren alle zahlenden Gäste los. Nun begann (erneut) die Arbeit: Abbau der Anlagen (Musik- und Zapf-), Wegkarren und -tragen von Getränkekisten, Bierfässern, Boxen, etc., Fegen der Wandelhalle, Aufsammeln der unzähligen zertretenen Plastikbecher, Ausgießen der Tretminen (die halbvollen Becher), Zusehen, wie der extra angeheuerte "Raumpflegedienst" mit dem Spachtel die Bier-Cola-Plastikfetzen-Gummi(Plateausohlen!)-Schweiß-Tabak-Masse vom Boden abkratzte, um dann endlich zum heimlichen Höhepunkt des Abends (inzwischen allen Anzeichen nach Morgens) überzugehen: Dem Schränkeschieben. Dieses haben wir in mehreren Disziplinen absolviert: ZweierSchrankschiebeteamlauf über 10 und 25m, Einzellauf der Dreifach und Doppelschränke, Einzelfünffachschrankreißen, Synchronschieben, Schrankhindernislauf (habt Ihr schon mal einen Vier- oder Mehrfachschrank, hinter dem Ihr von Eurem Weg nichts seht, bei einem Überholmanöver voll gegen eine der Säulen in der Wandelhalle gesetzt? Das geht durch und durch, kann ich Euch sagen! Schön ist es auch, aus Versehen Melanie zwischen zwei Schränken einzuklemmen, weil man nicht realisiert hat, daß Sie die "Parklücke" noch nicht geräumt hat). Nach dieser Knochenarbeit gab es nur noch Antiklimatisches: 9.00 Uhr Frühstück bei Mövenpick (Tradition!) für alle Immer-noch-Helfer. Wieso beginnt bei denen eigentlich die warme Küche erst um 11.30 Uhr? Wochen später eine sehr cocktaillastige (Mixkönig Friedrich jedenfalls mußte am nächsten Tag sehr leiden) Helferparty für alle Helfer, bei der die "Ich bin kein DEFO-Helfer" allerdings leider sämtlich nicht konnten. Wir bedauern das ernsthaft, schließlich ist der fsr und seine Veranstaltungen trotz Übermacht des DEFO eine gruppenübergreifende Sache, und das ist auch gut so. Zu guter Letzt: Nach der Fete ist vor der Fete - Also, wer jetzt nach Genuß dieses (garantiert nicht süchtig machenden Artikels [schade eigentlich!]) die unbezwingbare Lust empfindet, sich bei der nächsten Fachbereichsfete zugunsten der Bibliothek einzubringen und sich ein bis zwei Beine auszureißen (so genau nehmen wir das nicht), möge sich bitte bei AL, DEFO oder RCDS (Aufzählung erfolgte streng alphabetisch) zwecks Adressaufnahme und sonstige Verwertung (Kaderkartei) melden. Also Motto: Bitte melde Dich! Nachtrag: Alle in diesem Bericht in der männlichen Form gefaßten Sammelbezeichnungen sollen natürlich auch die weibliche Form mit erfassen (zumal sowohl bei den Helfern [da war es schon wieder] als auch bei den Besuchern [unheilbar] der Frauenanteil deutlich überwog [Frauenpower!]). Als in einem von Männern dominierten gesellschaftlichen Umfeld aufgewachsene Frau sehe ich mich jedoch außerstande, die korrekte (aber längere und deshalb unpraktischere) "-in"-Form zu benutzen. Annette Zeller (erschienen im DEFO-Info-Nr. 41 vom SS 2000) |
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