Multimediakurs Leinfelder: Inhalt/Modul 8 "Animation und Co./ 8.8 Interactive Quicktime

(© copyright)     Letzte Änderungen:05.01.2008


Modul 8.8: Animierte und interaktive Quicktime-Filme

Allgemeines | Spuren | Filmerstellung | Filmeditieren
QuicktimePlayerPro | iMovie | QT-Editor in GoLive | LivestagePro

Dieser Kursmodul ist so aufgebaut, dass Sie sich entweder über die Möglichkeiten, die die Quicktime-Technologie bietet, nur informieren; dann können Sie die Zusatzseiten zu QuicktimePro, zu GoLive und zu LiveStagePro ignorieren. Wenn Sie hingegen Anregungen und Anleitungen zum Gebrauch der Quicktime-Technologie suchen, sollten Sie auch diese Zusatzseiten durchforsten.

Allgemeines: Die Möglichkeiten von Quicktime sind uns schon mehrfach begegnet. Quicktime (incl. des Quicktime Players und des Quicktime-Browserplugins) ist eigentlich keine selbständige Software, sondern eine "Technologie" bzw. eine Betriebssystemerweiterung zur Wiedergabe multimedialer Inhalte. Der Quicktime Player ist genauso wie die Quicktime-Betriebssystemerweiterun kostenlos und für Mac und Windows-Plattformen verfügbar. In der Pro-Ausführung erlaubt der QuicktimePlayerPro sowie etliche andere Programme (z.B. GoLive, LiveStagePro, iMovie, sowie etliche Shareware- und Freewareprogramme, s.u.) die Erstellung bzw. Editierung von Quicktime-Multimediainhalten. Quicktime ist inzwischen in fast allen Browsern als Plugin vorinstalliert, die aktuelle Version (sowohl für Mac als auch für Windows) gibt es kostenlos unter www.apple.com/quicktime . Wegen der umfassenden Möglichkeiten hat sich Quicktime zum Defacto-Standard für Multimedia entwickelt und ich empfehle dringend die Ergänzung Ihres Betriebssystems/Browsers durch Quicktime, sofern sie sie noch nicht vorgenommen haben sollten (Die aktuelle Version im Januar 2004 ist Quicktime 6.5).

Hier haben wir uns bereits mit Quicktime beschäftigt:

Insbesondere aus Modul 8.4 wissen Sie bereits, dass das Format .mov ein Container für viele unterschiedliche multimediale Teilformate ist (Bilder, Sounds, Videos usw) und entsprechend viele MIME-Typen abdeckt. Im nachfolgenden Kursmodul werden Sie erfahren, dass damit auch das DV-Video-Format abgedeckt wird und viele Komprimierungsverfahren möglich sind. Modul 8.5 und 8.7f haben Ihnen bereits gezeigt, dass Quicktime auch ganz alternative Formate bzw. sog. Spuren mit berücksichtigt. Dies wollen wir in diesem Kapitel etwas vertiefen.

Wichtig: in Modul 6.1.7 und v.a. Modul 8.4 haben Sie erfahren, dass man Quicktime-Dateien im Browser bislang am besten mit dem <embed>-Tag eingebettet hat, obwohl der <object>-Tag dafür eigentlich der neue html-4 und xhtml1-Standard ist. Netscape 6 versteht für Quicktime-Filme nach wie vor den <object>-Tag nicht, während der InternetExplorer bis Version 5 auch den <embed>-Tag verstanden hat. Die IE-Versionen 5.5 Sp2 und 6 (für PC) ignorieren nun jedoch den <embed>-Tag. Damit wird es zwingend, eine verschachtelte Kombination von <embed> und <object>-Tag auch für eingebettete Quicktime-Inhalte anzugeben. Wichtig dabei ist, dass Sie dabei auch codebase, classid und pluginspace-Werte mit angeben, damit muss der html-Einbettungscode folgendermaßen lauten:

<OBJECT CLASSID="clsid:02BF25D5-8C17-4B23-BC80-D3488ABDDC6B" WIDTH="160" HEIGHT="144" CODEBASE="http://www.apple.com/qtactivex/qtplugin.cab">
<PARAM name="SRC" VALUE="
test.mov">
<PARAM name="AUTOPLAY" VALUE="
true">
<PARAM name="CONTROLLER" VALUE="
false">
<EMBED SRC="
test.mov" WIDTH="160" HEIGHT="144" AUTOPLAY="true"
CONTROLLER="
false"
PLUGINSPAGE="http://www.apple.com/quicktime/download/">
</EMBED>
</OBJECT>

CLASSID muss immer so lauten:
clsid:02BF25D5-8C17-4B23-BC80-D3488ABDDC6B
CODEBASE muss so lauten:
http://www.apple.com/qtactivex/qtplugin.cab
PLUGINSPAGE muss so lauten:
http://www.apple.com/quicktime/download/

Die rot markierten Werte können bzw. müssen geändert werden. Näheres zur Einbettung siehe Modul 8.4

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie bei Apple unter http://developer.apple.com/quicktime/compatibility.html

Diese Information finden Sie ebenfalls in Kursmodul 8.4, dort ist zusätzlich ein Workaround für GoLive mit angegeben, da mit object&embed eingebettete Quicktimes im Layoutmodus von GoLive nicht angezeigt werden.


Quicktime-Spuren

Quicktime ist im weitesten Sinne ein Videoformat. Wie jeder Film besteht es deshalb aus sogenannten Filmspuren, die zeitabhängig unterschiedlichen Inhalt wiedergeben (bzw. die Inhaltswiedergabe steuern). Klassischerweise sind dies die Videospur und die Tonspur (oder auch mehrere). Hierzu können unter Quicktime aber viele weitere Spuren treten oder aber die beiden klassischen Typen ersetzen. Eine Quicktime-Virtual-Reality Spur ersetzt z.B. die beiden oberen in einem QTVR-"Film". Eine Flash-Spur kann zu Video- und Tonspuren hinzutreten, wir hatten hierzu ein Beispiel in Teilmodul 8.7f (s.o.).

Hinweis: Eine Flashspur könnte sogar alleine in einem Quicktime-Film vertreten sein, denn Quicktime versteht das Flashformat. Allerdings hinkt es immer eine Versionsnummer hinterher (Quicktime 5 versteht Flash 4, d.h. Effekte oder Skripte die erst ab Flash 5 existieren, werden dann nicht ausgeführt). Dies machte man sich früher oft zunutze, als das Flash-Plugin noch nicht so weit wie das Quicktime-Plugin verbreitet war. Den Flash-Filme exportiert man hierzu als Quicktime (nicht als Quicktime Movie, s.u.) und trotz .mov-Endung und Quicktime-Icon ist dies dann ein Flash-Film, da ja nur eine Flash-Spur vorhanden ist.

Quicktime verfügt damit u.a. über folgende Spurtypen (sie können oft mehrfach in einem Film vorkommen):

Hier ein kleines Beispiel aus Bild- und Effektspuren, Textspuren sowie einer Spritespur.

Wie Sie sehen, hat der Film seine eigenen, von mir geschaffenen interaktiven Steuerelemente (z.B. auch für langsam). Außerdem wird bereits ein Effekt (die Wellenbewegung) dargestellt, obwohl der Film noch gar nicht gestartet wurde. Die Copyright-Einblendung bei Mausberührung ist so eingestellt, dass sie nur bei laufendem Video funktioniert.

(Um die Ladezeit zu verringern, wurde in obigem Beispiel kein "richtiges" Video verwendet (es ist nur 151 kb groß). Außerdem wurde die Bildfolge aus dem gleichen Grund sehr rasch eingestellt. Auch deshalb habe ich einen "langsam"-Knopf eingebaut. Verwenden Sie den Knopf Langsam, dann sehen Sie ggf. besser, welche Elemente verwendet wurden.

Die Erstellung des Beispiel (mit Hilfe von GoLive) wird weiter unten erklärt, zuvor sollten Sie jedoch die anderen Teile dieses Moduls durcharbeiten.

Als kleines Beispiel für Interaktion mit einem "richtigen" Video hier noch unser geändertes Bootsreparatur-Video (aus dem Flash-Kursmodul). Sie erinnern sich: es handelt sich um ein vertontes Quicktimevideo mit einer zusätzlichen Flash-Animationsspur. Ich habe nun noch eine Quicktime-Textspur sowie zwei Quicktime-Sprite-Spuren hinzugefügt. Mit den Sprites können Sie den Film starten und stoppen sowie die Flash-Animation ein und Ausblenden. Hier ist das Beispiel (1.7 Mb). Die Erklärung zur Erstellung finden Sie weiter unten bei der Quicktime-mit-GoLive-Erklärung.

Teilweise werden manche der Spuren beim Speichern gerendert, also zu anderen Spuren zusammengelegt, mit Quicktime-Bearbeitungsprogrammen können sie aber getrennt editiert werden und auch als eigenständige Spuren erhalten bleiben (s.u.).

Näheres zu den Spurtypen finden Sie in der Kurzanleitung zum Quicktime-Editing mit GoLive sowie mit LivestagePro (siehe unten).

In diesem Modul interessieren uns insbesondere die alternativen Spuren (neben Video und Ton), da damit interessante Animationen und interaktive Projekte möglich sind.

Wichtig ist auch der Speichermodus als Quicktime. HIerzu gibt es je nach verwendetem Programm (z.B. Exportfunktion von Flash) zwei unterschiedliche Möglichkeiten:

  1. Speichern als Quicktime-Movie, was einem klassischen Video entspricht, welches einfach abläuft (bzw. durch die Quicktime-Konsole angehalten bzw. zurück- und vorgespult werden kann). Eingebaute interaktive Elemente gehen damit verloren. Wichtig sind insbesondere Kompressionsangelegenheiten, um kleine Dateigrößen bei höchstmöglicher Qualität zu erreichen (siehe Modul 8.9). Diese Speicheroption entspricht der Exportoption im QuicktimePlayer Pro (Exportieren: Film -> Quicktime-Film). Hier werden dann aus allen vorhandenen Spuren eines Quicktime-Projektes nur jeweils eine Video- und (falls Ton vorhanden) eine Tonspur gerendert. Dies bedeutet, dass Textspuren sowie Spriteanimationen ins Video "gebrannt" werden und später nicht mehr änderbar sind. Für Weiterverarbeitung zu DVD-Projekten oder VHS-Projekten bzw. für die Umwandlung in andere Videoformate (z.B. .avi, mpg) ist dies jedoch zwingend. Interaktive Elemente, z.T. auch Flashspuren werden dabei jedoch nicht berücksichtigt., d.h. schlichtweg ignoriert.

  2. Speichern als Quicktime. Obwohl wie oben die gleiche Endung .mov an Ihre Datei angehängt wird, bleiben die interaktiven Spuren und Inhalte damit erhalten. Der Film kann dennoch wie ein normaler Film abgespult werden (siehe Beispiel in Modul 8.7f), oder aber seine eigenen Steuerelemente erhalten. Diese Filme werden z.T. auch wired movies genannt, da einzelne Filmelemente auch nur verknüft sein können (d.h. in externen Dateien liegen können). Beim Speichern mit dem Quicktime-PlayerPro haben Sie mit der Option Speichern als... zwei Möglichkeiten: als selbständigen Film oder als abhängigen Film. Meist werden Sie die Option selbständig bevorzugen, da hierbei alle notwendigen Daten und Spuren in einem .mov-Projekt gespeichert werden. Bei einem abhängigen Film werden nur Verknüpfungen gespeichert, d.h. zum Abspielen sind auch andere, verknüpfte Dateien notwendig. Für manche Anwendungen (z.B. Einladen von Streaming-Spuren in andere Projekte, Verwenden von Inhalten für mehrere Projekte) ist die verknüpfte Option jedoch äußerst sinnvoll.

Manche Programme speichern automatisch richtig ab, d.h. Sie bekommen nur eine Option angezeigt.


Wie erstellen Sie Ihre Filme?

Zur Erstellung gefilmter Videos und deren Umwandlung fürs Web siehe Modul 8.4 sowie den nachfolgenden Modul 8.9 (Videoschnitt und Co.). Für diesen Teilmodul gehen wir mal davon aus, dass Ihnen entweder ein selbsterstelltes Video im Quicktime-Format vorliegt, dass Sie Quicktime-Movies via Exportfunktion anderer professioneller Programme (z.B. Flash, Powerpoint 2001, 3-D-Programme, iMovie oder andere Filmschnittprogramme) bzw. durch Umwandlung anderer Formate via Sharewareprogrammen (s.u.) erhalten haben und diese nun entsprechend verändern bzw. interaktiv gestalten wollen.

Tipp: über die interessante Exportfunktion von Powerpoint nach Quicktime erfahren Sie mehr in Modul 8.9

Ein paar zusätzliche Shareware-Umwandlungstools seien hier genannt (die Übersicht habe ich leider nur für den Mac, für sonstige Tipps bin ich dankbar, bitte mailen)

iView- Multimedia (shareware) bzw. iView-Media-Pro: Bilddatenbank, bei der Sie eine Datenbankdatei auch als Quicktimefilm exportieren können (sowie übrigens als recht passable html-Bildergalerie) (http://www.iview-multimedia.com)

Movie-Utilities CMM (http://www.riccisoft.com/cmm/) Konvertiert u.a. Bilder, sounds und verschiedene Movie-Formate nach Quicktime und umgekehrt. Kann (mit dem MovieMerger) auch verschiedene Movies zu einem Movie vereinen, interessant, um z.B. ein Tonspur-Movie mit einem tonlosen Video-Movie zu verbinden. Shareware 15 US$.

MovieTrilogy (u.a. mit Quicktime-Editor, ScreenMovie-Maker uvm.). Tolle Sache, leider nicht mehr weiter aktualisiert und kann z.T. Abstürze verursachen.

Hier der Originaldownload, aber der Server scheint nicht mehr durchgängig verfügbar zu sein: ftp://sumex-aim.stanford.edu/info-mac/grf/util/. Am besten via Google o.ä. im Internet nach MovieTrilogie, QuickMoov, ScreenMovie, SimpleCaption suchen. Es ist nicht mehr sehr leicht zu finden, man kann aber auch den Autor kontaktieren: paulcho@io.org (Paul C. H. Ho) (sharewaregebühr übrigens ca. 30 US$)

Quicktime PlayerPro: dies ist das LowCost-Standard-Quicktime-Editionsprogramm der Wahl (ca. 35 US$) und wird unten etwas näher vorgestellt. Es kann aber auch z.B. Bildsequenzen einlesen und daraus Quicktime-Movies machen sowie viele andere Videoformate (z.B. avi, unter Mac auch mpeg1) in Quicktime-Movies konvertieren. Außerdem kann es auch Soundfiles und ähnliches als Movie abspeichern (siehe Modul 8.4)

Free Tools von Apple: Apple bietet eine ziemlich große Auswahl von kostenlosen Tools zur Unterstützung von Quicktime auf seiner Seite http://developer.apple.com/quicktime/quicktimeintro/tools/

Darunter befinden sich Programme zur Erstellung von Virtual-Reality-Szenen, Effekten und Überblendungen oder auch 3D-Movies. Ein Beispiel zu letzterem ist 3D MovieMaker, der auf einfachste Weise ein 3D-Movie erstellt. Auswahl eines vorhandenen Objekts, beliebiges Bild als Textur draufziehen, Animationsart wählen und fertig. So ist untenstehendes Bild mit dem Velociraptor-Schädel unseres Paläontologischen Museums München innerhalb von 3 Sekunden entstanden. Man kann auch andere Grundobjekte als Gittermodelle importieren und weiterverwenden. Ziemlich cool. Den Scroll-Text habe ich dann mit einem anderen Programm (nämlich GoLive, siehe unten) eingebaut.

(siehe nachstehenden aktuellen Hinweis)

Hinweis: Es kann sein, dass Quicktime hier noch zusätzliche Komponenten vom Internet laden will, bevor Sie das 3D-Movie sehen (insb. QuickDraw). Unter Windows gab es hierbei manchmal Probleme. Fehlt die 3D-Komponente sehen Sie das rotierende 3D-Bildchen nicht, sondern nur die Laufschrift für das Copyright.

Aktueller Hinweis (22. Okt. 2002): auch mit MacOS-X und GoLive 6 gab es mit dem Filmchen Probleme. Ich habe den Film deshalb von dieser Seite entfernt. Anscheinend vertragen sich von 3D MovieMaker generierte Objekte nicht mit Quicktime 6 für OS X und/oder GoLive6. (exakter: die entsprechende 3D-Technologie von Apple wurde mit Version MacOS-X umgestellt).

Tipp: Wie Sie Quicktime-Filme in weitere Formate umwandeln (z.B. .wmv, mp4, divx etc.) oder gleich als solche erstellen, erfahren Sie in Modul 8.9 sowie den dazugehörigen Anlagen. Hierbei geht jedoch Interaktivität, Sprite-Animation sowie ggf. andere Features (Textspuren) verloren.


Editieren von Quicktime-Movies:

Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten, wie z.B. Betiteln von Movies, Überblendungen, Einfügen erläuternder Grafiken, Verwendung von Animationen und eben interaktivem Gestalten (Auswahlmöglichkeiten, Steuerknöpfe, Sprungstellen uvm). Schön ist es auch, wenn man verschiedene Filme mischen kann. Die hier vorgestellten Shareware und sonstigen Programme können davon in der Regel immer nur einen gewissen Teil, man ist also meist auf verschiedene Programme und Arbeitsabläufe angewiesen, davon wissen erfahrene Videobearbeiter ein Lied zu singen.

Von den Shareware-Programmen können dies zu einem gewissen Grad z.B.:

MovieTrilogy (mit dem Teilprogramm Simple Caption zur Beschriftung, aber gerade dies verursacht bei mir Abstürze).

Movie-Utilities CMM (Vereinigung verschiedener Spuren, s.o.)

Besonders gut für normales Schneiden sowie Beschriftungen ist jedoch QuicktimePlayer Pro geeignet. Teile des Videos können markiert und geschnitten werden, sie können auch in andere Quicktime-Filme eingesetzt werden. Außerdem können sie via Drag und Drop betiteln und untertiteln, sowie Standbilder und ggf. auch Zeichnungen einbauen. Sie können auch Ton- bzw. andere Spuren extrahieren. Tipp: Wenn Sie noch QuicktimePro 4 haben, können Sie auch über alle Quicktime-Effekte (d.h. Überblendungen etc.) verfügen. Unter QuicktimePro 5 wurde dies leider abgestellt (man will wohl professionelle Programme gegen Geld dafür anbieten, siehe z.B. LivestagePro, weiter unten).

Hinweis: Quicktime ist kostenlos (s.o.), migeliefert wird auch der QuicktimePlayer. Die obigen Features werden allerdings erst freigeschaltet, wenn man für die Pro-Version (ca. 30 US$) gezahlt hat und sich registriert hat.

Leider hat das unscheinbare, aber mächtige Editierprogramm einen Schönheitsfehler: es fehlt eine umfassende Dokumentation. Eine Kurzanleitung finden Sie deshalb an dieser Stelle. Sie sollten diese durchlesen, wenn Sie selbst Quicktime-Editierung vornehmen wollen. Danach lesen Sie bitte hier wieder weiter.

Tipp: Wenn Sie QuicktimePro incl. einer umfassenden Anleitung und Dokumentation zu den Möglichkeiten des Pro-Players und von Quicktime zusammen haben wollen, empfehle ich Ihnen das hervorragende Apple-Buch "Quicktime for the Web", welches u.a. die QuicktimePro-Version beinhaltet (näheres siehe Anlage Quicktime)


iMovie: Dafür, dass iMovie kostenlos ausgeliefert wird, ist es ein fantastisches Programm, es läuft allerdings nur unter dem Mac. iMovie (siehe http://www.apple.com/imovie/) Die WebSite ist übrigens auch geeignet um lizenzfreie Sounds zu holen.

IMovie ist ein sehr intuitiv bedienbares Videoschnittsystem für digitale Videos im DVD-Format. Export als DVD-Stream (für digitale Aufzeichnung z.B. auf MiniDVD-Bändern), als DVD-VideoCD, aber auch als Quicktime-Film ist möglich. Umgekehrt können mit einigen kleineren Verrenkungen auch Quicktime-Filme eingelesen und bearbeitet, d.h. geschnitten sowie mit Überblendeffekten, Ton und Text versehen werden und auch wieder nach Quicktime exportiert werden. Sinnvoll ist dies vor allem für größere Arbeiten.

Näheres zum Arbeiten mit iMovie erfahren Sie im nachfolgenden Modul 8.9.


Editieren von Quicktime-Filmen mit professionellen Programmen:

iMovie, obwohl kostenlos, würde ich ohne weiteres zu den professionellen Programmen zählen. Auf das Programm wurde oben kurz eingegangen. Näheres im nachfolgenden Modul.

Vergleichbares gilt für QuicktimePro, welches ebenfalls recht mächtige Optionen beinhaltet. Näheres siehe oben.

Teilweise sehr teure Filmschnittprogramme (Adobe Premiere, Apple FinalCutPro usw.) können ebenfalls teilweise direkt nach Quicktime exportieren (z.B. FinalCutPro). Deren Vorstellung würde aber über das Ziel dieses Kurses hinausgehen. Außerdem schießt man hier wohl mit Kanonen auf Spatzen, wenn es nur z.B. um die Beschriftung eines Quicktime-Movies geht.

GoLive: Adobe GoLive beinhaltet seit Version 5 eine umfassende Bearbeitungsmöglichkeit von Quicktime-Filmen. Unter anderem sind Löschen, Hinzufügen und Exportieren von Spuren möglich, aber auch das Hinzufügen und Beschneiden von sog. Samples (also den Einzelbausteinen innerhalb einer Spur, für die Videospur z.B. auch als Videoclips bekannt). Leider sind die Quicktime-Bearbeitungsmöglichkeiten von GoLive nur recht mäßig im Handbuch dokumentiert. Die Online-Hilfe ist allerdings einigermaßen brauchbar.

Obiges Velociraptorbeispiel habe ich mit GoLive beschriftet. Die Sprites und Textspuren im Motorreparaturbeispiel oben habe ich ebenfalls mit GoLive erstellt, eine Erklärung finden Sie in nachstehendem Link.

Hier ein Kurztutorial zum Arbeiten mit GoLive als Quicktime-Editor . Sie beinhalten die Erläuterung zum Velociraptor-Beispiel, zum Bootsreparaturbeispiel sowie zum interaktiven Wellenbeispiel (ganz oben auf dieser Seite). Wenn Sie näheres zu Spritespuren und den Möglichkeiten von Quicktime erfahren wollen, sollten Sie diese Anleitungen durchsehen, selbst wenn Sie nicht mit GoLive arbeiten. Danach lesen Sie bitte wieder hier weiter.

LiveStagePro: dies ist das mächtigste und umfassendste Programm zur Quicktime-Bearbeitung. Es ist insbesondere darauf ausgelegt, interaktive Quicktime-Projekte zu erstellen. Dazu gibt es ähnlich wie bei Flash ein an JavaScript angelegtes Scripting Programm (QScript). LiveStagePro ist damit ein echtes Autorenprogramm, basiert aber im Unterschied zu Konkurrenzprodukten (z.B. Director, Toolbox) allein auf Quicktimetechnologien in Verbindung mit einer mächtigen Skriptsprache. Die "Einzelbauteile" wie Videos, Virtual Reality und 3-D-Objekten, Bilder, animierte Objekte (Sprites) etc. erstellt man meist außerhalb, in LiveStagePro wird dann alles zusammengefügt und interaktiv verbunden. HIerzu gibt es unter anderem Tweening- und Modifierspuren, die in GoLive nicht verfügbar sind. Eine Demosoftware (die allerdings nicht abspeichern kann) erhalten Sie bei der Herstellerfirma TotallyHip unter http://www.totallyhip.com. Ein derartiges Programm hat leider seinen Preis (ca. 1000 US$). Verfügbar ist das Programm für Mac und PC.

Hier ein sehr einfaches, nur 12 kb großes Beispiel zu Tweening-Möglichkeiten, welches in wenigen Minuten erstellt wurde.

Einen kleinen Überblick über die Arbeitsweisen und Möglichkeiten von LiveStagePro habe ich Ihnen hier anhand des obenstehenden Beispiels zusammengestellt.

Interaktive Filme, die aus verschiedenen Spuren (also nicht nur aus einer Video- und Tonspur) bestehen (welche zudem in verschiedenen Dateien beinhaltet sein können), werden übrigens (v.a. von LiveStagePro) auch Wired Movies genannt.

Ein komplexeres, mit LiveStagePro erstelltes Anwendungsbeispiel finden Sie nebenstehend (bitte auf Bild klicken). Aufgabe war es u.a., einen Riff-Film mit Karten zu versehen, auf diesen jeweils (teilweise animierte) Pfeile zur gerade gezeigten Position anzugeben, eine eigene Filmsteuerung zu erstellen, Kapitelsprünge zu erlauben, sowie Links zu weiteren Angeboten einzubauen. Das Ganze wurde ein Quicktime-Projekt, welches aus 26 Einzelspuren besteht.

Neben der Hauptvideo und Haupttonspur (geschnitten und gemischt mit iMovie), gibt es u.a. mehrere Textspuren für die Erläuterungen, eine Textspur als Kapitelspur, etliche Bilderspuren (d.h. Videospuren mit Standbildern als Samples) für die Kartenerläuterungen (müssen unterschiedliche sein, da die Bildgröße unterschiedlich ist), einige Effektspuren für Überblendungen etc., etliche Spritespuren für die Positionierung der Pfeile sowie der Steuerbuttons, sowie eine Tweenspur für die Animation eines Pfeilsprites. Zur näheren Erläuterung sehen Sie bitte in unseren Überblick zu Livestage Pro.

(Einen Screenshot zum Projekt finden Sie hier. Zum besseren Verständnis sollten Sie jedoch zuvor unseren Überblick zu LiveStagePro durcharbeiten).


Tipp: Das Schöne - diese Movies haben oft wirklich sehr kleine Dateigrößen. Probieren Sie doch z.B. mal Projekte aus gesliceten Bildern, bei denen Teilbilder eben keine Bilder sondern Wired Movies darstellen. Beispiele hierzu finden Sie u.a. auf der Website der Live-Stage-Herstellerfirma TotallyHip

Allerdings ist nicht alles Gold was glänzt. Probleme und workarounds mit LiveStagePro 4 sind ganz aktuell (jan. 2003) in Modul 11/Anlage 19 dokumentiert. Dort finden Sie auch ein weiteres illustriertes und erläutertes Beispiel.

Sehr einfach können Diashows im interaktiven Quicktime-Format auch mit dem Programm LiveSlideShow, ebenfalls von TotallyHip (s.o.) erstellt werden. Im Unterschied zu LiveStagePro (mit dem dies natürlich auch geht), ist das Arbeiten mit LiveSlideShow sehr intuitiv und iMovie nachempfunden. Es gibt natürlich auch viele andere, auch kostenlose Programme zum Erstellen von Quicktime-Diashows (z.B. Keynote, iPhoto, iView und viele mehr), aber wenn Sie Interaktivität, Sound und umfassende Erläuterungen einbauen wollen, ist LiveSlideShow eine Überlegung wert.

Ein mit LiveSlideShow erstelltes Geobio-Beispiel finden Sie hier.


Tipp: Weitere Infos zum Arbeiten mit Quicktime finden Sie auch unter http://developer.apple.com/quicktime Aus dieser Ecke stammt auch das äußerst empfehlenswerte Apple-Buch "Quicktime for the Web" (siehe Anlage Quicktime) Außerdem haben wir für Sie mehrere Anlagen zu Quicktime in den Kursanlagen.


>> Modul 8.9: Videoschnitt, Komprimierungen für CD, DVDs, Streaming

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