Multimediakurs Leinfelder: Modul 11 - Anlagen: Anlage 22: Grundlagen und Aspekte zur Erstellung von VideoDVDs, VideoCDs, MiniDVDs und SVCDs, 4 |
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Für diejenigen, die wirklich annähernd kostenlos VideoDVDs, MiniDVDs, SuperVideoCDs oder VideoCDs auf dem Mac erstellen wollen, habe ich gute und weniger gute Nachrichten.
Wir gehen davon aus, dass Sie Filme wahrscheinlich mit der kostenlosen Software iMovie eingelesen und geschnitten haben (in Zukunft vielleicht auch mit der kostenlosen Software AvidFreeDV).
Erstellung von VideoCDs mit einfachen Mitteln am Mac:
Soll es eine VideoCD werden und Sie haben RoxioToast Titanium, können Sie direkt ins VideoCD-Format exportieren. Toast hat bei Installation für Quicktime einen Codec dafür installiert, der sowohl mpeg1-Codierung als auch das notwendige Multiplexing vornimmt. Sie können dies dann direkt mit Toast brennen (Vorgabe VCD), wobei mehrere so vorbereitete Filme auch auf eine CD gebrannt werden können. Damit erhaltene Sie verschiedene Spuren, die Sie wie bei einer Audio-CD ansteuern können. Allerdings ist kein Auswahlmenu a la VideoDVDs möglich. Dies können Sie jedoch - in eingeschränkter Weise - mit der Freeware VCD-Builder erreichen, hier können Bilder für Menus importiert werden. Die Bilder sollten mit Zahlen versehen sein. Klick auf die entsprechende Zahl in der Fernbedienung ruft dann z.B. einen damit verknüpften Film auf. VCD produziert dann entweder sog. CD-ROM XA Image-Dateien oder BIN/CUE-Dateien. VCD Builder wurde nach Herstellerangaben mit Toast Titanium nur für CD-ROM XA Image-Dateien und mit MissingMediaBurner nur für BIN/CUE-Dateien getestet; probieren Sie ggf. andere Brennprogramme aus. VCD-Builder benötigt jedoch die Filmspuren in gemultiplexter Form im mpeg1-Format (nimmt auch mpeg2-Format, aber dies ist dann streng genommen keine VCD mehr und kann wohl von den meisten Playern nicht abgespielt werden). Ohne Toast benötigen Sie einen kostenlosen Mpeg1-Video und Audio-Encoder sowie Multiplexer (siehe nachfolgend).
Erstellung von SVCDs, MiniDVDs und VideoDVDs mit Freeware am Mac:
Ihren editierten Film sollten Sie am besten als Quicktime-Film (im PalFormat, mit DV-Codec) exportieren. Dann sind folgende Schritte nötig:
1. Trennen von Ton- und Videospur (mit QuicktimePlayerPro über a) Spur extrahieren (Tonspur dazu aussuchen), b) diese Spur im aiff-Format im neuen Playerfenster abspeichern, c) die Tonspur im alten Playerfenster löschen und Film, der nun nur aus einer Videospur besteht, wieder abspeichern).
Tipp: wollen Sie den Kauf von QTPlayerPro umgehen, können Sie Ihr iMovie Projekt zuerst auch ohne Tonspur exportieren, danach die Tonspur nochmals getrennt exportieren.
Für die nachfolgenden Schritte benötigen Sie teilweise die kostenlosen MissingMpegTools sowie das kostenlose MediaPipe. Um mpeg2 zu codieren, müssen Sie außerdem noch die AppleDeveloperTools installiert haben. Keine Angst, die wurden bei Kauf Ihres MacOS-X-Systems (bzw. Computers mit entsprechendem System) mitgeliefert, sie sind nur nicht bei der Standardinstallation vorgesehen, sondern liegen auf extra CD bei und sind leicht zu installieren.
Warum brauchen Sie diese DeveloperTools? Nun, aus lizenzrechtlichen Gründen dürfen mpeg-Codierer nicht kostenlos zur Verfügung gestellt werden, es sei denn in sog. unkompilierter (oder "handkompilierter") Form. Damit ist das Ganze aber nicht lauffähig. Apple hat jedoch die Lizenz für derartige Mpeg-Encoder erworben, deshalb darf dieser unkompilierte MediaPipe-Encoder mit den AppleDeveloperTools kompiliert werden. So oder so ähnlich ist die Begründung....
2. Film ins mpeg2-Format kodieren: Dies funktioniert mit den kostenlosen MissingMpegTools. Dazu muss jedoch zusätzlich die kostenlose MediaPipe (siehe oben) installiert sein.
Eine Alternative ist die Verwendung von ffmpegX: ein tolles Tool für alles, was wir hier vorhaben. Allerdings: zum Kodieren ins mpeg2-Format muss (wiederum aus lizenzrechtlichen Gründen) der mpeg2-Codec extra installiert werden (unter http://mjpeg.sourceforge.net/MacOS) und dann müssen auch noch via Terminal des MacOSX einige Unix-Befehle eingegeben werden (die Anleitung hierzu kommt im ffmpegX-Programm mit). Immerhin müssen Sie nicht extra die AppleDeveloperTools installieren.
3. Audio codieren: Dazu haben die MissingMpegTools einen mpeg1-Layer2 codec, der für alle von uns vorgesehenen Disk-Format-Typen geeignet ist. Je nach verwendeter weiterer Software können Sie aber ggf. auch .aiff-Sound direkt verwenden. Sehr gut geht dies auch mit ffmpegX; dort können Sie für VideoCDs sogar direkt ins AC-3-Format (Dolby) kodieren, was sehr empfehlenswert ist, da die Komprimierung hier besonders hoch ist.
4. Audio und Video multiplexen: geht wiederum mit den MissingMpegTools, und zwar sowohl für mpeg1 als auch für mpeg2-video (mpeg1 benötigen Sie ggf. für VideoCDs). Mit ffmpegX funktioniert es m.E. sogar etwas einfacher und Sie können auch wählen, auf welche Weise das Multiplexen vorgenommen werden soll (SVCD optimiert V-DVD optimiert etc.).
5a) Erstellen einer SuperVideoCD: Anleitung und weitere kostenlose Software hierzu: MissingMenuGen unter http://homepage.mac.com/rnc
oder
5b) Erstellen einer MiniDVD bzw. VideoCD: dies funktioniert recht gut mit der Freeware Sizzle, mit der Sie MiniDVDs und DVDs erstellen können; allerdings müssen Sie brauchen Sie eine Brennsoftware, die Images brennen kann, wie z.B. Toast.
Tipp: Falls die Freewareprogramme keine Images erstellen, können Sie die Dateistrukturen nach dem im vorherigen Kapitel beschriebenen Strukturen nachbauen und direkt brennen oder mit der Bord-Software DiscCopy in ein Image umwandeln. VideoLan Client (VLC) spielt auch VOB-Dateien von DVDs ab, sinnvoll, um zu durchsuchen, was auf welcher VOB-Datei ist.
Tipp: der umständliche Haken an der Erstellung ist insbesondere die mpeg2-Kodierung. Falls Sie Zugang zu einem Windows PC haben (oder aber VirtualPC): fast jede einfache (allerdings kostenpflichtige) Schnittsoftware für den PC exportiert nach mpeg2. Kostenlos geht dies mit WindowsMovieMaker (wenn Ihnen die dort nicht besser einstellbare, nicht allzuhohe Datenrate genügt). Danach können Sie ja ggf. auf dem Mac weiterarbeiten.
Also: bevor Sie loslegen, suchen Sie mit Google bzw. in Shareware-Verzeichnissen nach:
Sizzle, MissingMpegTools, ffmpeg, MediaPipe, MissingMenuGen, VCD-Builder. Hilfreich sind ggf. auch MissingMediaBurner, VCD Gear, OSex
Tipp: Diese Tools finden Sie auch auf vielen Software-CDs, die Mac-Magazinen beigefügt sind.
Hinweis: Es ist wenig sinnvoll, hier überallDirektlinks zum Download anzubieten, da sich diese zu häufig ändern.. Die Produzenten der o.a. Freeware haben oftmals gar keine eigene Website; die Tools kursieren auf unterschiedlichen Seiten und werden auch mal vorübergehend in den Web-Download-Verzeichnissen von Mac-Zeitschriften angeboten. Mit unseren Shareware-Links sowie ggf. Google finden Sie aber die entsprechende Software ohne Mühe. Ein paar Links biete ich jedoch nachfolgend, ohne Gewähr auf dauerhaftes Funktionieren:
ffmpegX: http://homepage.mac.com/major4
ffmpeg: http://sourceforge.net/projects/ffmpeg
MissingMenuGen, ggf. auch MissingMpegTools: http://homepage.mac.com/rnc
MediaPipe: http://mediapipe.sf.net/
VCD-Builder: http://homepage.mac.com/johan/
Kostenfreie bzw. kostengünstige VideoDVD, MiniDVD, SuperVideoCD, VideoCD-Erstellung am PC unter Windows
Hier haben PC-Leute mal einen großen Vorteil zu Maccies: Sie können mit der onboard-Software WinMovieMaker (nur für XP bzw. XP-home) ebenfalls kostenlos, aber v.a. einfach nach mpeg2 codieren (allerdings in nicht gerade hohen Datenraten und damit Qualitäten). Einer der besten MPEG-2 Encoder soll TMP-GEncPlus sein (kostet allerdings knapp 50 US $).
Allerdings gibt es für den PC etliche recht brauchbare, günstige kommerzielle Software. Sie finden diese in unserem PC-Videosoftware-Verzeichnis. Die günstigste Software ist wohl Roxio WinOnCD für Euro 49.90 (VideoCD-Version), das beste Preis-/Leistungsverhältnis hat möglicherweise Roxio EasyCD & DVD-Creator für Euro 79.90, welches u.a. Capturing- und Videoeditierung, Bildbearbeitung, DVD-authoring, Brennen, CD-Labelerstellung, direktes Brennen und einen Lernkurs beinhaltet. Selbst habe ich keine Erfahrungen mit dem Programm, es soll aber das meistverkaufte in Deutschland sein und wenn Roxio hier ebenso gut gearbeitet hat wie z.B. mit seiner Brennsoftware Toast für den Mac sollte das Programmbündel vielen Ansprüchen genügen.
Sie sollten also genau abwägen, ob Sie sich dem zeitverzehrenden Erstellen von VideoCDs oder VideoDVDs mit Freeware-Programmen zuwenden sollen. Falls ja, finden Sie nachfolgend alles Nötige:
www.dvdrhelp.com ist ein VideoDVD/VideoCD-Portal mit Anleitungen, Free- und Sharewareangaben sowie Diskussionsforen zur Erstellung von VideoCDs, SVCD oder DVDs (auf englisch). Hier ist u.a. auch beschrieben, wie man mit der weithin bekannten Freeware Ifoedit und sonstigen Tools die Navigationsstruktur einer VideoDVD nachbilden kann. Aber auch ansonsten finden Sie alles (oder doch vieles) zu Videoimport, Videoformaten und Authoring angegeben und wenn Sie nicht weiterkommen, können Sie ja Ihre Frage in einem der Foren hinterlegen.
Tipp: Auch wenn Sie sich nur weiterbilden wollen: im DVD-Portal können Sie noch zu zusätzlichen Formaten, Techniken und Vorgehensweisen nachlesen, welche wir in unserem Kurs nicht behandelt haben (z.B. mehr zu DivX, sog. X-VideoCDs u.s.w.).
© R. Leinfelder und Paläontologie München, letzte Änderung