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Ein Schaufenster in die Erdgeschichte... |
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Bayerns mit Grabungsstelle |
Das Alpenvorland Süddeutschlands spielt unter den wenigen Gebieten Europas, in denen uns aus der jüngeren Erdgeschichte festländische Ablagerungen mit ihren pflanzlichen und tierischen Resten überliefert sind, eine wichtige Rolle. Einer großen Schüssel vergleichbar hat das Gebiet zwischen Alpen und Donau während vieler Jahrmillionen den Verwitterungsschutt aus dem langsam aufsteigenden Alpengebirge aufgenommen. Zeitweilig war dieser sogenannte Molasse-Trog ganz oder teilweise von einem Meer bedeckt. Für längere Abschnitte der Tertiärzeit aber war der Raum landfest und wurde teils von breiten Flußläufen durchzogen, die Kies und Sand aus dem Gebirge herantransportierten, teils erstreckten sich hier Seen, Altwasserarme und weite Überflutungsebenen, in denen Feinsande, Mergel und Tone zur Ablagerung kamen. | ||
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Dem jüngsten Abschnitt der geologischen Geschichte des Molasse-Troges, noch lange vor der Eiszeit, fehlen alle Hinweise auf eine Meeresbedeckung. Zur Zeit des mittleren Miozäns (ca. 17 bis 11 Millionen Jahre vor der Gegenwart) kam es nur noch zur Ablagerung von Fluß- und Seesedimenten, die als „Obere Süßwasser-Molasse“ bezeichnet werden. Gesteine dieser Art, also vor allem Kies, Sand und Ton, bauen weite Teile des heutigen Alpenvorlandes auf, das auch als „tertiäres Hügelland“ bezeichnet wird. Nur im Süden sind diese Sedimente von den wesentlich jüngeren Ablagerungen der Eiszeit verdeckt. | ||
eines Lebensraumes |
Unterkiefer in Fundlage |
Neben geologischen Beobachtungen sind es vor allem tierische und pflanzliche Fossilien, die es uns ermöglichen, ein ungefähres Bild jener Zeiten zu entwerfen. Reste von Wirbeltieren und Schnecken sowie Blattabdrücke und Holzreste sind die eindeutigen Dokumente des ehemals reichen festländischen Lebens, um dessen Erforschung man sich seit mehr als 150 Jahren bemüht. Doch ist es ein Bild, das sehr mühsam aus zahlreichen Einzelbeobachtungen zusammengesetzt werden muß - räumlich und zeitlich vielerlei Abwandlungen unterworfen. Unter der Vielzahl von Fossilfundstellen, die von Wissenschaftlern oder Hobby-Paläontologen entdeckt wurden und untersucht werden konnten, gibt es nur wenige, die ein umfangreicheres Material geliefert haben. | ||
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