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[Medizin auf dem Prüfstand]


Der Senat von Berlin hat am 12. Februar 2002 fünf externe Experten als Mitglieder der Kommission „Strukturreformen in der Berliner Hochschulmedizin“ berufen, die vom Wissenschaftsrat vorgeschlagen wurden. Sie sollen bis Juni diesen Jahres Empfehlungen für die künftige Struktur der Hochschulmedizin ausarbeiten. Diese sollen anschließend vom Wissenschaftsrat begutachtet werden. Der Berliner Senat will auf der Basis der Expertenempfehlungen einen Entwurf für ein Medizinstrukturgesetz vorlegen.

Berufen wurden der Internist Prof. Guido Adler (Universität Ulm), der Chirurg Prof. Jörg-Rüdiger Siewert (Klinikum Rechts der Isar, TU München), der Virologe Prof. Volker ter Meulen (Universität Würzburg) sowie die ehemalige Hamburger Finanzsenatorin, Ingrid Nümann-Seidewinkel, und der ehemalige Generalsekretär des Wissenschaftsrats, Winfried Benz.

Die Freie Universität ist in der Kommission durch den Dekan des Fachbereichs Humanmedizin, Prof. Dr. Martin Paul, den Prodekan für Studium und Lehre, Prof. Dr. Manfred Gross, und den Prodekan für Forschung, Prof. Dr. Rudolf Tauber, vertreten. Die universitären Kommissionsmitglieder, zu denen auch drei Vertreter der Humboldt-Universität gehören, haben, ebenso wie der Vertreter des Senats, kein Stimmrecht.

FU-Präsident Prof. Dr. Peter Gaehtgens begrüßte die Einsetzung der Expertenkommission, die von der Freien Universität und der Humboldt-Universität in der Vergangenheit wiederholt gefordert wurde. Damit seien die Voraussetzungen für sachlich begründete Empfehlungen geschaffen, deren oberstes Ziel es sein müsse, das anerkannt hohe Leistungsniveau der Berliner Universitätsmedizin unter Erhaltung des „Wettbewerbs um die besten Köpfe“ nicht aufs Spiel zu setzen. Gleichzeitig kritisierte er die Forderung der Politik, 98 Mio. Euro in der Berliner Hochschulmedizin einzusparen, denn das werde zwangsläufig auch die Qualität der medizinischen Forschung in Berlin beeinträchtigen.

Diese Befürchtung äußerte auch der Vorsitzende des Kuratoriums der FU, Prof. Dr. Hans-Uwe Erichsen. Die Schließung der FU-Medizin werde weder kurz- noch mittelfristig die erwarteten Einsparungen erbringen. Sollte der Senat wider Erwarten doch die FU-Medizin einstellen wollen, werde die FU mit allen rechtlichen Mitteln dagegen vorgehen.

Im Anschluss an die erste Sitzung der Expertenkommission am 14. März warnte deren Vorsitzender Winfried Benz den Berliner Senat vor weiteren Kürzungen in der Hochschulmedizin und drohte für diesen Fall damit, dass die Kommission ihre Arbeit einstellen werde. Die Kommission hat inzwischen einen Fragenkatalog entwickelt, der von den Berliner Universitäten und dem Berliner Senat bis zur nächsten Sitzung der Kommission am 12. Mai beantwortet werden soll.

FU-N

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