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[Der Fragebogen]

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Dr. Ralf Stahlmann (50) hat zu Beginn des Wintersemesters 2000/2001 als C3-Professor für Pharmakologie und Toxikologie die Nachfolge von Prof. Dr. Kurt Schimmelpfennig angetreten. Er kennt sich aus mit „Giften“ aller Art: Vor allem erforscht er die Wirkung von Arzneimitteln und anderen Fremdstoffen auf das Immunsystem und auf das ungeborene Leben.


Sie haben einen Ruf an die FU angenommen. – Was haben Sie als Erstes getan?

... mit den Vorlesungen begonnen und versucht, die Studenten davon zu überzeugen, dass Pharmakologie/Toxikologie ein wichtiges und spannendes Fachgebiet ist

Was fasziniert Sie an Ihrem Fach?

... dass es immer wieder gelingt, über die Wirkungen von Arzneimitteln neue Einsichten in die komplexen Funktionen des menschlichen Organismus zu erhalten. Wir haben die Toxizität von antibakteriell wirksamen Arzneimitteln untersucht und z.B. neue Erkenntnisse über die Bedeutung des Magnesiums für Knorpel und Sehnen erhalten.

Wie erklären Sie Ihr Fach und Ihre Forschungsschwerpunkte einem breiten Publikum?

Jeder Stoff kann in Abhängigkeit von der einwirkenden Konzentration entweder toxische Wirkungen entfalten oder unwirksam sein. Für den Toxikologen gibt es also keine „giftigen“ oder „ungiftigen“ Stoffe.

Wie wünschen Sie sich Ihre Studierenden?

Etwas mehr „Neugier“ auch für wissenschaftliche Aspekte wäre manchmal wünschenswert – dies muss nicht bedeuten, sich „zusätzlichen Lehrstoff zu erarbeiten“, sondern könnte helfen, manche abverlangten Fakten hinsichtlich ihrer Bedeutung besser einzuschätzen.

Wie wünschen Sie sich Ihre Universität?

Weniger bürokratisiert und mit verdoppeltem Etat! Ohne entsprechende finanzielle Ausstattung wird es zunehmend schwierig, im internationalen Vergleich ein akzeptables Niveau in Forschung und Lehre aufrechtzuerhalten.

Welchen größten Fehler in Forschung und Lehre wollen Sie unbedingt vermeiden?

... in einem medizinischen, aber theoretisch ausgerichteten Fach den Kontakt zu jenen Kollegen zu verlieren, die Patienten betreuen. Eine gute Kooperation zwischen Grundlagenfächern und klinischen Abteilungen ist eine wesentliche Voraussetzung für Fortschritte in der Medizin.

Meine größten Ziele sind ...

... dazu beizutragen, a) dass die Arzneimitteltherapie zunehmend verträglicher und risikoärmer wird, und b) die Motivation der Studenten und Doktoranden für das Fach zu wecken bzw. zu erhalten.

Wenn ich nicht Pharmakologe/Toxikologe geworden wäre, ...

... hätte ich die internistische Laufbahn eingeschlagen und mich für infektiologische Fragestellungen interessiert.

Mein größter wissenschaftlicher Irrtum:

Große Irrtümer – etwa solche, die man nicht mehr korrigieren könnte – sind mir bisher nicht passiert (jedenfalls nicht, dass ich es wüsste).

Nach einem Pharmaziestudium in Hamburg studierte Ralf Stahlmann von 1974 bis 1980 Medizin an der FU und erlangte die Approbation als Arzt. Nach seiner Promotion 1981 arbeitete er bis 1992 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent am Universitätsklinikum Benjamin Franklin. 1989 habilitierte er sich für das Fach Pharmakologie und Toxikologie. 1992 und 1993 verbrachte er als Visiting Associate Professor an der Purdue University in West Lafayette, USA, und kehrte anschließend an die FU zurück, wo er bis zu seiner Berufung zum Universitätsprofessor Toxikologie lehrte. Seit vielen Jahren ist er in der Arzneimittelforschung tätig, so u.a. mit dem DFG-geförderten Projekt „Untersuchungen zur Chinolon-induzierten Arthropathie bei juvenilen Versuchstieren“.

Prof. Dr. med. Ralf Stahlmann, Fachbereich Humanmedizin/UKBF
Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie Abt. Toxikologie

 
 
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