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Thomas Gaehtgens wird 60 Jahre alt - Der Brückenbauer

"Jenseits der Grenzen" heißt mit Bedacht die Festschrift, die Thomas W. Gaehtgens anlässlich seines 60. Geburtstages gewidmet ist. Wie kaum einem anderen deutschen Kunsthistoriker vor ihm ist es Gaehtgens gelungen, den Dialog zwischen der deutschen und französischen Kunstgeschichte zu fördern und mit dem 1997 unter seiner Leitung gegründeten Centre allemand d´histoire de l´art in Paris zu institutionalisieren. Der französischen Kunst ist Gaehtgens seit seinem Studium verbunden. Das kunsthistorische Studium in Bonn, Freiburg und Paris schließt er mit einer Arbeit über den französischen Bildhauer des 16. Jahrhunderts Germain Pilon bei Herbert von Einem ab. Die nächsten Schritte folgen, wie Prof. Dr. Werner Busch in seiner Laudatio erwähnt, Schlag auf Schlag: Zunächst die Assistenz in Bonn und Göttingen, die Habilitation über den französischen Historienmaler Vien, Vertretung in Hamburg, Ruf nach Aachen, Professur in Göttingen, später in Princeton, bis er 1980 einen Ruf an die Freie Universität Berlin annimmt.

Von Beginn seiner Berliner Zeit an hat sich Gaehtgens mit einer seltenen Mischung aus Begeisterungsfähigkeit und Geduld der Berliner Museumsgeschichte gewidmet: Sei es in der Schrift "Die Berliner Museumsinsel im Deutschen Kaiserreich" (1993), sei es, in dem er Untersuchungen über Berliner Sammler im 19. Jahrhundert anregte, unterstützt von dem Berliner Mäzen Günter Braun. Auch die Stiftungsprofessuren für "Osteuropäische Kunstgeschichte und ostasiatische Kunstgeschichte" gehen auf Gaehtgens' Engagement zurück.

1992 war es seiner Initiative zu verdanken, dass die "Einschiffung nach Kythera" für das Charlottenburger Schloss erhalten blieb. Seine Bemühungen endeten in der Vereinsgründung der "Freunde der preußischen Schlösser und Gärten", deren Vorsitzender er seit dem Tode des Kunsthistorikers Otto von Simson ist. Seine Verwurzelung im Berliner Kulturleben hindert ihn nicht daran, sich mit der gleichen Verve in Paris zu engagieren, wie seine Arbeiten über Napoleons Arc de Triomphe und über Versailles als Nationaldenkmal zeigen. Frankreich dankt es ihm und hat ihn im akademischen Jahr 1998/99 mit dem Chaire Européene des Collèges geehrt.

Felicitas von Aretin

 
 
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