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Das Internet als Prototyp der künftigen Medieninfrastruktur

,,By the time the set-top people reach the price points and form factors of consumer electronics and penetrate 30 of homes, the personal computer will be everywhere, controlling the TV like a minor peripheral.`` (Andrew Grove/Intel)gif

,,By the time [they] bring digital TV to the home, you will be able to take your Super Netscape version 4.0 Web browser with Super-Ultra-HotJava-Burners, and that will be your animated user interface. The TV people tried, but it's like the Internet happened in the meantime. Right¿` (Bill Joy)gif

Das Internet ist dem Stadium, in dem es noch einigermaßen hinreichend technisch beschreibbar war, inzwischen entwachsen. Selbst Intel-Chef Andrew Grove stellte kürzlich lapidar fest, das Internet sei ,,ein soziologisches Phänomen, kein technologisches.``gif Gängige Definitionengif schließen daher auch nicht-technische Größen ein:

Some common definitions given in the past include:

Nicht nur hierzulande wird das Internet gern als Prototyp und Referenz der ,,Datenautobahn`` angesehen, die zu bauen sich inzwischen ein diffuser politisch-ökonomischer mainstream aufgemacht hat. Die ,,Datenautobahn`` ist in diesen Plänen nur eine verbogene Metapher, die in Ermangelung eines technologischen Leitbildes und eines Infrastrukturkonzeptsgif die diskurspolitische Leerstelle fülltgif. Die beginnende sozialwissenschaftliche Internetforschung bedient sich mittlerweile selbst einer wachsenden Zahl solcher Metaphern. Ingo Braun (1994) vergleicht in einer ,,Annäherung an das Internet`` dessen Expansionsprinzip mit dem ,,Schopf des Münchhausen``. Helmers, Hoffmann \harvardand Hofmann (1995) ziehen die ,,Ponte Vecchio`` in Florenz als Illustration heran und verstehen das Internet als gesellschaftlichen Raum. Die Nutzergemeinschaft gilt sich selbst als ,,First Nation in Cyberspace``. Metaphern versprechen offenbar, adäquatere Beschreibungen des Phänomens bieten zu können als technische Begriffsbestimmungengif.

Technisch definiert sich das Internet durch die TCP/IP-protocol suite, in ihren Grundzügen bereits aus Kapitel 3.1.1 bekannt. Es ist kein physikalisches, sondern ein logisches Netzwerk (Schicht 3 und 4), das selbst wiederum auf einer Vielzahl von Netzwerken (Schicht 1 und 2) basiert. Aus Nutzersicht ist das Internet wie andere Medien auch durch die möglichen Anwendungen (Schicht 7) definiert; es zählt aber zu den Besonderheiten des Internets, daß dem Nutzer prinzipiell der Zugriff auf die unteren Schichten nicht verwehrt ist. Diese Spielart der Offenheit macht es beispielsweise möglich, neue Anwendungen auch an den semi-offiziellen Internet-Gremien Internet Architecture Board (IAB) und Internet Engineering Task Force (IETF) vorbei zu etablierengif. Die prinzipielle Nutzungsoffenheit des Internets als Medium erster Ordnung (vergleichbar dem Telefonnetz) wird auf diese Weise an den Nutzer des Mediums Internet als Medium zweiter Ordnung weitergereicht.

Das IP-Protokoll ist - wie vielleicht für manchen überraschend - als Kommunikationsprotokoll zwischen zwei (!) Computern definiert, folgt insofern also dem one-to-one-Paradigma, wie es auch das klassische Telefonnetz kennzeichnet. Die anderen Nutzungsformen (one-to-many, many-to-many) und damit seine Qualitäten als Massenmedium realisiert es jeweils durch die schiere Vielzahl der Punkt-zu-Punkt-Verbindungen. Die Modi broadcasting - also one-to-many - und multicasting - für Nutzungen wie Telefon- und Videokonferenzen oder auch gebührenpflichtige Fernsehkanäle - werden zur Zeit experimentell mit dem sogenannten MBone realisiert und sind regulär erst in der kommenden IP-Version IPv6 vorgesehen, mit der isochrone Dienste bereitgestellt werden können: ,,Isochrone Dienste sind Informationsdienste, bei denen Informationen in einem zeitlich vorherbestimmten Ablauf eintreffen, eben als Bilder und Töne, schnell genug und in korrekter Reihenfolge hintereinander, daß daraus beispielsweise ein Film oder auch Musik entsteht.``gif

Zum Durchbruch als Medium verhalf dem Internet in den letzten drei Jahren sein inzwischen prominentester Dienst, der von vielen mittlerweile und fälschlicherweise mit dem Internet gleichgesetzt wird: das World Wide Web (WWW)gif. Zwar entstand das Konzept des Hypertextes bereits in den 60er Jahren, das WWW jedoch erst 1990 am Genfer Kernforschungszentrum CERN. Wie viele Internet-Dienste basiert das WWW auf dem client-server-Prinzip: Ein server stellt dem client auf Abruf bestimmte Daten bereit. Im WWW sind dies gewöhnlich Dokumente, die in der Hypertext Markup Language (HTML) verfaßt wurden; zur Übertragung wird das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) verwendetgif. 1992 wurde die software für einen WWW-server und einen einfachen, noch text-orientierten client veröffentlicht. Erst 1993 kommt mit Mosaic vom National Center for Supercomputing Applications (NCSA) in den USA der erste graphische WWW-browser (Betrachter) ans Licht der Netzwelt. Im zweiten Halbjahr 1994 veröffentlicht die neugegründete Firma Netscape die erste Version ihres browsers Netscape Navigator, der inzwischen - zum großen Teil kostenlos verbreitet - einen erheblichen Anteil des browser-Marktes erobert hat.

Mit der ansprechenden Benutzungsoberfläche sanken die Zutrittshürden zur Internet-Welt dramatisch. Ein ständig wachsender Zustrom neuer Nutzerkreise verändert die Netzpopulation erheblich. Die Folgen für die ,,kommunikationsökologische Nische``, in der Kubicek & Schmid (1994, 404) noch vor knapp zwei Jahren das Internet plazierten, sind kaum zu überschätzen: Unter den Bedingungen der derzeitigen Wachstumsraten sind neue Nutzer bereits nach wenigen Monaten länger dabei als die große Nutzer-Mehrheitgif. Ob und wie die spezifische Internet-Kulturgif diesen explosionsartigen Wandel übersteht, ist noch nicht abzusehen. Kein anderer Bereich der Kommunikationswirtschaft weist dem Internet vergleichbare Wachstumszahlen auf. Dies läßt sich als ökonomischer Sieg offener Standards interpretieren.

Gab es vor drei Jahren gerade 50 öffentliche WWW-server, haben sich das WWW, die dazugehörige Sprache Hypertext Markup Language (HTML), deren Version 3.2 zur Zeit standardisiert wird, und das Übertragungsprotokoll Hypertext Transfer Protocol (HTTP) inzwischen als de-facto-Standard für Elektronisches Publizieren etabliertgif. Die eigenen Web-Seiten gehören bereits zum guten Ton. Dabei ist eine Bewegung weg von proprietären Standards und hin zum offenen HTML-Standard zu beobachtengif. Zwar bieten proprietäre online-Dienste den Vorteil, daß sie einen Zahlungsmechanismus etabliert haben und damit den content provider refinanzieren können; dies jedoch um den Preis, jeweils den größten Teil der online-Welt vor der Tür stehen zu lassengif. Dazu kommt der meist nicht unerhebliche Aufwand, die Informationen in das jeweilige proprietäre Format umzusetzen. Die spezifische Internet-Ökonomie ist hier im Vorteil. Dies soll nun näher betrachtet werdengif.

Das Internet als cost-sharing arrangement: Die economies of scale der weltweiten Computervernetzung.

Das Internet privilegiert und ent-privilegiert zugleich. Um diese These begründen zu können, analysiere ich zunächst die Ökonomie der telekommunikations-technischen und der sozialen Vernetzung. Beides steht in einem dynamischen Wachstums-Zusammenhang.

Ohne Internet wäre es zum Beispiel kaum möglich gewesen, für die vorliegende Arbeit in den USA zu recherchieren, um Informationen über den Ende Januar verabschiedeten Telecommunications Act of 1996 zu besorgen. Was bislang ein an Funktionen oder Geldmittel gebundenes Privileg war, nämlich die Recherche via Datennetz, steht nun im Prinzip jedem offen, der ans Netz angeschlossen ist. Die entscheidende Hürde ist nun also der Zugang zum Netz selbst, nicht mehr der zu speziellen Angeboten. Insofern fällt der Regulierungsbedarf des Internets in den Bereich der klassischen Telekommunikationspolitik (siehe dazu Kapitel 3.2.1). Diese Entprivilegierung fußt auf einem spezifischen cost-sharing arrangement, innerhalb dessen sich viele Nutzer ein Netz von Standleitungen teilengif. Diese Dienstleistung ist das eigentliche Kerngeschäft der Internet service provider (ISP). ISPs in Deutschland mieten diese Leitungen in der Regel von der Telekom; aus telekommunikationstechnischer Sicht handelt es sich also um einen value-added service. In den USA besitzen ISPs zum Teil eigene Leitungen oder sind selbst Telefon-Unternehmen (MCI, Sprint; inzwischen ist auch ATT ins ISP-Geschäft eingestiegen); die Deutsche Telekom kann dagegen mit T-Online, dem Nachfolger des lange erfolglosen Btx, allenfalls als ISP in der Frühphase seiner Entwicklung bezeichnet werden.

Der einzelne Nutzer zahlt in der Regel die Telefongebühren für die Verbindung zum ISP; die Internet-Nutzung wird häufig pauschal abgerechnetgif. Internet service provider und Telefonunternehmen stehen also in einem Geflecht aus Konkurrenz- und Kundenbeziehungen zueinander - eine Lage, in der die Kräfteverteilung noch nicht abgeschätzt werden kann. Der puren wirtschaftlichen Größe der Telecoms steht die technologisch-ökonomisch-soziale Dynamik des Internets gegenübergif.

Neben (oder sozusagen: über) dieser telekommunikations-technischen Ökonomie wird das furiose Wachstum des Internets auch aus frei erhältlicher software gespeist. Die Vorteile des dadurch möglichen schnellen software-technischen Fortschritts überwiegen offenbar zur Zeit die Refinanzierungsprobleme. So konnte die software-Schmiede Netscape als Börsenneuling einen kometenhaften Kursanstieg erzielen, ohne überhaupt Gewinne vorweisen zu könnengif. Neue Produkte und sogar neue Dienste lassen sich auf diese Weise innerhalb weniger Monate im Internet etablieren; die Produktzyklen sind zum Teil bereits auf wenige Wochen geschrumpft. So findet die Beta-Testphase häufig bereits in der Netz-Öffentlichkeit statt - was den Entwicklern eigene Testkapazitäten spart. Seine Wurzeln hat dieses Modell vor allem in der Unix-Welt, wo freie Software einem bis in die Anfänge zurückreichenden Traditionsstrang entspringt. Das Refinanzierungsproblem lösten - neben dem Engagement der programmierenden Nutzer - oft (indirekt) staatliche Mittel, an den Hochschulen nämlich. Das Internet hat seit seinen Anfängen die (praktisch kostenlosen) Distributionsmechanismen bereitgestellt, ohne die freie Software nicht existieren könnte. Insofern knüpfen content provider heute an diese Netztraditionen an, wenn sie ihre Inhalte frei zur Verfügung stellengif.

Für den Internet Publisher bietet das Internet also zwei unschlagbare Vorteile: Er erreicht damit potentiell alle online-Nutzer, denn auch (quasi) alle proprietären Dienste bieten inzwischen Internet-Zugang. Und er kann sich auf Standard-software von der Stange stützen, die zudem meist frei erhältlich ist, und spart daher eigenen Entwicklungsaufwand. Dies wiegt den Nachteil eines fehlenden Zahlungsmechanismus auf und setzt Medien aus der Drucktradition mit einem Schritt in die Situation der broadcast-Medien, für die es ja nicht gerade ungewohnt ist, ihre Inhalte frei zu verbreiten und sich über Werbung oder Gebühren zu refinanzieren.

Medienökonomie aus Sicht des Internets.

Hat man einmal die spezifische Internet-Ökonomie adaptiert, dann nehmen sich die Geschäfts-Modelle der herkömmlichen elektronischen Medien und der Telekommunikation reichlich bizarr aus. Ich möchte das an zwei Beispielen erläutern.

Viele private Internet-Nutzer haben innerhalb des letzten Jahres die Förderung der Deutschen Telekom genutzt und einen ISDN-Anschluß installieren lassen. Die Gründe dafür liegen zu einem erheblichen Teil in der Tarifpolitik der Telekom selbst. Mit der Tarifreform 1996 hat sich nämlich die Zeitabhängigkeit ihrer Abrechnung enorm verschärft, mit der Folge, daß es sich lohnt, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Daten durch die Telefonleitung zu schleusen. Genau das bietet ISDN. Mit der üblichen Internet-Nutzung hat dies jedoch nur wenig zu tun. Was der Nutzer eigentlich bräuchte, wäre ein Datenkanal, der seine Bits just in time übertragen könnte. Eine solche Standleitung bietet die Telekom an, die billigste Variante, eine einfache analoge Standleitung im nahen Ortsbereich, kostet 60 Mark im Monat. Aber die Einrichtungskosten (einmalig 900 Mark) und die Investition in standleitungstaugliche Modems setzen die Amortisationszeit soweit hinauf, daß in der gegenwärtigen telekommunikationswirtschaftlichen Umbruchsphase keine sinnvolle Kalkulation mehr möglich erscheint. Noch bizarrer wird dieses Szenario, wenn berücksichtigt wird, daß die beiden rot ummantelten Drähte, an denen das Telefon hängt, tatsächlich bereits Standleitungen sind - zur nächsten Ortsvermittlungsstelle nämlich. Aus dieser Perspektive erscheint das Telefonnetz also als nicht mehr ausreichend nutzungsoffen und technisch überdeterminiert.

Wer in Berlin einen TV-Breitbandkabelanschluß besitzt, der könnte noch in diesem Frühjahr in den Genuß digitalen Fernsehens kommen. Fünf digital ausgebaute Fernsehkanäle (in der ersten Ausbaustufe) zu je 38,5 MBit pro Sekunde stellen eine Bandbreite von 192,5 MBit/s zur Verfügung - eine traumhafte Rate, verglichen mit den 14 kBit/s (ohne Kompression), die ein durchschnittliches Modem via Telefon bewätigt, oder mit den 2x64 kBit/s des ISDN. Und das zu einem monatlichen Pauschaltarif - 22,50 Mark für den Anschluß selbst, wahrscheinlich dann zuzüglich eines Digital-Aufschlags. (Für 22,50 Mark kann man im Ortsbereich zum billigsten Tarif zwischen 21 und 5 Uhr gerade 12,5 Stunden im Monat telefonieren, also 25 Minuten am Tag.) Dabei kann der Kabelzuschauer mit den geballten Bitladungen gar nichts anfangen. Prinzipbedingt kann er nur ein Fernsehprogramm zur gegebenen Zeit ansehen - also zwei bis sechs MBit/s nutzen. Der Rest versickert ungehört und ungesehen im Kabel.

Unter dem Internet-Blickwinkel nimmt sich diese Bit-Ökonomie eher seltsam aus. Folgerichtig planen deshalb einige Kabelfirmen in den USA, Internet-Zugang über TV-Breitbandkabel anzubietengif. Die Firma @Home, ein Gemeinschaftsunternehmen einer TCI-Tochter und der Risikokapitalfirma Kleiner Perkins Caufield Byers, plant den Einsatz von Kabel-Modems, die rund 10 MBit/s in der Richtung zum Nutzer übertragen können. Mittelfristig sollen 30 MBit/s downstream und 1 MBit/s upstream möglich werden. Im Gespräch ist eine monatliche Nutzungspauschale in Höhe von 30 Dollar.

Mit solchen Summen scheint jeweils eine Ausgaben-Schallmauer für einzelne Mediendienste erreicht: Man vergleiche damit die hiesigen Rundfunkgebühren (z. Zt. 23,80 Mark), die Kosten des TV-Kabelanschlusses (22,50 Mark), die Tarife für monatlich pauschalen Internetzugang (29 Mark beim Individual Network Berlin) oder ein durchschnittliches Zeitungsabonnement. Deutlicher darüber liegen allein der pay-TV-Sender Premiere (44,50 Mark) - und die Telefonkosten für online-Nutzer, die mehr als 12,5 Stunden pro Monat in den Netzen verbringengif.

Diese Ökonomie wird sich in den nächsten Jahren radikal verändern, und es wird zur vordringlichen Aufgabe der Telekommunikations-Regulierung, die Regeln für den Wettbewerb zwischen Telefon und Breitbandkabel zu bestimmen. (Diese Aussage mutet natürlich aus heutiger Sicht seltsam an, besitzt doch die Deutsche Telekom hierzulande ein Doppelmonopol und damit den sichersten Riegel gegen Wettbewerb. Es gehört zu den spannendsten Fragen der Wettbewerbsöffnung, ob es dabei bleiben wird.)

Die Aufrüstung des TV-Kabelnetzes mit Internet service in Bandbreiten zwischen 10 und 30 MBit/s bringt mittelfristig auch die Möglichkeit mit sich, Fernsehen in Echtzeit via Internet zu übertragen - und zwar nicht nur downstream, sondern auch upstream. Mit RealAudio und vergleichbaren Techniken steht heute bereits eine Technik zur Verfügung und im Gebrauch, die Radio in Echtzeit überträgt. Ob, wie und wann dann auch Abruffernsehen (video on demand) durch die Internet-Kanäle rauschen wird, ist von diesem Zeitpunkt an nur noch eine Frage der server-Techniken, nicht mehr der Netzbandbreite. Technisch wird jeder nicht nur empfangen, sondern auch senden können, was er will - und damit das Ende jeglicher Fernseh-Regulierung einläuten, die an der Vergabe von Übertragungsressourcen ansetzt. In einer Internet-Umgebung lassen sich diese Ressourcen nicht mehr hoheitlich monopolisieren, es sei denn um den Preis einer obrigkeitsstaatlichen Re-Regulierung der Telekommunikation. Ein Preis, den zu zahlen sich wohl keine politischen Mehrheiten bereitfinden werden. Und solange es möglich sein wird, Kommunikationsleitungen zu mieten, solange ist es auch möglich, darüber Meta-Netze wie das Internet zu betreiben. (Gleiches gilt übrigens auch für das Usenet, also die Diskussionsforen, die in einer gewissen Symbiose mit dem Internet existierengif.) Zwar ist nicht zu erwarten, daß es in naher Zukunft ein integriertes Universalnetzwerk geben wird. Hingegen ist es jetzt schon möglich und auch Usus, dieselben, bislang netztechnisch getrennte Dienste auf mehreren, verschiedenen Netzinfrastrukturen zu realisieren.

Ist also, was oben bereits unterstellt wurde, zu recht von einem neuen Massenmedium die Rede? Wahrscheinlich nicht im üblichen Sinne. Auch wenn herkömmliche content provider in anhaltend großer Zahl ins Internet migrieren, ist noch keineswegs gesagt, daß das Internet als technische Infrastruktur für klassisches broadcasting neben die drei - bislang analogen - Säulen der terrestrischen, der Satelliten- und der Kabel-Verbreitung treten wird. Die technischen Vorbereitungen dazu werden mit der Entwicklung von IPv6 zur Zeit getroffengif; und mit der Digitalisierung der TV-Kabelnetze steigen, wenn auch indirekt, die Chancen dafür, daß sie in Zukunft als breitbandiges Universalnetz genutzt werden können.


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Martin Recke
Fri May 17 20:40:57 MET DST 1996