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Die neuen Knappheiten der Kommunikations-Infrastruktur

Im digitalen Zeitalter sind Knappheiten - dies sollte im Argumentationsgang dieses Kapitels 3 erkennbar geworden sein - in weit geringerem Maße als bisher technisch determiniert, sondern sozial (ökonomisch, politisch) gestaltbar. Medienregulierung wird - soviel läßt sich sagen - in Zukunft flexibel auf stetig sich ändernde Machtkonstellationen  einwirken müssen, wenn die ,,normative Grundidee notwendigen Schutzes vor einseitigem Machteinsatz``gif Bestand haben soll. Mit der Umstellung auf das many-to-many-Paradigma bekommen die Versuche, das Grundrecht der Rundfunkfreiheit zur Rundfunkunternehmerfreiheit umzuinterpretierengif, neuen Schub. Wo das zentrale Regulierungsthema Macht im digitalen Zeitalter seine Aufgaben finden wird, hängt sehr stark von den Antworten auf die Fragen nach künftigen Knappheiten ab.

Medien- und Telekommunikationsregulierung muß sich für alle drei Fälle wappnen, also schnelle Lern- und Reaktionsfähigkeit erwerben. Medienrecht ist traditionell auf knappe Übertragungswege eingestellt; auf Machtlagen, die durch knappe Programmressourcen entstanden sind, hat es bislang nicht adäquat reagiert; und es liegt vollständig jenseits des medienrechtlichen Horizonts, daß Aufmerksamkeit knapp werden könnte. Eli M. Noam (1995) hat dazu ein dreistufiges Modell der Entwicklung des Fernsehens vorgelegt, das im folgenden Abschnitt kurz vorgestellt werden soll.


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Martin Recke
Fri May 17 20:40:57 MET DST 1996