Aber ja doch! Zwar nicht naiv und blauäugig, sondern neugierig, offen und zugänglich für erfolgreiche Künste und Techniken der Vergangenheit. Ars bene moriendi meint buchstäblich übersetzt Die Kunst des guten Sterbens. Eine solche Kunst gab es tatsächlich vor einem halben Jahrtausend. Es handelte sich dabei um einen Leitfaden in Form einer Holzschnittfolge, als Bilderserie gefertigt für unsere damals grösstenteils leseunkundigen Vorfahren.
In jenen Zeiten war jede menschliche Existenz nicht nur quasi permanent durch irgendwelche lebensbedrohlichen Auswirkungen der jahrhundertealten Geiseltrias "Pest, Hunger, Krieg" gefährdet, sondern es kam während der endlos wiederkehrenden Pestilenzen, der Serien von Missernten und der nicht enden wollenden Kriegzüge immer wieder zu massenhaftem Sterben binnen weniger Tage oder Wochen. Das Resultat: viele Menschen waren seinerzeit in ihrer letzten Stunde allein auf sich gestellt. Ohne irgendwelchen Beistand hatten sie von hinnen zu gehen. Derlei betrübliche Aussichten waren für unsere Vorfahren umso bedrückender, als nach damaligen Vorstellungen die Mächte der Finsternis in den kritischen letzten Augenblicken eines Menschen noch einmal alles daran setzen würden, um mit List und Tücke seiner bald aus dem Körper weichenden Seele habhaft zu werden.
Hier setzte der erwähnte Leitfaden an. In nur elf, didaktisch allerdings hervorragend ausgearbeiteten Holzschnitten führte er drastisch vor Augen, um welche teuflischen Listen es sich bei diesen Versuchungen mit grösster Wahrscheinlichkeit wohl handeln würde und wie man sich gegen sie auch allein erfolgreich zur Wehr setzen konnte. Um Allgemeinverständlichkeit zu erzielen, wurde der Kampf um die Seele personifiziert dargestellt. Moribundus selbst war dabei ein Jedermann von etwa vierzig Jahren, mit dem sich viele leicht identifizieren konnten. Hatte man sich die elf Blätter erst ein paar Mal angesehen, wusste man den Inhalt bereits auswendig. Und tat man dies schon in jungen Jahren, war man anschliessend ein Leben lang für den letzten Kampf gewappnet, wann und unter welchen Umständen auch immer man sich ihm würde stellen müssen. Man brauchte sich in der Sterbestunde bloss so zu verhalten, wie im Leitfaden anhand von Moribundus beispielhaft dargestellt. Genauso wie der dortige Jedermann würde man dann in den letzten Augenblicken auf Erden allen teuflischen Versuchungen widerstehen und gut, das meinte damals gottwohlgefällig sterben und somit ganz gewiss in die ewige Glückseligkeit eingehen.
Naiv wäre es nun, diesen seinerzeitigen Bestseller in unseren Tagen einfach nachzudrucken, um auf diese Weise einer heute weit verbreiteten Ratlosigkeit in Sachen Sterben und Tod zu begegnen. Gewiss würden sich das manche heutige Zeitgenossen wünschen, denn auch in unseren Tagen sind - wie damals, wenn auch aus ganz anderen Gründen - erneut viele Menschen in der Sterbestunde allein auf sich gestellt. Im Gegensatz zu früher kann es für die meisten von uns indes nicht mehr um das Erlernen eines gottwohlgefälligen Sterbens gehen, nicht mehr um das Einüben eines Rituals mit dem Ziel, den entscheidenden letzten Kampf um das ewige Seelenheil gegen die anbrandenden Mächte der Finsternis zu gewinnen. Trotzdem lässt sich aus dem halbtausendjährigen Leitfaden auch heute noch Wesentliches lernen und massgebliche Folgerungen für eine neue, der heutigen Zeit angepasste Ars moriendi ziehen. Wir wollen uns die elf alten Holzschnitte deshalb im folgenden einzeln näher ansehen.
- Da ist zum einen die Tatsache, dass man das Alleinsterben damals als Problem erkannte und daraufhin entschieden nach einer Lösung suchte - und diese auch fand. - Was unseren Vorfahren gelang, sollte uns Heutigen nicht unmöglich sein - wenn auch wir denn wirklich wollen würden.
- Zum damaligen Erfolg trug die überzeugende didaktische Aufbereitung entscheidend bei. Es gab kein ausuferndes Zerreden der Problematik; kurz und knapp wurde Ars bene moriendi auf den Punkt gebracht. Elf Holzschnitte mit einigen eingestreuten Spruchbändern genügten, um das gewaltige Thema für alle verständlich abzuhandeln. - Wer für unsere Tage eine neue Ars moriendi anstrebt, tut gut daran, dies als Vorbild zu nehmen.
- Die Kunst des guten Sterbens sollte man sich damals möglichst schon in jungen Jahren aneignen, um daraufhin ohne Furcht vor einem einsamen plötzlichen Sterben durchs Leben gehen zu können und stets für die letzte Stunde gewappnet zu sein. Die seinerzeitige Ars moriendi war insofern auch eine Ars vivendi - eine Feststellung, die uns im folgenden als Schlüssel für den Entwurf einer zeitgemässen neuen Kunst des Sterbens dienen wird.
- Dass die frühere Ars moriendi ihren grossen Erfolg als Bilder-Ars in Form von elf Holzschnitten in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts hatte, beruhte damals nicht zuletzt auf der entschiedenen Nutzung einer ebenso attraktiven wie kostengünstigen und kundenfreundlichen neuen Technik: des - im Vergleich zu Kupferstichen - weitaus ökonomischeren Drucks von Holzschnitten. Auch diese Einsicht machen wir uns hier zunutze, indem wir uns ebenfalls einer ebenso innovativen wie kostengünstigen, benutzerfreundlichen und attraktiven neuen Technologie bedienen, nämlich der Präsentation im World Wide Web.
eine Geschichte in elf Bildern zum Selbstlernen
Dargestellt wird der glücklich ausgehende Kampf um die Seele eines Jedermann in der Sterbestunde. Es gehören immer zwei Bilder zusammen. Fünf Holzschnitte visualisieren die fünf grössten teuflischen Versuchungen, die man sich damals vorstellen konnte:
1a: Versuchung im Glauben
2a: Versuchung durch Verzweiflung
3a: Versuchung durch Ungeduld
4a: Versuchung durch Hochmut
5a: Versuchung durch zeitliche Güter
Alternierend sieht man auf fünf Antwortbildern, wie himmlische Mächte dem Sterbenden zu Hilfe eilen, ihm beistehen und ihn zum Widerstand und Ausharren ermutigen (1b, 2b, 3b, 4b, 5b). Der letzte, elfte Holzschnitt zeigt den Gestorbenen (vgl. hierzu das Schema der Bilder-Ars).
Die hier wiedergegebenen elf Abbildungen sind der CD-ROM "Die Kunst des Sterbens. Wie unsere Vorfahren sterben lernten. Impulse für heute" entnommen [S. Hirzel-Verlag Stuttgart 1995/98; den Umzeichnungen und Vergrösserungen der Ars moriendi-Bilder liegt zugrunde: Ars Bene Moriendi. Reproduction photographique de l'édition xylographique du XVe siècle. Notice par Benjamin Pifteau. Paris: Delarue, Libraire-éditeur, ca. 1890]; die textlichen Erläuterungen basieren ihrerseits auf der Ars moriendi-Geschichte in "Geschichte sehen. Fünf Erzählungen nach historischen Bildern" [Beck-Verlag München 1990]. Beide Werke stammen vom Verfasser. Die Legenden zu den elf abgebildeten Holzschnitten vermerken jeweils links auch die Original-Spruchbandinhalte. Sie sind in schlechtem, oft fehlerhaftem Mittelalter-Latein abgefasst. Offensichtlich beherrschte der Handwerker, der die Holzschnitte nach den Vorlagen des bis heute unbekannten Ars moriendi-Künstlers fertigte, die Gelehrtensprache nur unzulänglich. Bei den Übersetzungen rechts kann es sich somit auch nur um Vorschläge handeln.
Die Versuchung im Glauben war die schlimmste Versuchung, die man sich vorstellen konnte. Wer in letzter Minute seinen Glauben auf Erden verlor, dessen Seele kam bestimmt nicht in den Himmel.
Auf dem ersten Bild sehen wir, wie der Sterbende mit zusammengekniffenen Augen in seinem Bette liegt. Das sorgenvolle Antlitz ist ganz zerfurcht. Die Haare trägt er kurz geschnitten. Der Körper scheint, soweit das Laken den Blick auf ihn freigibt, stark abgemagert. Man sieht fast die Knochen durch die Haut hindurch. Zur Rechten und Linken steht je ein Teufel dicht an der Bettkante. Ein dritter macht sich im Hintergrund am Bettzeug zu schaffen. Ein vierter schliesslich schwebt von oben links in den Raum ein. Die Teufel halten Schriftbänder in Händen. Darauf steht zu lesen: "Es gibt keine Hölle", "Mach's den Heiden nach!" und "Töte dich selbst!".
Selbst wenn unsere leseunkundigen Vorfahren diese erläuternden Schriftzüge vor einem halben Jahrtausend schwerlich entziffern konnten, waren sie dennoch nicht ganz verloren. Auf dem ersten Bild - wie auch in allen folgenden Abbildungen - sind die Inhalte der Spruchbänder und der Sprechblasen durch einzeln oder gruppenweise agierende Personen mosaikartig versinnbildlicht. Schauen wir in der Abbildung eins genau hin, befolgt ganz im Vordergrund ein Mann tatsächlich die teuflische Aufforderung zum "Töte dich selbst!", das heisst zum Selbstmord. Mit einem Messer schneidet er sich die Kehle durch (= Mosaikteil 1). Auch knien am Fussende des Bettes zwei gekrönte Häupter, die Götzendienst verrichten ("Mach's den Heiden nach!"). Man sieht dort, wie ein Mann und eine Frau ein heidnisches Idol auf der Säule anbeten (= Mosaikteil 2). Schliesslich palavern rechts neben dem Lager drei Gelehrte. Sie geben zu bedenken, dass noch kein Verstorbener je aus dem Totenreich zurückgekehrt sei. Man könne also überhaupt nicht sagen, ob es eine Hölle, ja überhaupt ein Jenseits gebe oder nicht. ("Es gibt keine Hölle." = Mosaikteil 3).
Um diesen massiven Glaubensanfechtungen wirksam zu begegnen, treten im zweiten Bild Gottvater und Sohn, begleitet von der Jungfrau Maria, aus dem Hintergrund hervor, wo sie sich im ersten Bild befunden hatten. Sie stellen sich rechts neben das Bett und sind somit für den Sterbenden gut sichtbar. Hinter und neben ihnen sieht man unzählige Heilige. Heiligenschein reiht sich an Heiligenschein. Aus dem Alten Testament ist auch Moses herbeigeeilt. Er befindet sich direkt neben Gottvater. Mittelalterliche Abbildungen zeigen ihn gerne mit zwei "Hörnern", will sagen "Strahlen der Erleuchtung". Anwesend ist im zweiten Bild überdies der Heilige Geist. Man sieht ihn als Taube auf dem Baldachin am Kopfende des Bettes. Sie alle spenden dem Sterbenden Trost und ermahnen ihn, ja nicht den Einflüsterungen der Teufel zum Abfall vom Glauben nachzugeben. Am deutlichsten macht das der Engel, der mit einem Schriftband "Sei stark im Glauben!" vor den nun aufgeschlagenen Augen des Moribunden steht. - Die Teufel befinden sich zwar auch immer noch im Raum. Aber sie liegen jetzt alle ganz erschöpft und platt am Boden. Auf ihren Schriftbändern heisst es: "Wir sind besiegt"; "Es ist vergeblich"; "Lasst uns fliehen!".
Wie didaktisch geschickt der Künstler zu Wege ging, um zu wiederholtem Hinsehen und damit zum Auswendiglernen der Bildinhalte einzuladen, zeigt sich hier etwa darin, dass immer neue, oft sogar belustigende Entdeckungen gemacht werden können. So sind dem Todkranken vom ersten zum zweiten Bild wie über Nacht die Haare nachgewachsen. Nun trägt er sie in fein gekräuselten Locken. Auch hat er das Bett und offensichtlich gar das Sterbezimmer gewechselt. Der Boden ist jedenfalls nicht länger, wie in der ersten Abbildung, mit viereckigen Kacheln ausgelegt, sondern holzbeplankt. Auch formt sich das Bettgestell am Kopfende zu einem eleganten Baldachin - angemessen vornehme Ruhestätte für den Heiligen Geist in Form einer Taube. Ebenso elegant sind nun selbst die Beine des Bette geschweift.
Auf dem dritten Bild sind die Teufel wieder ganz in ihrem Element. Zu sechst umzingeln sie das Bett, gestikulierend und brüllend. Durch Vorhalten seiner Sünden versuchen sie, den Sterbenden zur Verzweiflung zu bringen. In ihren Schriftbändern und Sprechblasen lassen sie nichts, aber auch gar nichts aus seinem reichlich turbulenten Leben ausser Acht. Schwere und Anzahl der Sünden scheinen in der Tat erdrückend. Da heisst es: "Du bist unzüchtig gewesen und hast die Ehe gebrochen"; "Du warst meineidig"; "Du hast geraubt und gemordet"; "Du warst dein Leben lang ein Geizhals und unersättlich". Einer der Teufel, rechts vom Bett, hält zudem
eine eng beschriebene Tafel in die Höhe, auf der man gar nicht alles lesen kann, so voll ist sie. Das Schriftband daneben erläutert: "Hier siehst du dein Sündenregister". Es enthält offenbar nicht nur Todsünden, zu denen alle bisher aufgezählten Untaten gehören, sondern auch unzählige kleinere, jedoch nie gebeichtete und deshalb auch nie gesühnte Sünden. In ihrer Gesamtheit mussten aber auch sie ausreichen, um eine Seele der ewigen Verdammnis anheimfallen zu lassen.
Erneut wird für Leseunkundige durch personifizierte Handlungen verdeutlicht, was in den Bändern gemeint ist. So steht gleich zur Rechten des Sterbenden ein junges Paar. Die Frau hatte er einst verführt (= Mosaikteil 1). Daneben hält ein Teufel die Schwurfinger in die Höhe und damit dem Sterbenden unter die Augen. Dies soll ihn an einen begangenen Meineid erinnern (= Mosaikteil 2). Am Fussende sitzt ein nackter Mann. Der Todkranke hatte ihn seinerzeit bis aufs Hemd ausgezogen. Jetzt hält es der dahinter stehende Teufel in Händen, ausserdem einen prall gefüllten Geldbeutel, den der Sterbende dem Mann geraubt hatte (= Mosaikteil 3). Vor diesen beiden Gestalten liegt ein anderer Mann rücklings auf dem Boden. Es ist jener Ermordete, von dem im Schriftband die Rede war. Zur Verdeutlichung des Sachverhalts reckt ein daneben stehender Teufel das Mordwerkzeug, einen Dolch, in die Höhe (= Mosaikteil 4). Auf der Geldtruhe ganz vorne rechts schliesslich sehen wir den Sterbenden als Double selbst sitzen. Er ist in blosse Lumpen gehüllt, vor lauter Geiz - so wie es auf dem Schriftband stand. Vielleicht ist mit diesem Mann aber auch einer jener Almosensuchenden gemeint, die vom Sterbenden jeweils beim Betteln um einen milde Gabe von der Haustür abgewiesen wurden (= Mosaikteil 5).
Alle die genannten Unterlassungen, Sünden und Missetaten kamen dem Sterbenden durch diese nachgestellten Szenen nun wieder in den Sinn, stiegen eine nach der anderen aus seinem Gedächtnis auf. Es war - ganz entsprechend den Absichten der Teufel - zum Verzweifeln! Gerade Verzweiflung aber sollte in der Sterbestunde über alles vermieden werden, denn sie stellte die errettende Barmherzigkeit Gottes zutiefst in Frage.
Das vierte Bild wird noch deutlicher. Dort sieht man einige der grossen Sünder aus der Heiligen Schrift. Trotz der Schwere ihrer Missetaten verzweifelten sie jedoch nicht, so dass ihnen allen das göttliche Erbarmen zuteil wurde. Als ersten erkennt man zur Rechten des Sterbenden den Apostel Petrus. Der Schlüssel in seinen Händen ist gar grösser noch als sein Kopf und somit überhaupt nicht zu übersehen. Nicht zu übersehen ist ferner der Hahn hinten auf dem Bettgestell. Für einmal verstehen selbst wir noch, was damit gemeint ist. Auch ohne Spruchband werden sich viele an jene Stelle im Evangelium erinnern, in der Jesus nach dem Abendmahl Petrus prophezeite: "Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen" (Matthäus 26,34).
Auch die drei anderen Sünder dürften manche noch heute erkennen. Direkt neben Petrus steht Maria Magdalena, erkenntlich an ihren langen aufgelösten Haaren und der Salbenbüchse in den Händen. Sie hatte Christus mit ihren Tränen die Füsse gewaschen, gesalbt und mit ihren Haaren getrocknet. Hinten links windet sich Dismas, der gute Schächer, am Kreuz. Ihm als reuigem Sünder verhiess Christus: "Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein" (Lukas 23,43). Und schliesslich erkennen wir am Fussende des Bettes über dem gestürzten Pferd Saulus, der ob diesem Ereignis zum Paulus wurde.
Diesmal hat es der Engel leicht: "Verzweifle also auch du nicht", ermahnt und beruhigt er auf einem Spruchband den Sterbenden. Selbst wenn er noch mehr, ja alle Sünden der Welt begangen hätte, bräuchte er doch nicht zu verzweifeln, sofern er bloss zerknirscht in sich ginge. Christus wäre in die Welt gekommen, um die Sünder zu erretten. Seine Gnade sei allemal grösser als sämtliche Missetaten eines Menschen. Selbst Judas Iskariot hätte mehr dadurch gesündigt, dass er verzweifelte und sich erhängte, als durch seinen Verrat am Herrn. Ein Teufel in Zwittergestalt eines bocksfüssigen gehörnten Hundes liegt vorne rechts am Boden. Er sieht sich in die Ecke gedrängt und resigniert. In seiner Sprechblase liest man: "Hier werde ich nie und nimmer siegen". Ein zweiter Teufel sagt überhaupt nichts mehr. Er verkriecht sich unter das Bett. Schon sieht man nur noch seine Hinterbeine und den kurzen Schwanz.
Inzwischen hat ein anderer Teufel eine neue List ersonnen. Auf dem fünften Bild handelt er ganz allein. Fast will es scheinen, als ob ihm endlich der ersehnte Erfolg beschieden wäre. Seine Versuchung ist die Ungeduld. Es sei doch sinnlos, meint er, die schwere Krankheit und das Leiden so widerspruchslos hinzunehmen, wie es der Sterbende tue, und sie als Prüfung zu betrachten. Damit könne sich niemand Verdienste erwerben. Vielmehr sei es unerträglich, ja ganz und gar ungerecht, derart leiden zu müssen. Andere Menschen, zum Beispiel seine Besucher oder Pfleger, wären ja auch alle gesund. Abgesehen davon würden sie - was für schöne Worte sie im übrigen auch immer heuchelten - nur auf seinen Tod warten, um ihn beerben zu können.
Ob solcher Einflüsterungen wird der Sterbende schliesslich ganz zappelig. Für einen Moment verliert er gar die Geduld. Er zieht ein Bein unter der Bettdecke hervor und tritt mit aller Kraft gegen den Tisch, auf dem die auftragende Magd Schüssel und Becher, Messer und Löffel bereitgestellt hat. Klirrend fallen Geschirr und Gerätschaften zu Boden. Der umgekippte Tisch bleibt auf der Kante liegen. Doch nicht genug damit. Der Zorn des Kranken wendet sich nun auch noch gegen die beiden anderen Personen im Raum: einen Mann und eine Frau, die zu Besuch weilen. Ob sie ihr Mitleid tatsächlich nicht nur vortäuschten und ihre Anteilnahme nicht nur heuchelten? Der Kranke jedenfalls scheint davon überzeugt. Wutentbrannt versetzt er dem am nächsten stehenden Mann einen kräftigen Tritt. Diesem gelingt es gerade noch, seine Hände auszustrecken, um den Sturz besser aufzufangen.
Der Teufel mit riesigen Fledermausflügeln und grotesk herausgetreckter Zunge lacht sich ins Fäustchen: "Wie gut hat doch meine List angeschlagen". Diesmal ist im übrigen von einem tröstenden Engel oder einem Heiligen weit und breit nichts zu sehen. Niemand kühlt dem Sterbenden den Zorn, versucht ihn zur Räson zu bringen und zu etwas mehr Geduld zu ermahnen. Auf einem der Schriftbänder - es geht von der besuchenden Frau links oben aus - lesen wir bloss: "Seht doch, welche Strafen er erdulden muss!"
Doch hat sich der Teufel entschieden zu früh gefreut. Auf dem sechsten Bild eilen dem Sterbenden nicht nur ein Engel und gleich vier Heilige zu Hilfe, sondern auch Gottvater und Sohn haben sich dicht neben dem Haupt des Sterbenden aufgestellt. Bei allen vieren handelt es sich um berühmte Märtyrer, die damals jedermann sofort an ihren Symbolen erkannte. Im Spätmittelalter gehörten sie zu den beliebtesten Heiligen überhaupt. Sie galten als grösste Vorbilder für Geduld. Alle vier hatten sie unsägliche Todesqualen erdulden müssen, diese aber klaglos auf sich genommen. Die heilige Barbara, am dichtesten beim Sterbenden am Bettrand stehend, trägt als ihr Wahrzeichen den Turm in Händen, in den man sie eingesperrt hatte. Dahinter erkennt man den heiligen Lorenz. Er zeigt uns jenen Rost, auf dem er bei lebendigem Leibe geröstet wurde. Neben Barbara steht die heilige Katharina. Ihr Attribut ist das Rad, mit dem man sie folterte. Der heilige Stephan schliesslich, am Fussende des Bettes, trägt jene Pflasterbrocken in seiner Schürze, mit denen er gesteinigt wurde.
Beim Anblick dieser vier Heiligen sollte der Sterbende bedenken, dass sein eigenes geduldiges Leiden einem Fegefeuer vor dem Tod gleichkam. Gott strafe ihn hier und lasse ihn für seine Sünden büssen, damit er nach dem Tod in Ewigkeit belohnt werden könne. Der Sterbende möge deshalb seine Leiden in Geduld annehmen und sie ergeben und dankbar ertragen. Selbst Christus habe bei seinem Kreuzestod so gehandelt und könne somit als Vorbild dienen.
Angesichts derart intensiver Ermahnung und Ermutigung seitens der himmlischen Mächte kann der Teufel auch hier schliesslich nicht mehr anders, als seine erneute Niederlage eingestehen. Auf dem Spruchband heisst es: "Meine Mühen sind ganz vergeblich". Vom Munde eines zweiten Unholdes - auch er verkriecht sich besiegt unter das Bett - geht eine weitere Sprechblase aus: "Da bin ich wie gefangen und gelähmt".
Doch damit ist der Kampf um die Seele des Sterbenden noch immer nicht zu Ende. Einige weitere Teufel sind auf die Idee verfallen, es einmal mit Ehrgeiz und Hochmut zu versuchen. Wenn die Angriffe des Unglaubens, der Verzweiflung und der Ungeduld schon nicht zum Ziel geführt hatten, so würde der Todkranke vielleicht auf diese Probe hereinfallen? Da stehen sie denn im siebenten Bild gleich zu fünft um sein Bett herum. In Ihren Händen halten sie drei prächtige Kronen. Sie strecken sie ihm verlockend über die Bettdecke hinweg entgegen und sagen auf ihren Spruchbändern scheinheilig: "Wie grossartig du doch in deinem unerschütterlichen Glauben bist!"; "Was du bloss für eine Geduld an den Tag legst!"; "Da hast du aber die Kronen mehr als verdient". Auch fordern sie ihn ungeniert auf: "Du dürftest dich ruhig ein bisschen selbst erhöhen". Schliesslich meint der letzte unverfroren: "Sei doch etwas hochmütiger!"
Diesmal lassen ihn die himmlischen Mächte allerdings keinen Augenblick allein. Die Versuchung zum Hochmut könnte für den Sterbenden vielleicht doch zu gross werden? So sind denn rechts vom Bett erneut Gottvater und Sohn sowie die Jungfrau Maria zur Stelle, wiederum gefolgt von einer Reihe Heiliger. Zwar meinen sie, dass man gar nicht unbedingt zu ihresgleichen gehören müsse, um der Versuchung zu Hochmut und eitlem Ruhm, zu Überheblichkeit und übermässiger Selbstsicherheit erfolgreich zu widerstehen. Viele gewöhnliche Menschen hätten das auch schon geschafft. Als Beweis hierfür entdeckt man an der rechten Bettkante tatsächlich die geretteten Seelen von drei namenlosen Seligen. In Form kleiner Menschengestalten stehen sie noch vor den Himmlischen, dem Sterbenden auf Augenhöhe direkt gegenüber.
Bleibt auf dem vorigen Bild auch noch unentschieden, ob die Versuchung zum Hochmut Erfolg haben wird oder nicht, so senkt sich die Waage auf dem achten Holzschnitt wieder eindeutig zugunsten der himmlischen Kräfte. Nicht weniger als drei Engel bemühen sich hier um den Sterbenden und stehen ihm aus nächster Nähe bei. Sie halten ein einziges Schriftband in Händen, auf dem geschrieben steht: "Sis humilis!" - "Bleibe bescheiden!" Im Hintergrund entdeckt man wiederum die göttliche Dreieinigkeit. Der Heilige Geist erscheint, wie schon auf der zweiten Abbildung, in Form einer Taube. Auch die Gottesmutter Maria ist wieder zur Stelle. Ausserdem versinnbildlicht ein Heiliger, der rechts am Fussende des Bettes ins Bild tritt, die angemahnte Demut und Bescheidenheit. Es ist der Eremit Antonius, leicht erkennbar an seinen beiden Attributen: dem T-Kreuz in der einen und dem Glöcklein in der anderen Hand. Dieser Einsiedler galt damals als grösstes Vorbild der Selbsterniedrigung. Immer wenn Antonius vom Teufel in der Einöde versucht wurde und der Satan ihn erhöhen wollte, erniedrigte er sich selbst.
Wie man in der Abbildung sieht, führen auch beim Sterbenden die teuflischen Versuchungen nicht zum erhofften Erfolg. Die Abgesandten der Hölle haben keine Chance. Sie liegen am Boden oder verkriechen sich unter dem Bett. Einer gibt auf seinem Schriftband unumwunden zu: "Ich bin besiegt". Ein anderer ganz rechts, von dem man nur eine riesenhafte Fratze mit aufgerissenem Maul erkennt, deutet sein eigenes Gebaren: "So bestrafe ich die Hochmütigen". Und um auch dem letzten Betrachter klar zu machen, wie er das meint, lässt er gleich drei nackte Verstorbene in seinem Höllenrachen verschwinden. Zu den dreien gehört auch ein Mönch. Man erkennt ihn an seiner Tonsur.
Noch geben sich die Höllengestalten jedoch nicht geschlagen. Auf dem neunten Bild stürmen sie ein weiteres Mal vor. Diesmal haben sie sich vorgenommen, den Sterbenden an seine irdischen Reichtümer zu erinnern. Ein Leben lang hatte er sie mit aller Gier zusammengerafft - und muss sie nun doch zurücklassen. Vielleicht würde diese Versuchung bei ihm endlich anschlagen? Die Erinnerung an seine zeitlichen Güter müsste einen solchen Geizhals und Habsüchtigen doch eigentlich davon abbringen, sich auf sein Ende vorzubereiten und nur noch an sein Seelenheil zu denken! Wieso waren sie bloss nicht schon früher darauf gekommen? So musste es ihnen gelingen, seiner Seele endlich habhaft zu werden.
Also führen sie dem Sterbenden mit weit ausholenden Gesten nochmals all die prächtigen Dinge vor Augen, die ihm auf Erden wert und teuer waren: das imponierende zweistöckige Haus, den wohlgefüllten Weinkeller, die schönen Stallungen, in die sein Knecht gerade ein edles Pferd zurückführt. Weiter im Hintergrund treten - mit sorgenvollen Mienen - Familienangehörige, Verwandte und Freunde in Erscheinung. Sie scheinen den Sterbenden daran zu gemahnen, dass es doch eigentlich seine Pflicht wäre, sich um sie zu kümmern - Todesstunde hin oder her. Auf zwei Schriftbändern, die von den Teufeln ausgehen, ist zu lesen: "Du hast noch eine Reihe von Vorkehrungen für deine Vertrauten zu treffen" und "Richte deine Aufmerksamkeit auf deine Schätze!" Ist im Weinkeller nicht bereits ein Dieb auszumachen, der verbotenerweise ein Fass anzapft?
Doch auch diese Versuchungen fruchten nicht, vielleicht auch nur deswegen nicht, weil im zehnten Bild gleich wieder zwei Engel zur Stelle sind. Der eine spricht mit dem Sterbenden und ermahnt ihn: "Sei nicht so habgierig!" Der andere spannt am Fussende ein Tuch aus und schirmt so den Blick des Sterbenden von seinen Verwandten ab. Auf einem Schriftband heisst es zusätzlich: "Richte deine Aufmerksamkeit nicht länger auf die Vertrauten!" Gott wird sie schon in seine Obhut nehmen. Wie zur Unterstreichung dessen sieht man auf der rechten Bettseite einige Menschen und Schafe, die unter dem Schutz des Heilands als Gutem Hirten stehen. Umgekehrt wird der Blick des Sterbenden freigegeben auf den Gekreuzigten und die trauernde Muttergottes. Auch Christus hat am Kreuz Abschied nehmen müssen. So möge sich denn der Sterbende jetzt ebenfalls getrost auf seine letzten Augenblicke konzentrieren und sich durch nichts mehr ablenken lassen. Von den Teufeln ist ein einziger übriggeblieben. Pferdefüssig hockt er am Boden und sinniert, wie uns die Sprechblase sagt: "Was soll ich nun bloss noch machen?"
Damit findet der Kampf um die Seele des Sterbenden sein Ende. Auf dem elften Bild, dem letzten der Serie, hat er seine Seele bereits ausgehaucht. Ein Engel nimmt sie in Form einer kleinen Gestalt in Empfang und führt sie, begleitet von drei weiteren Himmelsboten, in die ewige Glückseligkeit. Während das Antlitz des Verstorbenen nun entspannt wirkt, seine Augenlider geschlossen sind und ihm die brennende Kerze, die ihm ein Mönch als Sterbebegleiter noch in die Hand gedrückt hatte, bereits entgleitet, können sich die Teufel noch immer nicht beruhigen. Zu sechst stehen sie am vorderen Bildrand. Ausser sich vor Wut toben sie: "Warum haben wir uns diese Seele bloss entgehen lassen!"; "Mich verzehrt die Wut"; "Ich rase vor Zorn"; "Wir sind am Boden zerstört und völlig verwirrt"; "Nun bleibt uns keine Hoffnung mehr".
Ende gut, alles gut! Wir sind über den glücklichen Ausgang erleichtert. Die himmlischen Kräfte haben definitiv den Sieg über die Mächte der Finsternis davon getragen. Doch plötzlich stutzen wir. Etwas an diesem letzten Bild ist anders als bei den zehn vorausgegangenen. Die Bettstatt steht andersherum im Zimmer. Vorher war sie stets diagonal von links unten nach rechts oben ausgerichtet und hatte auf diese Weise viel Raum für die zahlreichen im Vorder- und im Hintergrund agierenden, mosaikartig plazierten Gestalten gelassen. Im letzten Bild aber ist das Fussende des Bettes rechts unten und das Kopfende auf halber Höhe links. Dort, wo sich sonst das Haupt des Sterbenden befand und wir deshalb immer zeurst hinsahen, stösst der Blick nun wie von selbst auf das Kreuz mit Christus, den Erlöser, den Erbarmer, den Garanten des ewigen Heils. Dadurch wird bildhaft zum Ausdruck gebracht, dass die Gedanken des Sterbenden im Augenblick des Todes ganz bei IHM weilen sollten. Möchte ER in seiner Barmherzigkeit und um seines Leidens willen auch diesen dahingehenden Menschen zu sich nehmen. Als mächtige Mittler und Fürbitter stehen zusätzlich rechts und links unter dem Kreuz die Gottesmutter Maria und Christi Lieblingsjünger Johannes. Die Bilder-Ars ist in ihrer Gesamtheit wahrlich ein superbes Beispiel mittelalterlicher Didaktik.
= Link zum Holzschnitt; Link zum erläuternden Text
Gute alte Zeit? Nur weil es vor fünfhundert Jahren einmal eine gut funktionierende Ars bene moriendi gab? Vergessen wir die eingangs geschilderten Entstehungsursachen - das häufige einsame Sterben - nicht! Wer dann immer noch mit jenen "Pest, Hunger und Krieg"-gepeinigten Zeiten tauschen möchte, der tausche. Ich jedenfalls nicht.
Man braucht keineswegs - wie der Verfasser - Berufshistoriker zu sein um einzusehen, dass wir, geschichtlich betrachtet, zu den ersten Generationen gehören, die der jahrhundertealten Geiseltrias auf längere Zeit zu entrinnen vermochten (vgl. Abb. 1). Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind es mittlerweile mehr als fünfzig Jahre her. Dass eine solche, bei uns nun schon über zwei Generationen andauernde Ausnahmesituation - ohne Pestilenzen, ohne Hunger, ohne Krieg - gravierende Folgen haben musste, kann man sich denken. So sind wir zum Beispiel nicht länger, wie unsere Vorfahren während Jahrhunderten, gezwungen, uns aus puren Überlebensgründen einer Gemeinschaft (Familie, Haushalt, Kloster-, Militärgemeinschaft usw.) ein- und unterzuordnen (vgl. Abb. 2). Das Leben von Singles ist derzeit nicht mehr gefährdet als das anderer Leute. Vor allem aber leben wir heute alle wesentlich länger. Im Vergleich zu noch vor wenigen Generationen verfügen wir mittlerweile über zwei, wenn nicht gar drei Lebensspannen.
Wir leben zwei oder drei Mal so lang wie unsere Vorfahren, weil wir zwei oder drei Mal so gut leben - eben ohne Pestilenzen, ohne Hunger, ohne Krieg. Qualität und Quantität einer jeden Lebenszeitverlängerung gehören zusammen. Was sich alle unsere Vorfahren wünschten, - wir haben es: die zwar noch nicht abgeschlossene, aber doch weitgehend vollzogene Standardisierung unserer durchschnittlichen Sterbealter auf einem nie zuvor erreichten Niveau (vgl. Abb. 3).
Leben wir deswegen in einem Paradies? Was für eine rhethorische Frage! Alle wissen wir, dass viele Probleme nur ihre Vorzeichen gewechselt haben. So ist zwar richtig, dass die meisten von uns nun länger leben. Aber ebenso richtig ist, dass die meisten jetzt länger sterben. Das Leben unserer Vorfahren war jederzeit ungewiss. Es konnte heute, morgen oder erst nach vielen Jahren zu Ende sein. Ebenso kurz wie im allgemeinen das Leben war im allgemeinen aber auch das Sterben. Die Handvoll seinerzeit immer wiederkehrender Infektionskrankheiten als Haupttodesursachen - Pest, Pocken, Fleckfieber, Bauchtyphus, später auch Cholera - machten mit den Menschen meist kurzen Prozess.
Inzwischen haben wir diese Todesursachen weitestgehend unter Kontrolle. Da wir deswegen indes nicht unsterblich geworden sind, nehmen nunmehr andere Gesundheitseinbussen ihre Chance wahr, die sie früher wegen der rascher tötenden Infektionskrankheiten nicht hatten: Herz- und Kreislaufbeschwerden sowie bösartige Neubildungen. Diese aber sind oft chronischer Natur. Machen sie sich erst einmal bemerkbar, werden wir sie nicht wieder los. Sie zermürben uns wochen-, monate-, jahrelang, bis sie uns schliesslich den Garaus machen. So sind wir gezwungen, uns physisch und psychisch mit ihnen auseinanderzusetzen und sterben dabei in Raten.
Obwohl man sich folglich fragen kann, in wieweit wir mit diesem Wandel einen guten Tausch gemacht haben, so möchte wohl kaum jemand das Rad zurückdrehen und wieder an gnädiger, weil rascher tötenden Infektionskrankheiten sterben. Unser Problem scheint mir darin zu liegen, dass wir das eine und das andere gleichzeitig haben möchten: das lange Leben von heute und den raschen Tod von früher. Beides zusammen aber geht nicht. Jede Medaille hat zwei Seiten, und man kann sich nicht nur die glänzende heraussuchen und die dunkle nicht wahrhaben wollen. Zum langen Leben gehört das häufig langsame Sterben, so wie zum kurzen Leben das häufig kurze Sterben gehörte.
Parallel zum fundamentalen Wandel von der unsicheren zur sichereren Lebenszeit vollzog sich indes noch eine weitere, konsternierend paradoxe Entwicklung: nämlich die unendliche Verkürzung des Lebens insgesamt (vgl. Abb. 4). Wir haben heute, im Vergleich zu unseren Vorfahren, zwar ein doppelt oder drei Mal so langes Leben auf Erden. Durch vielfachen Verlust des Glaubens an ein Weiterleben in einem Jenseits ist das indes alles, was uns geblieben ist. Für die gläubigen Vorfahren war die kürzere oder längere Zeit hienieden bloss eine Bewährungs- und Vorbereitungsphase auf ein ewiges Leben in der Herrlichkeit Gottes. Wichtig, entscheidend war das gute, gottwohlgefällige Sterben - Inhalt der Ars bene moriendi.
Innerhalb der irdischen Restphase ergab sich durch den Wandel von der unsicheren zur sichereren Lebenszeit allerdings nochmals eine erstaunliche Entwicklung. Früher wären unsere Vorfahren gar nie auf den Gedanken gekommen, sich hienieden "unsterblich" zu fühlen. "Pest, Hunger, Krieg" verboten solche Phantasien von selbst. Je mehr wir indes "Pest, Hunger, Krieg" unter Kontrolle brachten und je ausgedehnter in Folge die Phase unserer "besten Lebensjahre" wurde, umso "realistischer" kommt vielen von uns nunmehr die Fata Morgana "zeitweiliger Unsterblichkeit" vor. Mit einem "gewissen Recht" können wir jetzt jahrelang in der Tat quasi davon überzeugt sein, dass uns der Tod eigentlich gar nichts mehr anzuhaben vermag. Gesundheitseinbussen werden in unseren Tagen höchst professionell repariert und wir immer wieder hergestellt.
Das geht viele Jahre lang gut, bis die "zeitweilige Unsterblichkeit" schliesslich doch ihr Ende findet. Was wunder, dass dann nur wenige darauf vorbereitet sind, ihr Leben zur rechten Zeit auch wirklich loszulassen. Sie klammern sich daran und lassen sich, so sie es bezahlen können, trotz fragwürdiger Lebensqualität organweise weiter reparieren. Manche wurden allerdings auch zuvor schon immer nur älter, ohne eigentlich richtig gelebt zu haben. Nun möchten sie nachholen, was nicht mehr nachzuholen ist. Torschlusspanik breitet sich auch bei ihnen aus. Von einer "Kunst des Sterbens" haben die meisten nie etwas gehört. Woher auch? Es gibt sie in unseren Tagen nicht.
Bei etwas gutem Willen, vor allem aber mit Sinn für die Realitäten müsste es uns indes gar nicht so schwer fallen, eine zeitgemässe neue "Kunst des Sterbens" zu entwickeln, eine Kunst, das Leben nun zwar zu später Stunde, aber eben dann doch auch zur rechten Zeit loszulassen. Wir brauchen bloss die bisherigen Ausführungen zu resümieren und dabei einige Akzente zu setzen, um zu einer tragfähigen Ausgangsposition zu gelangen. Vier Punkte seien hervorgehoben:
- Wir leben doppelt so lange wie unsere Vorfahren, weil wir doppelt so gut leben. Erstmals werden die meisten von uns nicht länger durch "Pest, Hunger und Krieg" gepeinigt. In der Mehrzahl können wir das Leben weitgehend zu Ende leben (vgl. hierzu nochmals Abb. 1).
- Auf Grund der bereits sehr weit fortgeschrittenen Standardisierung unserer Sterbealter und der gleichzeitig erfolgten Anhebung des Durchschnitts auf ein nie zuvor erreichtes Niveau können die meisten von uns jetzt mit einem vergleichsweise langen Leben rechnen (vgl. nochmals Abb. 3).
- Paradoxerweise ist das Leben insgesamt für die meisten von uns heute nach dem vielfachen Wegfall des Glaubens an ein Jenseits jedoch kürzer denn je, unendlich kürzer in des Wortes eigentlicher Bedeutung. Die doppelt oder drei Mal so lange Zeit auf Erden ist alles, was uns geblieben ist (vgl. nochmals Abb. 4).
- Als Hilfestellung aus der halbtausendjährigen "Ars bene moriendi" lohnt es sich, die Ermahnung des Engels zur Demut zu beherzigen (vgl. nochmals die Ars moriendi-Abbildung 8).
Wenn wir das dortige Spruchband des Engels Sis humilis! unserer Zeit angemessener mit Behalte Augenmass! übersetzen oder auch mit "Bleib' auf dem Boden der Realitäten!", dann ergibt sich folgendes Bild. Im Vergleich sowohl zu unseren eigenen Vorfahren wie zu Abermillionen heutiger Menschen in der Zweiten, Dritten, Vierten Welt leben die meisten von uns derzeit ein sicheres langes, weil gutes Leben. Gewiss ist auch dieses Leben endlich, und möglicherweise wird der Sterbeprozess ausgedehnt und mühsam sein. Dennoch möchten wir weder mit den miserablen "Pest, Hunger und Krieg"-Zeiten vergangener Tage bei uns noch mit den derzeitigen Zuständen vielfach anderswo auf der Welt tauschen. Wir haben erreicht, was Generationen vor uns anstrebten und was Abermillionen Zeitgenossen anderswo heute gerne haben möchten: für sie ein irdisches Paradies.
Ist das so wenig? Behalten wir doch Augenmass! Brauchen wir wirklich immer noch mehr und noch mehr und noch mehr? Noch mehr Urlaub? Noch mehr Fernsehkanäle? Noch mehr Quadratmeter Wohnraum? Noch mehr Lebenszeit? Bleiben wir auf dem Boden der Realitäten und versuchen, das uns bislang erst- und einmalig Gegebene zu nutzen, nach bestem Vermögen auszuschöpfen und auszukosten, auf dass uns nicht am Ende der Tage in Unersättlichkeit eine Torschlusspanik befällt. Lebenssatt sollten wir von hinnen gehen und unser reich erfülltes Leben hergeben können.
Zur Erreichung dieses Ziels könnte ein "Lebensplan" nützlich sein. Damit ist nicht ein starrer, ein- für allemal fixierter Lebensstundenplan gemeint, was angesichts vieler Unwägbarkeiten auch nie funktionieren würde. Vielmehr liegt diesem Konzept die Einsicht zugrunde, dass wir nach dem fundamentalen Wandel von der unsicheren zur sichereren Lebenszeit erstmals das Leben sozusagen von einem einigermassen kalkulierbaren Ende her leben und es folglich entsprechend einteilen und organisieren können. Wir sind bereits gewohnt, von einem Ersten, einem Zweiten, Dritten, Vierten Alter zu sprechen: von der Zeit der Kindheit und Jugend, der Zeit des beruflich-familiären Erwachsenenlebens, der daran anschliessenden nachberuflich-nachfamiliären zehn, fünfzehn Jahre, und schliesslich vom Lebensabend. Oder in Lebensjahren ausgedrückt: von der Geburt bis etwa zum zwanzigsten Altersjahr; zwischen etwa 20 und etwa 60, 65 Jahren; zwischen etwa 60, 65 und etwa 70, 75 Jahren und schliesslich jenseits etwa des 75. Lebensjahres.
Alle Alter haben ihre Stärken und Schwächen. Der Lebensplan versucht sie ab den frühen Erwachsenenjahren so aufeinander zu beziehen und aufeinander abzustimmen, dass fortan an allen von ihnen Geschmack gefunden werden kann und sich insbesondere - angesichts der zunehmenden Suizidhäufigkeit mit steigendem Alter nicht unwesentlich - auch die späten Jahre noch zu leben lohnen. Am Ende der Tage sein Leben lebenssatt herzugeben ist etwas anderes, als ihm lebensmüde ein vorzeitiges Ende zu setzen.
Das Motto des Lebensplans könnte lauten:
Menschsein heisst, die von Anfang an in uns angelegte Spannung zwischen Werden, Sein und Vergehen zu akzeptieren, auszuhalten und aushaltend zu gestalten sowie den uns von Natur gegebenen Tod zur rechten Zeit auf uns zu nehmen.
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Immer deutlicher wird, dass eine unserer Zeit und unseren Lebensumständen angemessene neue "Ars moriendi" im Grunde identisch ist mit einer konsequent, das heisst gemäss einem Lebensplan gelebten "Ars vivendi". Das Ziel des Lebensplans sei es, so stand oben, lebenssatt zu werden, um dadurch den uns von Natur gegebenen Tod zur rechten Zeit leichter auf uns nehmen zu können..
Die drei abschliessenden Abbildungen 5 bis 7 möchten beim Zurechtlegen des Lebensplans eine Hilfe sein. Betrachten wir als erstes die Entwicklung unseres Lebenszeitbudgets im Laufe des 20. Jahrhunderts (vgl. Abb. 5), dann stellen wir fest, dass um 1900 von den damaligen durchschnittlichen 440.000 Lebensstunden (= 50 Lebensjahre) je etwa ein Drittel auf lebensnotwendige Zeit (Essen, Schlafen usw.), Arbeitszeit und Freizeit entfiel. Um 1980 wurde von den inzwischen auf 610.000 angewachsenen Lebensstunden (= 70 Lebensjahre) noch immer etwa ein Drittel für die Lebensnotwendigkeiten benötigt. Das wird auch morgen bei etwa 700.000 Lebensstunden (= 80 Lebensjahre) kaum anders sein. Was jedoch prozentual wie absolut immer stärker zunahm und weiter zunimmt, ist die frei verfügbare Zeit pro Tag, pro Woche, pro Jahr, pro Lebensspanne insgesamt.
Das Konzept vom Lebensplan sollte uns nun dazu veranlassen, diese zunehmenden Kuchendiagramme mit der expandierenden frei verfügbaren Zeit nicht in erster Linie auf Bauchhöhe zu plazieren (vgl. die Visualisierung in Abb. 6). Dem Konzept angemessener wäre Kopfhöhe (vgl. die entsprechende Visualisierung in Abb. 7). Neben Reisen, sportlicher Betätigung, physischen Praktiken aller Art (inklusive gut essen und trinken; deswegen "Bauchhöhe") sollten ab jungen Erwachsenenjahren auch geistig-musisch-kulturelle Interessen gepflegt und kontinuierlich vertieft werden ("Kopfhöhe"; ein im Rahmen üblicher Lehrveranstaltungen im Beisein von Angehörigen aller Lebensalter an der Freien Universität Berlin wiederholt erfolgreich erprobtes konkretes Beispiel kann im World Wide Web in Form von Teleteaching / Distancelearning überall und jederzeit nachvollzogen werden. Anhand von Hans Holbein des Jüngeren Kaufmann Gisze sollten lebenslang vorhaltende tiefe geistig-musisch-kulturelle Interessen in ganz unterschiedliche Richtungen geweckt und sukzessive vertieft werden.)
In der Genesis heisst es: "Das aber ist Abrahams Alter, das er erreicht hat: hundertundfünfundsiebzig Jahre. Und Abraham verschied und starb in einem guten Alter, als er alt und lebenssatt war" (1. Mose 24; 7,8). "Und Isaak wurde hundertundachtzig Jahre alt, verschied und starb und wurde versammelt zu seinen Vätern, alt und lebenssatt" (1. Mose 35; 28,29).
So viel an Lebensjahren wie Abraham und Isaak werden wir mit grösster Wahrscheinlichkeit zwar nicht erhalten. Aber lebenssatt können wir heute zweifellos auch schon mit der Hälfte davon werden, ja noch viel früher. Wann hätte den Menschen denn je so viel zur Verfügung gestanden wie uns heute, um die Jahre prallvoll mit Leben zu füllen, alle Jahre? Ob es nun den uneingeschränkten Zugang zu Informationen, zu Wissen, Bildung, Kultur, Knowhow, oder zu Örtlichkeiten und Stätten auf der ganzen Welt, zu Attraktionen jeglicher Art - ob virtuell oder real - betrifft, nie zuvor wären alle Tore gleichzeitig für sie viele so weit offen gestanden wie bei uns heute: Universitäten, Hochschulen, Bibliotheken, Theater- und Konzertsäle, Museen, Transportwege zu Land, auf dem Wasser, in der Luft, Instantkommunikation um die ganze Welt, das World Wide Web.
Was wollen wir noch mehr? Schon heute geht es eher darum, die Spreu vom Weizen zu scheiden, gezielt die wertvollsten Angebote ausfindig zu machen und wahrzunehmen als eine noch grössere Auswahl zu bekommen und darin unterzugehen. Wer hierbei gemäss seinem Lebensplan handelt, der wird schon im Zweiten und Dritten Alter so viel an Sinnstiftendem in sich aufgenommen und absorbiert haben, dass er auch im hohen Vierten Alter, wenn der physische Radius schrumpft und die körperlichen Möglichkeiten geringer werden, geistig-seelisch-musisch noch reichlich davon zehren kann. Für ihn lohnen sich auch jene späten Jahre noch, gelebt zu werden.
Und selbst wenn die letzte Stunde schon viel früher kommen sollte und ich zu jenen gehörte, die auch heute noch lange vor ihrer Zeit mit Dreissig, Vierzig, Fünfzig abzutreten haben, selbst dann hätte ich mir auf dem Sterbebett nichts vorzuwerfen. Ich habe gelebt, bewusst gelebt, so viel wie nur eben möglich in mir aufgesogen, an der Welt teilgehabt. So müsste es mir selbst dann eher möglich sein loszulassen, als wenn ich immer nur drauflos gelebt hätte.
Wer noch mehr wissen möchte, bitte schön:
ausgewählt in publizierter Form
- Barloewen, Constantin von: Der Tod in den Weltkulturen und Weltreligionen. München: Diederichs 1996.
- Feldmann, Klaus: Sterben und Tod. Sozialwissenschaftliche Theorien und Forschungsergebnisse. Opladen: Leske+Budrich 1997.
- Gutenberg-Gesellschaft und Gutenberg-Museum (Herausgeber): Blockbücher des Mittelalters. Bilderfolgen als Lektüre. Mainz: Gutenberg-Museum 1991.
- "Ihr müßt alle nach meiner Pfeife tanzen" - Totentänze vom 15. bis 20. Jahrhundert aus den Beständen der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und der Bibliothek Otto Schäfer Schweinfurt. Wolfenbüttel: Herzog August Bibliothek 2000 (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek, Nr. 77; in Kommission Wiesbaden: Harrassowitz). - Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in der Bibliothek Otto Schäfer, Schweinfurt, vom 8. Oktober 2000 bis 4. Februar 2001 und in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel vom 17. Februar bis 29. April 2000; in Verbindung mit Franz Egger, Jens Guthmann, Patrick Layet, Brigitte Schulte (Duisburg), Brigitte Schulte (Recklinghausen), Hildegard Vogeler, Irmgard Wilhelm-Schaffer und Uli Wunderlich herausgegeben von Winfried Frey und Hartmut Freytag.
- Imhof, Arthur E.: Ars moriendi. Die Kunst des Sterbens einst und heute. Wien - Köln: Böhlau 1991.
- Imhof, Arthur E.: Die Kunst des Sterbens. Wie unsere Vorfahren sterben lernten. Impulse für heute. Buch mit CD-ROM. Stuttgart: S. Hirzel 1995 (1998).
- Imhof, Arthur E.: Historische Demographie I. CD-ROM . München: Saur 1995/96.
- Jezler, Peter (Redaktion): Himmel, Hölle, Fegefeuer. Das Jenseits im Mittelalter. Eine Veröffentlichung des Schweizerischen Landesmuseums. Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung 1994.
- Laager, Jacques: Ars moriendi. Die Kunst, gut zu leben und gut zu sterben. Texte von Cicero bis Luther. Herausgegeben, eingeleitet und übersetzt von Jacques Laager. Zürich: Manesse 1996.
- Neher, Peter: Ars moriendi - Sterbebeistand durch Laien. Eine historisch-pastoraltheologische Analyse. St. Ottilien: EOS 1989.
- Palmer, Nigel F.: Ars moriendi und Totentanz: Zur Verbildlichung des Todes im Spätmittelalter. Mit einer Bibliographie zur 'Ars moriendi'. In: Borst, Arno et al. (Herausgeber): Tod im Mittelalter. Konstanz: Universitätsverlag 1993, 313-334.
- Rieber, Gretel (Herausgeberin): Wege zum erfüllten Leben. Zwei Sichtweisen. Kevelaer: Butzon & Bercker 1995.
- Spiro, Howard M. et al. (Eds.): Facing Death. New Haven - London: Yale University Press 1996.
- Wilhelm-Schaffer, Irmgard: Gottes Beamter und Spielmann des Teufels. Der Tod in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Köln-Wien: Böhlau 1999.
- Wollgast, Siegfried: Zum Tod im späten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. (Sitzungsberichte der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig; Philologisch-historische Klasse, Band 132, Heft 1.) Berlin: Akademie Verlag 1992.
ausgewählt online
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Zum Thema Ars Moriendi
Zum Thema Tod und Sterben in Geschichte und Gegenwart (inklusive Hospizbewegung)
Internet-Ressourcen zum Thema Mittelalter
Zum fundamentalen historisch-demographischen Wandel
Zur weiteren thematischen Anregung
An Ars Moriendi for our Time: To Live a Fulfilled Life - to Die a Peaceful Death (1996)
Erfüllt leben - in Gelassenheit sterben. Eine Ars moriendi für unsere Zeit (1996)
Webster's Death, Dying and Grief Guide
Crisis, Grief, & Healing (Tom Golden)
Death's Homepage
DeathNET: Advancing the Art & Science of Dying Well (Canada)
Garden of Remembrance
Last Rights Information Centre
Interdisziplinärer Arbeitskreis Thanatalogie (U Mainz)
World Wide Cemetery (Michael Kibbee, Toronto, Kanada)
Museum für Sepulkralkultur Kassel
u. a. mit einer Besprechung von "Last Minute. Eine Ausstellung zu Sterben und Tod" (21.10.2000-28.02.2001)
Private Trauer Akademie Fritz Roth (Bergisch Gladbach)
Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz in Deutschland (www.hospiz.net)
Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz in Deutschland (www.hospizbewegung.de)
Hospiz Luise Hannover (u. a. mit wertvoller Linkliste)
Linkliste zum Thema Hospiz und Sterbebegleitung
Hospiz-Initiative Meschede
St. Vinzenz-Hospiz Augsburg
Elisabeth-Hospiz Lohmar-Deesem
Kinderhospiz Balthasar (Franziskanerinnen Olpe)
Kinderhospizverein
Hospizgruppe DA-SEIN München
IGSL-Hospiz: Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand, Bingen
IGSL-Hospiz-Regionalgruppen
Hospizbewegung Innviertel
Aeternitas. Ein Verein für uns alle (Königswinter)
Testament und Erbe
Die Sozialbestattung
Leitfaden für den Trauerfall
Ihr Recht auf dem Friedhof
The Association for Gravestone Studies
FuneralNet
Internet Cemetery / Crematory Directory
Index of World Wide Cemeteries
Historische Ressourcen im Netz (Mittelalter; U Erlangen [WWW-VL-Deutschland-Geschichte]), mit Hinweisen u. a. auf:
Quellen
Handschriften
Elektronische Zeitschriften
Archive im Netz
Medieval Manuscripts on the Web
Medieval Christianity, with links to:
Catholic Resources on the Net
Catholic Liturgy and Worship
Catholic Teaching
Catholic Culture
Lives of Saints
Comitatus - A journal of medieval and renaissance studies
Labyrinth: A World Wide Web Server for Medieval Studies, with links to:
Labyrinth On-Line Bibliographies
The Labyrinth Library
Multi-lingual Bibles
Latin Vulgate Bible (Directory by Book; Gopher)
(Medieval) Arts and Architecture
Resources for the Study of Medieval History
Resources for German Medieval Studies
WWW Medieval Resources, with links to:
Medieval Discussions Lists
Texts from and about the Medieval Period
Medieval Databases
Medieval Homepages
Libraries with Significant Medieval Holdings
Miscellaneous Medieval Materials
Index of /ftp/pub/history/Europe/medieval (U Kansas), with links to:
Aids (= Hilfsmittel)
Bibliographies
Texts
Translations
Medieval Institute (Kalamazoo, MI)
Literary Medieval Resources (Rutgers)
Internet Medieval Sourcebook (Fordham)
Argos (Limited Area Search of the Ancient and Medieval Internet; U Evansville)
Historische Demographie I (1995/1996)
Historische Demographie II: Unsere Vorfahren in Notsituationen. Eine Bilddatenbank zum Alltag vom 17. bis 20. Jahrhundert (1997)
Mit Abfragemöglichkeit
und ausführlichen weiteren Informationen zur "guten alten [Pest, Hunger und Krieg-erfüllten] Zeit"
Die Zunahme unserer Lebensspanne seit 300 Jahren und ihre Folgen (1996)
Lost Worlds. How Our European Ancestors Coped with Every Day Life and Why Life Is So Hard Today (1996)
H-DEMOG. Scientific Discussion Group for Historical Demography. Michigan State University
Kalkmalereien in dänischen Kirchen, 1100-1600 (interaktiv recherchierbare Bilddatenbank)
REAL: Österreichische Bilddatenbank zum Mittelalter und zur frühen Neuzeit (ÖAKW Krems)
The Julian of Norwich Website (Medieval Mystics), including links to e.g.:
Birgitta of Sweden
La Peinture Médiévale dans le Midi de la France
Fins Dernières
Le Jugement
Le Paradis
L'Enfer
Le Purgatoire
A Hundred Highlights from the Koninklijke Bibliothek
Biblia pauperum (dutch), ca. 1460-1470 (Blockbuch)
Bible of Delft, 1477 (Old Testament only)
Hugo Simberg (1873-1917). Helsinki: The Finnish National Gallery
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Kuolema luistelee (plate)
The Garden of Death (plate, 1897)
Death and the Peasant (1895)
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The Garden of Death (1896; Original im Dom von Tampere)
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Kaksi matkustajaa (1901)
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Hugo Simberg: Death and the Peasant (1895)
Hugo Simberg: Death Listens (water-colour, 1897)
Pollefeys, Patrick: La mort dans l'art (1996; auch englisch)
Le dit des trois vifs et des trois morts
La danse macabre
La jeune fille et la Mort
Le triomphe de la Mort
Représentations diverses de la Mort
Totentanz (aus totentanz.de)
© A. E. Imhof 1997-2001
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