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[Doktor honoris causa für David Eaton]

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Prof. Dr. Eberhard Sandschneider, Dekan des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften, überreichte Prof. David Easton die Ehrenurkunde.

Ehrendoktorwürden sind immer eine Auszeichnung für beide Seiten: Für den Doktor honoris causa und den verleihenden Fachbereich gleichermaßen. Der Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften kann sich seit dem 28. Juni mit Prof. David Easton als Träger ihres Ehrendoktortitels schmücken. Der 1917 in Toronto geborene Easton gilt als einer der Wegbereiter der modernen Politikwissenschaft. In einer akademischen Feierstunde hielten Jürgen W. Falter, Professor an der Universität Mainz, und Hans-Dieter Klingemann, Professor an der Freien Universität Berlin, die Festreden. Falter sprach über „David Easton’s Contribution to Behavioralism and International Political Science“, Klingemann über „Easton’s Contribution to the Empirical Study of Policy“. Danach entwarf David Easton selbst ein Bild der „Political Science today“.

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Prof. Dr. Jürgen W. Falter, Politikwissenschaftler an der Universität Mainz, sprach über „ David Easton’s Contributionto Behavioralism and International Political Science“.

Nach dem Masterabschluss in Toronto, promovierte der Kanadier Easton 1947 in Harvard. Über Chicago, wo er 1947 bis 1984 lehrte, führte ihn sein beruflicher Werdegang an die University of California in Irvine. Sein primäres wissenschaftliches Ziel war die Erarbeitung einer allgemeinen Theorie der Politik. Seine Definition von Politikwissenschaft als „the study of the authoritative allocation of values“ ist inzwischen Allgemeingut. Die Grundzüge einer allgemeinen Theorie der Politik legte er 1953 in seinem Buch „The Political System: An Inquiry into the State of Political Science“ vor. Damit hat er zum Durchbruch der „behavioralistischen Revolution“ in der Politikwissenschaft beigetragen.

Neben seiner Forschungstätigkeit beteiligt sich Easton führend an der Debatte über die Zukunft der Politikwissenschaft. Zwar hält er am Primat der Grundlagenforschung fest, betont aber, dass die Politikwissenschaft einen größeren Beitrag zur Lösung politischer und gesellschaftlicher Probleme der Gegenwart leisten soll. Der Behaviorismus, so Easton, hat sich diesen Herausforderungen gestellt und sie fruchtbar verarbeitet. In seinem letzten Buch „The Analysis of Political Structure“ setzt er sich noch einmal mit den Herausforderungen an seine Systemtheorie auseinander und ergänzt sie durch die Analyse politischer Strukturen.

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Prof. Dr. Hans-Dieter Klingemann, Politikwissenschaftler an der Freien Universität und am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin, sprach über „David Easton’s Contribution to Empirical Study of Politics“

Gleichzeitig bemerkenswert ist Eastons Engagement für und in Berlin: Dies betrifft besonders sein Wirken im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), wo er als Humboldt-Preisträger in den Jahren 1996 bis 1998 als Gastforscher arbeitete. Die Ergebnisse seines Wirkens reichen bis weit in das Lehrangebot der Freien Universität Berlin hinein.

FU-N

Fotos: Kundel-Saro

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