Sir Peter kam nicht. Groß war die Enttäuschung der zahllos erschienenen Gäste. Doch prominent war der „Ersatz“ für den erkrankten Peter Ustinov.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, gab sich die Ehre, am 17. Oktober 2001 die Neuimmatrikulierten der FU im Audimax zu begrüßen. „Eigentlich wollte ich mir nur ganz entspannt die Diskussion zwischen dem FU-Präsidenten und dem AStA anhören“, begann er seine Festrede. Der AStA-Vorsitzende Marek Schauer begrüßte die Neuen für die Studierendenschaft. Er kritisierte die Kürzungen bei den Projekttutorien und beklagte ferner in Richtung Berliner Senat die unzureichende Finanzierung der Berliner Hochschulen.

FU-Präsident Peter Gaehtgens forderte in seiner Begrüßung zu Toleranz und „Nachdenken“ auf und stellte die Frage, ob man sich – angesichts der Anschläge in den USA am 11. September – an den Universitäten nicht zu sehr auf die Vermittlung von Fachinhalten beschränkt habe: „Haben wir unsere Aufgabe richtig definiert?“ Er forderte die Anwesenden auf, subtile Intoleranz zu bekämpfen.

Die Proteste der Studierenden quittierte Wowereit mit den Worten: „Protestieren Sie! Wer, wenn nicht die Studenten?“ mahnte jedoch in ihre Richtung: „Aber machen Sie ihr eigenes Produkt nicht schlecht!“ Mit den Hochschulverträgen seien die Geldprobleme der Universitäten nicht gelöst, erklärte der Regierende Bürgermeister und ließ einen deutlichen Appell an die Wirtschaft folgen, den intellektuellen Reichtum Berlins zu fördern:

„Es kann doch nicht sein, dass eine Oper eine Million bekommt und eine Universität leer ausgeht!

Anschließend überreichte Präsident Gaehtgens die Immatrikulationsurkunden an zwölf Erstsemester, welche die verschiedenen Fachbereiche der FU repräsentierten.

Mit dem 50. Geburtstag der FU 1998 wurde die Tradition, Immatrikulationsfeiern durchzuführen, wieder aufgenommen. Prominente Gäste wie Loriot, Michel Friedman oder Robert Gernhardt waren bereits unter den Festrednern der bisherigen Immatrikulationsfeiern, die an jedem ersten Mittwoch eines neuen Semesters ein besonderes Ereignis sind.

Susanne Weiss