Logo FU Berlin
Logo FU-Nachrichten
 
TitelAktuellSeite DreiInnenansichtenWissenschaftLeuteDahlem DigitalStudierendeDie Letzte
FU-Nachrichten HomeVolltextsucheLeserbrief schreiben...ImpressumPressestelle der FU

   

[Erste Studentengruppe aus Peking zu Gast bei den Germanisten]

[Foto]

„Nun weiß man erst was Rosenknospe sei“ Chinesische Studenten kommen mit Goethe nach Deutschland

Foto: Portnoi

Am 27. Oktober dieses Jahres erlebte die Germanistik der Freien Universität Berlin eine doppelte Premiere: Im Zeichen einer nunmehr bereits einige Jahre andauernden Öffnungspolitik auch in der Hochschullandschaft der Volksrepublik China konnte auf maßgebliche Initiative des Pekinger DAAD-Lektors, Dr. Detlef Gärtner, erstmals eine Gruppe von 16 chinesischen Germanistikstudentinnen und -studenten der Peking Universität im Rahmen einer DAAD-Studienreise ihre Berliner Partneruniversität besuchen. Erstmals in Berlin präsentierten sie auch ihr unterhaltsames literarisch-musikalisches Programm unter dem Titel „Nun weiß man erst was Rosenknospe sei – Goethe durch die Blume über Mann und Frau”. Mit musikalischen Arien, einer gebrochenen Optik auf literarisch Alt-Vertrautes und durch schauspielerisch geschickt vorgetragene ironisch-kritische Geschlechter-Dispute zwischen den weiblichen und männlichen Studierenden begeisterten, amüsierten und provozierten sie die anwesenden Zuschauer.

„Ein solches Programm wäre Anfang der 80er Jahre bei meinem ersten Besuch in Peking thematisch noch nicht möglich gewesen”, erinnerte sich der Direktor des Instituts für deutsche und niederländische Philologie, Prof. Dr. Hartmut Eggert, in seiner anschließenden Ansprache an die Gäste. Er gehört zu den Lehrkräften, die von 1981 bis heute im Rahmen des Partnerschaftsvertrages zwischen der FU Berlin und der Peking Universität abwechselnd und meist für sechs Monate im Jahr Lehraufgaben insbesondere bei der Betreuung der Magisterstudentinnen und -studenten und Doktorandinnen und Doktoranden der Germanistik in Peking übernehmen und gemeinsame wissenschaftliche Projekte, wie zum Beispiel eine in deutsch und chinesisch erscheinende Literaturgeschichte, leiten.

Dass in diesem Universitätsjahr neben Jahresstipendiaten bereits vier chinesische Doktorandinnen und Doktoranden im Rahmen des Sandwich-Programms des DAAD bei uns in Berlin studieren und forschen können, gemeinsam betreut von einem Pekinger und einem Berliner Professor, kann als ein weiterer bedeutender Erfolg dieses Programms in jüngster Zeit gewertet werden. „Es sichert uns zudem im Gegenzug eine Entsendung unserer Sinologen und Sinologiestudentinnen und -studenten nach China”, sagt Hartmut Eggert.

Bleibt zu wünschen, dass nicht nur der rege Austausch der wissenschaftlichen Lehrkräfte sich weiter beleben wird und wir wieder verstärkt auch chinesische Germanistinnen und Germanisten auf unseren Konferenzen und in den hiesigen Bibliotheken begrüßen können, sondern dass in Zukunft die Rahmenbedingungen geschaffen werden, bereits einzelnen Magisterstudentinnen und -studenten der Germanistik aus Peking ein vertiefendes Studium sowie die Vorbereitung ihrer Abschlussarbeiten in einem Berliner Semester oder Universitätsjahr und in unserer bislang noch gut ausgestatteten Fachbereichsbibliothek zu ermöglichen.

Kerstin Schoor

 
 
Nach oben...