FU-Nachrichten 11-12/99 Medizin Hirnschrittmacher Sprechstunde für Patienten mit Bewegungskrankheiten Millionen-Spende ans UKBF: Stefan-Morsch-Stiftung unterstützt Knochenmarktransplantation bei Leukämiekranken Herzwoche im UKBF S.I.G.N.A.L. |
S.I.G.N.A.L.
Zwei Drittel aller Gewalttaten gegen Frauen geschehen im so genannten "sozialen Nahbereich", in Ehe und Partnerschaft. Es ist davon auszugehen, dass jede fünfte Frau in einer intimen Beziehung misshandelt wird. Gewalt macht krank, sie hinterlässt bei Frauen und ihren Kindern oft schwere Schäden und schränkt sie in ihrem psychischen und physischen Wohlbefinden stark ein. Fast jede Frau, die von ihrem Mann oder Partner misshandelt wird, sucht früher oder später eine Einrichtung des Gesundheitswesens auf. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ersten Hilfe und der Ambulanzen in Krankenhäusern sind somit häufig die ersten Fachleute, bei denen von Gewalt betroffene Frauen Hilfe suchen. Sie könnten daher eine entscheidende Rolle spielen bei der Aufdeckung der Gewalttaten, dem Verlauf der Unterstützung und bei der Verhinderung von erneuten Misshandlungen. Im medizinischen Alltag wird diese Chance allerdings in der Regel nicht systematisch genutzt. Um diesem Defizit zu begegnen, befasst sich das Universitätsklinikum Benjamin Franklin der Freien Universität Berlin im Rahmen eines Modellprojektes als erstes Krankenhaus in Deutschland mit dieser Problematik und entwickelt Lösungen. Das UKBF soll eine ausgewiesene Anlaufstelle für Frauen werden, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind. Voraussetzung dafür ist es, Gewalt als Ursache für Verletzungen und Krankheiten zu erkennen, entsprechend einzuordnen und gezielt zu handeln. Die Frauen sollen im UKBF adäquate und kompetente Unterstützung erhalten mit dem Ziel, ihre Heilung zu fördern und ihnen den Ausstieg aus der Misshandlungsbeziehung zu erleichtern. Projektgruppe S.I.G.N.A.L. |
|||||