DEFO an der FU - Semesterticket | ||||||
Wofür - gerade auch wir - in den letzten Jahren kontinuierlich und mit erheblichem Einsatz gekämpft haben, steht nunmehr erneut auf dem Prüfstand: Du darfst in diesen Tagen über die Weiterführung eines Semestertickets zum nächsten Wintersemester entscheiden. Das Studierendenparlament hat erst am vergangenen Freitag die Urabstimmung parallel zu den studentischen Wahlen beschlossen. Zur Abstimmung steht die Frage, ob das bisherige Semesterticket für den Bereich ABC zu 109 EUr zuzüglich Sozialfonds ab dem kommenden Wintersemester zu 115 EUR zuzüglich eines Sozialfonds von 1,80 EUR fortgesetzt wird. Der Berliner Senat hat den Berlin-Brandenburger Verkehrsbetrieben im Spätsommer 2003 die Preiserhöhung genehmigt, nunmehr wollen diese den Mehrerlös auch von uns Studierenden haben. Jetzt ist es an Dir, über die Weiterführung des Semestertickets zu entscheiden. Stimmen die Mehrheit der Abstimmenden und zugleich mindestens 10 % der FU-Studierenden zu, gibt es auch noch im Oktober das Semesterticket.
Ein Semesterticket berechtigt jeden Studierenden einer teilnehmenden Hochschule zur Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) - allein durch den Besitz des Studierendenausweises. Aber: Alle Studierenden der jeweiligen Hochschule sind verpflichtet, das Ticket zu kaufen (die Zahlung erfolgt mit der Rückmeldung). Das Semesterticket ist also - wenn man so will - ein Zwangsticket. Vorteil: Die zwangsweise Teilnahme aller Studierenden am Semesterticket macht die Einnahmen und die Nutzung des ÖPNVs für die Verkehrsbetriebe berechenbar. Desweiteren entfallen Kosten für Azubi-Tickets, Fahrkartenautomaten und auch Schwarzfahrerkontrollen. Diese Ersparnisse und der Zugewinn zahlender studierender Kund/inn/en ermöglichen es den Verkehrsbetrieben, einen niedrigeren Tarif für alle anzubieten. So werden im Bereich Berlin und Umland (ABC) aus monatlichen 54,50 EUR für ein Azubi-Ticket lediglich ca. 19 EUR für ein Semesterticket (115 EUR je Semester). Nachteil: Wer den öffentlichen Personennahverkehr nicht nutzt (statt dessen per pedes, Fahrrad oder Auto zur Hochschule kommt), zahlt dennoch mit. Dieser Effekt ist gewollt und soll einen zusätzlichen Anreiz schaffen, auf den ÖPNV umzusteigen. Außerdem ermöglicht nur dieses solidarische Teilen die Kostensenkung für alle Studierende.
Seit dem Wintersemester 2002/2003 gibt es an der Freien Universität das Semesterticket - zu bislang 110,80 EUR (109 EUR Fahrpreis zzgl. 1,80 EUR Sozialfonds). Bis dahin war es allerdings ein langer Weg: Von 1994 bis 2001 wurde zwischen "Semtix" - der Verhandlungsgruppe der Berlin-Brandenburger ASten - und den Berlin-Brandenburger Verkehrsbetrieben verhandelt. Lediglich die Studierenden der Berliner Fachhochschule "Alice Salomon" (zu 215 DM) und die Studierenden der Universität Potsdam (zu 219 DM) waren schon im Jahr 2000 in den Genuß des Tickets gekommen, ehe auch die TU im November 2001 das Angebot zu 109 EUR je Semester annahm. An der Freien Universität Berlin scheiterte ein erster Versuch der Einführung im Januar 1999. Unsere Aktion "Semesterticket jetzt abstimmen" hatte die Urabstimmung - gegen den Willen des AStAs - erzwungen. Aber: Auch wenn die Abstimmenden mehrheitlich für ein Semesterticket für 215 DM in Berlin votierten, so wurde doch das Quorum von 10 % der Studierenden verfehlt. In den drei Jahren bis zum nächsten Versuch in 2002 tat sich de facto nichts. Unser AStA wollte zuerst den Nulltarif im ÖPNV, sodann ein Semesterticket für ganz Berlin-Brandenburg, später unter 200 DM als Ticketpreis und zuletzt den Sozialfonds im Beitrag. Nichts davon stand im Angebot der Verkehrsbetriebe. Im Januar 2002 aber war es dann soweit: Die Studierenden stimmten mit deutlicher Mehrheit für die Einführung des Semestertickets: 87 % der Abstimmenden und zugleich 16,5 % der Studierenden der FU sagten Ja zum Semesterticket. Zwei Jahre später geht es nun um den Fortbestand des Semestertickets - auch Du kannst und sollst mitentscheiden!
Anmerkung unsererseits: Der Einschluß von Preiserhöhungen um bis zu 5 % dient der Vermeidung weiterer Urabstimmungen, da sonst jede kleinste Preisanpassung einer aufwendigen Urabstimmung bedarf. Eine Erhöhung um bis zu 5,75 EUR wäre also ohne weitere Urabstimmung möglich, sofern zumindestens das Studentenparlament so einer Erhöhung zustimmt. Rainer Horbach und Marcel Templin (erschienen im DEFO-Info-Update 48/2 im WS 2003 / 2004) |
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