DEFO am FB Jura - Sonstiges | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Ab 1. Januar 2001 werden neu erworbene Titel nicht mehr in den vorhandenen Zettelkatalogen, sondern nur noch elektronisch im sog. OPAC (Open Public Access Catalog) nachgewiesen. Zu den alten Zettelkatalogen werden sich PCs gesellen, die die Katalogrecherchen der ab 1990 erschienenen Literatur ermöglichen. Für die Benutzer unbemerkt, werden seit Jahren Vorarbeiten für das neue Bibliotheksinformationssystem geleistet. Dieses System erlaubt es künftig, alle wesentlichen Arbeitsgänge einer Bibliothek vom Bucherwerb bis zur Buchausleihe mit der einen Software ALEPH zu erledigen. In der Universitätsbibliothek steht bereits ein OPAC zur Verfügung, auch die Ausleihe läuft bereits über ALEPH. In der Juristischen Bibliothek wird ALEPH schrittweise eingeführt. Zunächst wird der OPAC zur Verfügung gestellt werden, anschließend wird die Erwerbung automatisiert. Für den Benutzer hat dies den Vorteil, daß er dem Katalog dann auch entnehmen kann, wenn ein Buch beim Buchhändler bereits bestellt ist, so daß er damit rechnen kann, es bald zur Verfügung zu haben. Ende 2001 hoffen wir, auch die Ausleihe auf das neue System umstellen zu können, so daß sich der Benutzer u.a. für noch nicht vorhandene, aber demnächst ausleihbare Literatur vormerken lassen oder online Bestellungen aus dem Magazin tätigen kann. Die Recherche im OPAC eröffnet wesentlich mehr Zugriffsmöglichkeiten auf die Literatur als der Zettelkatalog. Es kann u.a. auf Stichworte des Buchtitels, auf das Erscheinungsjahr oder den Verlag zugegriffen werden. Die alten Zettelkataloge werden jedoch noch lange nicht abgeschafft werden können, weil es nicht absehbar ist, wann das Personal dafür zur Verfügung steht, die alten Bestände maschinenlesbar zu erfassen. Zuletzt wird die Umstellung auf das neue System die Konsequenz einer neuen Buchaufstellung haben. Aus personellen Gründen kann es sich die Bibliothek nicht mehr leisten, die Literatur nach einer lokalen Systematik aufzustellen und diese Systematik zu pflegen. Sie ist gezwungen, Fremdleistungen zu nutzen. Voraussichtlich ab 2002 werden Neuerwerbungen nach der bundesweit am verbreitetsten Regensburger Verbundklassifikation aufgestellt werden und gleichzeitig besser verschlagwortet als bisher.
Seit Jahren ist eine Ausbau der PC-Arbeitsplätze geplant. Obwohl das Geld vorhandene ist, bewegt sich nichts. Die EDV-Ausstattung liegt weit hinter der anderer Juristischer Fakultäten zurück. Die Entwicklung stagniert nicht nur, sie ist sogar rückläufig: 1)Der PC-Pool umfaßte vor Jahren acht PCs, nun nur noch sieben. Von einmal vier Internet-Arbeitsplätzen sind noch drei geblieben. 2)Das CD-ROM-Netz ist veraltet und fällt immer wieder aus. Die Kapazität des CD-ROM-Netzes ist beschränkt, nicht alle vorhandenen CDs können zur Verfügung gestellt werden. Auch der Server kommt in die Jahre und hält der zusätzlichen Belastung durch das neue Bibliothekssystem nicht immer stand. Krisenmanagement ist an der Tagesordnung. 3)Seit dem Sommersemester 1999 werden infolge Personalmangels keine Lehrveranstaltungen mehr angeboten, die das juristische Arbeiten mit neuen Medien, insbesondere Datenbankrecherchen vermitteln. Ohne eine ausreichende technische Ausstattung ist auch ein Anschluß an amerikanische Datenbanken nicht zu realisieren. Die Räume des Fachbereichs wurden zwar aufwendig vernetzt, aber es steht kein Personal für die Einrichtung und Administration des Netzes zur Verfügung. Mit drei studentischen Hilfskräften aus der Bibliothek wird versucht, den Netzbetrieb für die Anwender aufrecht zu erhalten, damit überhaupt gearbeitet werden kann. Aber die Sicherheit des Netzes und eine planmäßige Betreuung kann so nicht gewährleistet werden. Am Fachbereich fehlt ein EDV-Referent als Ansprechpartner. So ist jeder Bereich, Web- Team, Lehrstühle, Fachbereichsverwaltung und Bibliothek darauf angewiesen, sich z. T. mit Fremdfirmen selbst zu helfen. Eine Koordination findet nicht statt. Weil ein Netzwerkkoordinator am Fachbereich fehlt, werden die der Bibliothek bereits vor zwei Jahren zur Verfügung gestellten Mittel für ca. 26 PCs im neuen PC-Saal, drei neue Server und den Ausbau des CD-ROM-Netzes nicht freigegeben. Alle Bemühungen des Dekans, der EDV-Kommission und der Bibliothek, die Situation zu verbessern, zeigen keine Wirkung.
Um dieser rückläufigen Entwicklung etwas entgegenzusetzen, wird versucht, wenigstens den FU-Studenten unter den Bibliotheksbenutzern, die ein eigenes Notebook mitbringen, ein komfortableres Arbeiten zu ermöglichen. Zahlreiche Lesesaalarbeitsplätze wurden mit Netzanschlüssen ausgestattet. Um ein tragfähiges Sicherheitskonzept für den Betrieb dieses Netzes zu erstellen, hat das JURIS-Team der Bibliothek den Testbetrieb mit 20 Benutzern aufgenommen. Wir hoffen im Wintersemester 2000/2001 auf eine positive Beendigung der Testphase, um dann ca. 100 Arbeitsplätze mit Netzanschluß für die Nutzung der elektronischen Kataloge über das Internet und des CD-ROM-Netzes zur Verfügung stellen zu können.
Der Bibliotheksetat sinkt seit Jahren. Ein vor allem auch seit der Wiedervereinigung steigendes Literaturangebot (neue Gesetzblätter, Entscheidungssammlungen, Monographien zum Landesrecht), kann nicht mehr erworben werden, zumal Preissteigerungen und Währungsschwankungen bei ausländischen Titeln die Kosten zusätzlich in die Höhe treiben. Immer wieder müssen Zeitschriftenabonnements gekündigt werden. Die Lücken im Bestand werden größer. Statt den Kauf von Mehrexemplaren zu intensivieren, weil die Bibliothek seit einigen Jahren auch von Jurastudenten und Doktoranden der Humboldt-Universität und aus Potsdam genutzt wird, gehen die Exemplarzahlen kontinuierlich zurück. Dieser Notstand hat zu einigen beeindruckenden Spendenaktionen geführt. Der Fachschaftsrat überreichte auf dem 8. Fachbereichstag am 14.6.2000 einen Scheck über 8.000 DM. Diesen Betrag konnte er bei seinen Parties im SS 1999 und im WS 1999/2000 erwirtschaften. Hiervon wird Ausbildungsliteratur angeschafft. Weiterhin wirbt der Verein "Freunde und Förderer des Fachbereichs Rechtswissenschaft an der Freien Universität Berlin" erfolgreich Spenden ein. Zum einen stellte er einen Teil seiner Mitgliederbeiträge zur Verfügung, zum anderen gingen zahlreiche Spenden auf dem Bibliotheksspendenkonto des Vereins ein (Berliner Sparkasse Konto-Nr. 950038083, BLZ 100 500 00). U. a. sorgte auch das Amtsgericht Tiergarten durch Geldbußen zugunsten dieses Kontos bisher für Einnahmen von insgesamt 10.550 DM. Auf dem FU-Sommerfest am 7.7.2000 stellte Herr Professor Prölss verlagsneue Autorenexemplare zur Verfügung und erlöste bei deren Versteigerung einen Betrag von 403,- DM zugunsten der Bibliothek. Auf dem Bibliothekskonto gingen auch Spenden von ehemaligen FU-Angehörigen, Richtern und Anwälten ein, z. T. in Form von Patenschaften für bestimmte Zeitschriften. Auf dem 8. Fachbereichstag erzielte die Bibliothek zugunsten des Kontos aus dem Verkauf von Getränken und Speisen 310,- DM.
Seit Gründung des Förderervereins im Jahr 1996 gingen bis zum 1.8.2000 insgesamt 112.726,- DM Spenden ein, wofür wir uns im Namen unserer Benutzer bei allen Beteiligten bedanken. Das ist ein enormer Betrag. Jährlich erhält die Bibliothek außerdem Buchspenden im Wert von ca. 25.000 DM. Wir hoffen, daß die Spendenbereitschaft sich noch erhöht, denn die laufend aktuelle Bestückung einer juristischen Bibliothek kostet richtig viel Geld. Hier zum Vergleich die Zahlen des regulären Erwerbungsetats der Bibliothek der letzten Jahre (mit internationalem Recht, kleinen Bibliotheken und Handapparaten der Professoren):
Die Mittel für den Literaturerwerb haben sich seit 1994 halbiert. Für die Ausstattung des Lesesaals, dem eigentlichen Ausbildungsbereich, bleiben vom Etat 2000 noch 310.000,- DM für die laufenden Zeitschriften und Fortsetzungen, Studien- und Kommentarliteratur aber auch die Forschungsliteratur, einschließlich aller Mehrexemplare übrig, wenn man die zweckgebundenen Mittel für das internationale Recht, die Mittel für kleine Bibliotheken und Handapparate der Professoren abzieht. Auch hierfür standen einmal mehr als doppelt so viele Mittel zur Verfügung. Spenden werden also dringend benötigt, werden aber niemals ausreichen, um eine angemessene Literaturausstattung zu ermöglichen. Henriette Althoff, Leiterin der Bibliothek (erschienen im DEFO-Info Nr. 42 vom WS 2000) |
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