"Wer meint, einen Professor an Schlips und Kragen, lauter Kehle ... oder an graumelierten Schläfen erkennen zu können, muß sich eines besseren belehren lassen: Prof. Rottleuthner beweist das Gegenteil." So das Info für das SS '82. Inzwischen ist viel Zeit vergangen. "Der jugendlich wirkende Dozent" wirkt daher nicht mehr ganz so jugendlich, trägt sowohl Schlips als auch Kragen und kann auch mit den bewußten graumelierten Schläfen aufwarten. In seinem Wesen scheint er sich aber treu geblieben zu sein, denn eine laute Kehle kann man ihm nach wie vor nicht nachsagen. Inhaltlich befaßt sich die Rechtssoziologie mit den Beziehungen zwischen Recht und Gesellschaft. Ein Thema, bei dem man sich durchaus etwas juristische Allgemeinbildung zulegen kann.

Rechtsphilosophie gehört zu den Pflichtfächern. Trotzdem wird es von vielen eher als überflüssiger Ballast betrachtet. (Zitat eines ehemaligen Jurastudenten: "Wenn ich mal Anwalt bin, dann ist es mir sch...egal, wann Platon gelebt hat und überhaupt.") Diese Einstellung kann aber kaum im Thema selbst liegen, denn die Hinterfragung von Denkschemata und gedanklichen Grundlagen des Rechts gehört zu dem Rest Wissenschaft, der am Jurastudium noch geblieben ist. Diese Feststellung von DEFOianern aus dem SS 1988 ist auch heute noch aktuell. Prof. Adomeit wird Euch den Stoff interessant und mit vielen Anekdoten versehen vermitteln. Es geht los mit Sokrates und endet mit Radbruch, anläßlich dessen 50. Todestages Prof. Adomeit bestimmt besonders auf seine Philosophie eingehen wird.

Achtung: Prof. Adomeit verführt zum Lesen der Originalliteratur, sei es Platons Politeia oder Morus´ Utopia. Sowieso wird viel aus den Quellen zitiert, also wundert Euch nicht, wenn die Vorlesung auf Altgriechisch, Latein oder Französisch beginnt. Nun noch ein praktischer Rat aus dem Info aus dem SS 1997: In den Meditationspausen des Dozenten könnt Ihr Euch ja in seinen beiden Büchern weiterbilden.

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