In der gerade vergangenen vorlesungsfreien Zeit trat das in Zukunft übliche Phänomen an unserem Fachbereich erstmalig auf:

Von nun an werden wir unterscheiden können zwischen Studenten im klassischen Sinne und armen Schweinen. Erstere blicken (noch) verständnislos, wenn ihre höhersemestrigen Kommilitonen auf die Frage, was sie in den Ferien machen, "vorlesungsfreie Zeit" brüllen, letztere brüten dann folgerichtig auch in der Bibliothek, während die ersteren am Gardasee auf dem Surfbrett stehen.

Wieso gibt es dieses Phänomen nun so plötzlich? Ganz einfach - wir haben sie endlich, die neue Studienordnung. Nunmehr wird - völlig ungewohnterweise - im Semester gelernt, um an dessen Ende Klausuren zum in den Grundkursen behandelten Stoff zu schreiben. Die Hausarbeiten in den "Ferien" fallen weg. Erst nach dem Grundstudium muß man sich erstmals mit dem Problem befassen, was für ungezählte Generationen von Jurastudenten vertraute Materie ist: Auf die Bemerkung, Studenten hätten es gut, 3 Monate Ferien, verbittert zu korrigieren, es handele sich lediglich um vorlesungsfreie Zeit, tatsächlich müsse man Hausarbeit schreiben. Was noch? Daß es im ersten Semester keine Grundlagenvorlesung gibt, ist ein Trugschluß, dem man aufgrund des offiziellen KVVs leicht aufsitzen könnte, da dort die Rechtssoziologie ins zweite Semester gepackt wurde. Unnötig zu erwähnen, daß das Angebot im sechsten Semester wie immer mehr als dürftig ist (keine Vorlesung im Angebot).

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