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Ludger-Schiffler-Preis für Fremdsprachendidaktik


Preisträger 2015:

Auf dem Kongress der "Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachendidaktik" (DGFF) in Ludwigsburg wurde von den Jurymitgliedern, dem Stiftungsgeber Prof. em. Dr. Ludger Schiffler (FU Berlin), von seiner Nachfolgerin, Prof. Dr. Daniela Caspari (FU Berlin) und von Prof. Dr. Lutz Kuester (HU Berlin) folgenden Preisträgern der Ludger-Schiffler-Preis vergeben:

Kategorie Dissertation:




Gabriela Fellmann, Schüleraustausch und interkulturelle Kompetenz: Modelle, Prinzipien und Aufgabenformate (Rita Kupetz/Gabriele Blell, Hannover)

Die Preisträgerin konkretisiert nicht nur das Byramsche Modell zu interkultureller Kompetenz, sondern entwickelt empirisch begründete begegnungsdidaktische Prinzipien für die Gestaltung von Schüleraustauschfahrten sowie einen empirisch erkundeten phasenorientierten Modellvorschlag für Schüleraustauschfahrten mit Aufgabenformaten zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung. Obwohl die Arbeit in der Didaktik des Englischen verortet ist, ist sie jedoch aufgrund der fremdsprachendidaktischen Kernthemen, die in ihr theoretisch und empirisch bearbeitet werden, uneingeschränkt übertragbar auf die anderen modernen Fremdsprachendidaktiken und kann im Bereich Schüleraustausch als richtungsweisend gelten. Der explizierte und reflektierte forschungsmethodologische Ansatz kann als beispielgebend für Handlungsforschung gelten.

Kategorie Masterarbeiten:

Isabel Brückner; Förderung der Perspektivübernahme im Spanischunterricht der Sekundarstufe II anhand des Spielfilms „La Zona“
(Mark Bechtel)



Die Besonderheit dieser Arbeit liegt darin, dass sie über eine qualitative Inhaltsanalyse von Schülerkommentaren zu dem mexikanischen Film versucht, deren Rezeptions- und Reflexionsprozesse empirisch zu rekonstruieren. Anhand von drei Fallbeispielen werden jeweils graduell unterschiedlich weit reichende Perspektivenübernahmen erkennbar. Bei der Datenauswertung verwendet die Vf. die von Burwitz-Melzer (2000) aufgestellten und erprobten Kategorien und Indikatoren. Hervorzuheben ist, dass hier zwar das Ziel der interkulturellen Kompetenz durch die Perspektivübernahmen erreicht wurde, aber zu einer eher ablehnenden Haltung gegenüber Mexiko führte.

Preisträger 2013:

Auf dem Kongress der "Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachendidaktik" (DGFF) in Augsburg wurde von den Jurymitgliedern, dem Stiftungsgeber Prof. em. Dr. Ludger Schiffler (FU Berlin), von seiner Nachfolgerin, Prof. Dr. Daniela Caspari (FU Berlin) und von Prof. Dr. Lutz Kuester (HU Berlin) folgenden Preisträgern der Ludger-Schiffler-Preis vergeben:

 

Kategorie Dissertation:

koch

Corinna Koch, Metaphern im Fremdsprachenunterreicht: Englisch, Französisch, Spanisch. (Steinbrügge / Ritter) Die Arbeit sticht nicht nur dadurch hervor, dass sie sich mit den heterogenen Definitionen der Metaphern seit der Antike befasst, sondern auch ihr didaktisches Potential herausstellt. Ferner untersucht sie die Lehrpläne und 34 Lehrwerke für Englisch, Französisch und Spanisch unter diesem Aspekt. Schließlich erstellt sie auch ein Korpus metaphorischer Redemittel, das als Materialsammlung für den Unterricht und für kommende Lehrwerke konzipiert ist.

Kategorie Staatsexamen / Magisterarbeit:

scozzari

Annalisa Scozzari „Potenzial von italienischer Migrationsliteratur für Kinder und Jugendliche für Ziele des Fremdverstehens im schulischem Italienischuntericht“. (Caspari /Otten) Das besondere Verdienst dieser Arbeit besteht darin, ein bisher kaum beachtetes literarisches Genre für die Italienischdidaktik erschlossen zu haben. Sie vermag in überzeugende Weise dazulegen, auf welche Weise sich dies für Ziele interkulturellen Lernens in Zeiten wachsender Pluralisierung der deutschen wie auch der italienischen Gesellschaft nutzen lässt.

Ferner hat die Jury eine weitere Arbeit durch Urkunde und Laudatio auf dem Kongress als „preiswürdig“ anerkannt. (Laut Statuten muss bei gleicher Qualifikation der Arbeit aus den romanischen Sprachen der Preis zuerteilt werden.)

Samira Hermenau, “Teaching English as a Foreign Language in Art Museum. Demands posed by Exhibits an Interaction.(Rymarcyk / Klamer)

Preisträger 2011:

Kategorie Dissertationen:
Lena Bellingrodt

Lena Christine Bellingrodt, „ePortfolios im Fremdsprachenunterricht – Empirische Studie zur Förderung autonomen Lernens“ (Abendroth-Wimmer, Siegen) wurde der Preis auf dem Kongress in Hamburg der "Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachendidaktik" (DGFF) von den Jurymitgliedern, dem Stiftungsgeber Prof. em. Dr. Ludger Schiffler (Berlin), von seiner Nachfolgerin, Prof. Dr. Daniela Caspari (Berlin) und von Prof. Dr. Eynar Leupold (Freiburg) vergeben.

Die Portfolioarbeit mit dem Programm  „epos“ ist insofern motivierend, als durch die Einbeziehung des elektronischen Mediums die Autonomie des Lerners besonders gefördert wird. Feedback von Mitschülern und Lehrer kann leichter gegeben werden. Das alles wurde an 52 Spanisch-Lernenden aus den Klassen 6 und 8 während eines Jahres empirisch erforscht. Mit dem von Bellingrodt verwandten Instrumentarium des thematischen Kodierens ist eine Strategie entwickelt worden, die einen beispielhaften Weg für den forschungsmethodologischen Diskurs in der fremdsprachendidaktischen Forschung darstellt.

Kategorie Staatsexamen / Magisterarbeit:

Adrian Haack


Adrian Haack, “Sprache durch Theater lernen durch Theater: Wie und warum FremdsprachenlehrerInnen dramapädagogische Methoden erlernen und erfahren sollten“ (Carola Suhrkamp) wurde der Preis auf dem o. a. Kongress von derselben Jury zuerkannt.

Haack  vergleicht im theoretischen Teil seiner Arbeit den gemäßigten Konstruktivismus mit der Theaterpädagogik und der Dramapädagogik. Die Tätigkeit des Lehrers und seine Ausbildung werden mit der des Theater-Schauspielers verglichen. Seine theoretischen Überlegungen hinsichtlich eines dramapädagogischen Konzepts für eine Lehrerausbildung werden empirische durch eigene Projekte mit Englisch, die er in der Universität durchgeführt hat, untermauert. Aus dieser Arbeit heraus erwächst das in der Arbeit dargestellte Projekt, das aus einer Kooperation zwischen der Universität und der Volkshochschule besteht, wo Lehrer mit Schüler dieses erproben, nachdem sie selbst nach diesem Konzept ausgebildet worden sind. Sein Seminarkonzept eignet sich hervorragend dafür, dass alle, die Lehrer werden wollen, am Anfang ihres Studiums durch Selbsterfahrung ihre Eignung für diesen Beruf erproben können.


Ferner hat die Jury durch die Ausstellung einer Urkunde die beiden folgenden Arbeiten als „preiswürdig“ anerkannt:

Helder John (Brasilien),  „Bewegung im Deutsch als Fremdsprache (DaF)-Unterricht"

Eva Romeik,  „Identikits – Eine Untersuchung für den bilingualen Kunstunterricht zum integrativen und reflektierenden Fremdsprachenlernen in der Orientierungsstufe“


Preisträger 2009:

Kategorie Dissertationen:

Keine der eingereichten Arbeiten entsprach den in der Satzung genannten Auswahlkriterien.

Kategorie: Staatsexamen

1. Preis

Breidbach


Herrn Benedikt Kessler (Küpers, Frankfurt am Main) „Dramapädagogik als Vehikel des interkulturellen Lernens im Fremdsprachenunterricht“ wurde der Preis auf dem Kongress in Leipzig der "Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachendidaktik" (DGFF) von den Jurymitgliedern, dem Stiftungsgeber Prof. em. Dr. Ludger Schiffler ( Berlin), von seiner Nachfolgerin, Prof. Dr. Daniela Caspari (Berlin) und von Prof. Dr. Eynar Leupold (Freiburg) vergeben.

In seiner Staatsexamensarbeit  hat Benedikt Kessler hervorragend klar gestellt, dass die „interkulturelle Kompetenz“ seit langem im wissenschaftlichen Diskurs einen großen Raum einnimmt, ohne dass entsprechende unterrichtliche Konsequenzen aufgezeigt oder umgesetzt worden sind.  Er hingegen hat einleuchtend dargestellt, wie mit der  „Dramapädagogik“  die Forderungen nach interkultureller Kompetenz im Englischunterricht umgesetzt werden können.

Ausgangspunkt zur konkreten Erprobung ist eine literarische Darstellung eines  intrakulturellen Konflikts eines in Großbritannien lebenden Mädchens mit seiner muslimisch-pakistanischen Familie.  Die bewegungsästhetische Rollenübernahme in Form des play-to-education stellt eine überzeugende Sensibilisierung für die Forderung nach interkultureller Kompetenz dar, die wahrscheinlich deshalb in der betreffenden Klasse so gelungen ist, weil die Mehrheit der Schüler selbst einen Migrationshintergrund hatten.

2. Preis (pari passu)

Beerbach


Frau Elisa Wathling (Caspari, Berlin)  „Sprachliche Lernprobleme im Französischen und Ansätze zu ihrer didaktischen Bewältigung“ wurde der Preis auf dem Kongress in Leipzig der "Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachendidaktik" (DGFF) von derselben  Jury (s. o.) vergeben.

Laudatio (Eynar Leupold, Freiburg):  Die Preisträgerin hat festgestellt,  dass sich das Fach Französisch im deutschen Schulsystem in einer Phase der Stagnation befindet, was die Akzeptanz und – damit zusammen hängend – das Wahlverhalten des Faches durch Schülerinnen und Schüler betrifft. Der entscheidende Grund für diese Situation wird in dem der Sprache attribuierten Schwierigkeitsgrad gesehen. Damit ist das Schlüsselwort für die Arbeit gegeben. Frau Wathling nimmt sich der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Konstrukts „Schwierigkeit“ an, und sie tut dies mit einer beispielhaften Kompetenz und Perspektivenvielfalt.

Die Verfasserin legt begründet und anschaulich dar, dass es nicht die französische Sprache ist, die die didaktische  Hauptschwierigkeit darstellt, sondern dass diese vielmehr durch die Art der Vermittlung der Grammatik durch die Unterrichtenden sowie die Darstellung in den Schulbüchern induziert wird. Sie plädiert für eine schulische Progression, die sich am natürlichen Spracherwerb orientiert und entwickelt konkrete Vorschläge für die Grammatikdarstellung in Schulbüchern.

2. Preis (pari passu)

Beerbach

Frau  Anne-Cécile le Coat (Leupold, Freiburg)  „L’approche interculturelle par l’album: Réflexions théoriques et expériences pratiques“ wurde der Preis auf dem Kongress in Leipzig der "Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachendidaktik" (DGFF) von derselben Jury (s. o.) vergeben.

Laudatio (Daniela Caspari): Die Preisträgerin plädiert für den Einsatz von Bilderbüchern, die das Leben in Afrika thematisieren, bereits in der 4. Grundschuklasse. Sie tut dies sowohl theoretisch wie auch in der Praxis. Sie zeigt auf, dass Bilderbücher (albums) aus Afrika als Alternative für den Französisch­unterricht in der Grundschule gelten können. Der von ihr formuliert Kulturbegriff ist insofern mehrdimensionalen, als er das „ferne Ferne“ thematisiert. Sie konkretisiert das interkulturelle Potential anhand der  Bilderbüchern , die sie als literarisches Werk betrachtet, das mehrere Kulturen  thematisiert. Hierbei vergleicht sie ihre eigene Analyse mit denen zweier afrikanischer Freunde, deren  Überlegungen sie mit in ihre Unterrichtsplanung einbezieht. In der auch strukturell und formal überzeugenden Arbeit beweist Frau Le Coat, dass die von ihr ausgewählten Bilderbücher über ein hohes didaktisches Potential zur Formung des Weltbildes von Grundschulkindern verfügen.




Preisträger 2007:

Kategorie Dissertationen:

Breidbach

Herrn Dr. Stephan Breidbach (Waxmann, Münster) "Grundlegungen zu einer Didaktik. des bilingualen Sachfachunterrichts" wurde der Preis auf dem Kongress in Gießen der "Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachendidaktik" (DGFF) von den Jurymitgliedern, dem Stiftungsgeber Prof. em. Dr. Ludger Schiffler, von seiner Nachfolgerin, Prof. Dr. Daniela Caspari und von Prof. Dr. Eynar Leupold (Freiburg) vergeben.

Laudatio (Ludger Schiffler) der Arbeit von Stephan Breidbach Stephan Breidbach hat in seiner Dissertation „Grundlegung zu einer Didaktik des bilingualen Sachfachunterrichts“ eine Rekonstruktion des bisherigen Theoriediskurses zu diesem Thema erarbeitet. Hierdurch wird klar, dass der Begriff „Bilingualer Sachfachunterricht“ keineswegs eindeutig geklärt ist. Ferner zeigt er die Defizite bisheriger Modelle wie des Immersions-, des Vehikular- und des Bikultural-Modells auf.

Die qualitative Veränderung in der aktuellen Theoriediskussion legt er chronologisch wie auch systematisch dar. Er rekonstruiert die integrative Theoriebildung, die sich von einer kognitiv-linguistischen zu einer bildungstheoretischen entwickelt hat, und entwirft das Konzept einer „Reflexiven Didaktik des bilingualen Sachfach­unterrichts“, indem er aufzeigt, dass bilingualer Sachfachunterricht keineswegs allein durch das Zusammentreffen zweier Sprachwelten sozusagen aus sich heraus reflexiv ist, sondern sein reflexives Potential erst dann gewinnt, wenn die Perspektive des bilingualen Diskurses durch eine erziehungswissenschaftlich begründete Bildungskomponente, nämlich durch die Reflexion von Fremdheit, ergänzt wird. Dies kann dadurch geschehen, dass die berufsbiographischen Risiken der bilingual Lehrenden und die bildungsbiographischen Risiken der Schüler als Fremdheitserfahrung verstanden werden und so zu einem reflexiven Bildungsprozess führen. Die Arbeit ist als eine notwendige und längst überfällige bildungstheoretische Fundierung des bilingualen Sachfachunterrichts anzusehen.

Kategorie Staatsarbeiten:

Beerbach

Herrn Christian Beermann  „Erleben von Emotionen in Sprachlernbiographien unter besonderer Berücksichtigung der französischen Sprache“ wurde der Preis auf dem o. a. Kongress von derselben Jury (s. o.) vergeben.

Laudatio (Daniela Caspari): Ich freue mich, Ihnen als Preisträger in der Kategorie „Staatsarbeiten“ jemanden aus dem „romanistischen Lager“ vorstellen zu dürfen: Christian Beermann von der Universität Hamburg. Er hat nach Meinung der Jury eine rundum überzeugende 1. Staatsexamensarbeit verfasst. Was hat uns überzeugt?  

Die Thematik: Jeder hat selbst die Bedeutung von Emotionen wie Freude, Angst, Scham im eigenen Fremdsprachenlernen erlebt. Trotzdem ist das Thema noch wenig erforscht. Die Verbindung mit der gewählten Forschungsmethode:
  1. Herr Beermann hat zehn Erwachsene in narrativen Interviews nach ihren Sprachlernbiographien befragt und konnte dadurch die Prozesshaftigkeit des Erwerbskontextes und die emotionalen Bezüge in Verbindung mit der Biographie der Befragten untersuchen.
  2. Die Interdisziplinarität der Arbeit.
    Für eine Staatsarbeit beeindruckend: gründliche Auseinandersetzung mit Emotionspsychologie, pädagogischer Psychologie, Fremdsprachenforschung, Forschungsmethodik und funktionale Zusammenführung. Interdisziplinär ist die Arbeit ebenfalls hinsichtlich der Sprachen: Alle von den Befragten erworbenen Sprachen wurden berücksichtigt, jedoch mit besonderem Fokus auf das Französische.
  3. Die besondere Bedeutung des Themas für den Französischunterricht,
    an dessen Didaktik und Methodik wir wohl noch so einiges ändern müssen, damit aus der als positiv und motivierend erlebten Anfangsphase ein „Dauerzustand“ wird. Diese Arbeit wird uns dabei helfen.

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Preisträger 2005:


        Kategorie Dissertationen:

Beerbach


Herrn Dr. Mark Bechtel: „Interkulturelles Lernen beim Sprachenlernen im Tandem: eine diskursanalytische Untersuchung“(Christ, Gießen) (G. Narr-Verlag, Tübingen) wurde der Preis auf dem Kongress der "Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachendidaktik" (DGFF) in München von den Jurymitgliedern, dem Stiftungsgeber Prof. em. Dr. Ludger Schiffler ( Berlin), von seiner Nachfolgerin, Prof. Dr. Daniela Caspari (Berlin) und von Prof. Dr. Eynar Leupold (Freiburg) vergeben. 

Ferner wurden folgende Dissertationen von der Jury mit dem Prädikat "preiswürdig" ausgezeichnet:

Sylvia Fehling (Kassel) "Language Awarness und bilingualer Unterricht: Eine komparative Studie (P. Lang, Frankfurt am Main)

Katja Nandorf (Frankfurt), "Selbstlernen mit Sprachlern-Software (G. Narr, Tübingen)

Gudrun Ziegler (Saarbrücken und Paris III), "Kommunizieren in der Fremdsprache: Zur Funktion von Stereotypisierung im fremdsprachlichen Unterricht".


Kategorie Staatsarbeiten:


 Preisträgerin    hat Foto
  nach Erhalt
  des Preises
  verweigert

Frau Karin Czeplak, geb. Katzmeier (Decke-Cornill, Hamburg) „Sprachlernbewusstheit in der Grundschule: die Rolle des Sprachenportfolios“ wurde der Preis auf dem Kongress  der "Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachendidaktik" (DGFF) in München von derselben Jury (s. o.) vergeben. 

Ferner wurden folgende 1. Staatsexamensarbeiten von der Jury mit dem Prädikat "preiswürdig" ausgezeichnet:

Andrea Löwing (Gießen) "Englisch als Arbeitssprache in anderen Fächern - Möglichkeiten und Grenzen aufgezeigt am Philosophie-Unterricht" 

Bastian Thielmann (Gießen) "Die Überprüfung mündlicher Kommunikationsfähigkeit in der Fremdsprache Englisch".


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Preisträger 2002

 

Kategorie Dissertationen:

Frau Barbara Hinger (Petra Schmidt-Braselmann, Innsbruck): „Intensiv versus extensiv: der Faktor Zeitverteilung im schulischen Fremdsprachenerwerb am Beispiel des Spanischen“
wurde der Preis auf dem Kongress zur Emeritierung von Prof. Dr. Ludger Schiffler an der Freien Universität Berlin von den Jurymitgliedern, dem Stiftungsgeber Prof. em. Dr. Ludger Schiffler, von seiner Nachfolgerin, Prof. Dr. Daniela Caspari und von Prof. Dr. Eynar Leupold (Freiburg) vergeben. 

Die im Jahr 2000 an der Universität Innsbruck abgeschlossene Dissertation von Barbara Hinger mit dem Titel „Intensivunterricht versus Extensivunterricht: Der Faktor Zeitverteilung im schulischen Fremdsprachenerwerb am Beispiel des Spanischen“ wurde 2001 in Graz am Zentrum für Schulentwicklung, Bereich III (ÖSpK), Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, veröffentlicht. Hinger widmete sich in ihrer Studie der Frage, inwieweit Spanischunterricht in Form von zwei 14-tägigen Intensivkursen, bei dem die Schüler täglich drei Stunden Spanisch lernten, eine Alternative zu den üblichen Extensivkursen darstellen könnte. Für die Studie wurde eine Klasse mit Schülern, die Spanisch als dritte Fremdsprache lernten, in zwei Gruppen eingeteilt, die bei vorher durchgeführten Tests in den untersuchten Bereichen vergleichbare Ergebnisse erzielt hatten. Während die eine Schülergruppe in zwei auf das Schulhalbjahr verteilten, zweiwöchigen Intensivkursen unterrichtet wurde, nahm die andere Hälfte am regulären extensiven Unterricht bei derselben Lehrerin teil. Insgesamt erhielten beide Gruppen gleich viele Stunden Spanischunterricht. Gegenstand der Untersuchung waren sowohl sprachliche Bereiche, wie die morphosyntaktische und pragmatische Entwicklung der zu lernenden Sprache, und rezeptive Fertigkeiten der Schüler, als auch nicht-sprachliche Bereiche, wie individuelle und gruppenspezifische Motivationsfaktoren. Obwohl die Abschlusstests nicht in allen Bereichen signifikant bessere Ergebnisse der Schüler des Intensivkurses gegenüber denen des Extensivkurses nachwiesen, konnten bei erstgenanntem doch bessere Resultate hinsichtlich der Sprachkompetenz der Schüler sowie der Motivation und Affektivität der sozialen Interaktion festgestellt werden. Ausschlaggebend für die Auszeichnung waren nicht die Ergebnisse der Studie, sondern die differenzierte und empirische Analyse.

Kategorie Staatsarbeiten:

Frau Nina Kampmann: „Die mündliche Sprachproduktion im Englischen: Eine empirische Pilotstudie von Schülern im bilingualen Zug einer siebenten Realschulklasse“ (Zydatiß, Berlin)

wurde der Peis auf dem o. a. Kongress von derselben Jury (s. o.) vergeben.

Das Hauptinteresse der Untersuchung galt der Interaktion und Komplexität des Outputs der Schüler im auf Englisch erteilten Geographieunterricht. Eine genaue Unterrichtsanalyse zeigte, dass der Input des Lehrers hauptsächlich in der Fremdsprache stattfand, und auch die Schüler vorwiegend auf Englisch sprachen, wobei sie über einen überdurchschnittlich großen Wortschatz verfügten. Außerdem fiel auf, dass der Output der Schüler im Vergleich zum Input des Lehrers relativ gering ausfiel und sich hauptsächlich auf einfache Aussagesätze beschränkte. Kampmann stellte die Hypothesen auf, dass komplexere Satzgefüge wegen kurzer wait time des Lehrers, einschränkender Formulierung der Fragen und inhaltlich sehr anspruchsvollen Kontexten selten im Unterricht geäußert würden. Bei einem im Anschluss durchgeführten kommunikativen Sprachtest mit Gruppen von je drei unterschiedlich leistungsstarken Schülern, der sich durch sehr offene Fragestellungen und lange Wartezeit auszeichnete, fand in allen Gruppen die Äußerung von Parataxen und Hypotaxen weitaus häufiger statt als im regulären Unterricht. Das Kuratorium entschied sich, diese Arbeit zu prämieren, da sie einen wichtigen Anstoß für die Integration von Gruppenarbeit in den bilingualen Fachunterricht darstelle.




Diese Arbeiten sind in der Erziehungswissenschaftlichen Bibliothek der Freien Universität Berlin auszuleihen.
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Stand: 01.12.2006