Multimediakurs Leinfelder: Inhalt/Modul 8 "Animation und Co./ 8.9.3 Videoschnitt und Co.: Quicktime zu DV und zurück

(© copyright)     Letzte Änderungen:12.01.2004


Modul 8.9.3: "Cross-Format"-Arbeiten: Umwandlung von Quicktime- und anderen Filmformaten ins DV-Format und umgekehrt

Hier erfahren Sie nun, wie Sie ggf. iMovie zum Editieren vorhandener Quicktime-Filme verwenden können. Dies kann auch für diejenigen interessant sein, die über keine Digitalfilmkamera verfügen. Umgekehrt kann es für PC-Nutzer interessant sein, QuicktimePlayerPro als lowCost-System zum Filmschnitt und Betiteln zu benutzen sowie WindowsMovieMaker oder WinCinema zum Ändern vorhandener Videoclips zu verwenden.

Folgende Fragestellungen können auftreten:

  1. Sie wollen die Schnitt-, Überblend- und Betitelungsmöglichkeiten von iMovie für ein Quicktime-FilmProjekt nutzen. Siehe hier.
    (PC-User: Sie wollen WindowsMovieMaker oder WinCinema zum Schneiden und Editieren vorhandener mpeg1, 2, avi- oder .mov-Clips nutzen. Siehe hier

  2. Sie wollen umgekehrt für ein iMovie-Projekt (oder WindowsMovieMaker / WinCinema-Projekt) Funktionen nutzen, die Ihnen besser in QuicktimePlayerPro oder LiveStagePro zur Verfügung stehen. Dies könnten insbesondere Beschriftungsoptionen sein, da sie nur mit diesen Programmen (und einigen weiteren) z.B. ein "Labeling" durchführen können, also Ihren Text genau positionieren können. Oder Sie wollen die Vertonung außerhalb vornehmen oder auch Flash-Filme mit verwenden. Siehe hier.

  3. Sie können als PC-Nutzer iMovie nicht verwenden und möchten Ihren mit Digitalkamera aufgenommenen Digitalvideofilm (oder via Framegrabberkarte eingelesenen Analog-Film) insgesamt weiter bearbeiten. Siehe hier.

zu 1a: Quicktime-Film in iMovie weiterbearbeiten (für Mac-Nutzer)

Hinweise:

Tipp: Sie müssen nicht unbedingt Ihren ganzen Quicktime-Film ins DV-Format exportieren. Wählen Sie den in iMovie zu editierenden Bereich, kopieren Sie ihn in einen neuen Player und speichern diesen Teil als DV-Stream. Nach erfolgter Bearbeitung in iMovie speichern Sie als Quicktimefilm in gleicher Größe wie den Ausgangsfilm, markieren die Ausgangssequenz und ersetzen mit copy and paste durch die neue editierte Version.

zu 1b: Editieren vorhandener Filmclips auf dem PC mit WindowsMovieMaker oder WinCinema (bzw. ähnlichen Programmen).

Auch dies ist kein grundsätzliches Problem, wenn die Ihnen vorliegenden Videoclips im wmv-Format, mpg (d.h. mpeg1), mpeg2, avi oder gar Avi-dv-Format vorliegen bzw. von Ihnen hierhin umgewandelt werden können. Diese Formate können von den erwähnten Programmen als Clip eingelesen werden und weiter verarbeitet werden. Sie müssen beim Abspeichern nur darauf achten, ob Sie ggf. dasselbe Format wieder abspeichern können. Beachten Sie dazu die in Modul 8.9.2 gemachten Angaben sowie unsere Kurztutorials zu WindowsMovieMaker und WinCinema.

Häufig liegen aus dem Web gefischte Clips bereits in sehr stark komprimiertem Format vor. Der Qualitätsverlust gerade bei Rekomprimierung z.B. von .avi-Filmen ist enorm, dies gilt es zu beachten. Außerdem können Sie Probleme haben, mpeg1 und mpeg2-Filme in Multiplex-Form weiter zu bearbeiten. Vermutlich geht Ihnen dabei der Sound verloren; derartige Dateien müssen erst demultiplexed werden, wofür es eine Vielfalt von Share- und Freewareprogrammen gibt (siehe hierzu Anlage 22).

Wollen Sie auf dem PC eine Quicktime .mov-Datei mit den erwähnten Schnittprogrammen weiterverarbeiten, funktioniert dies mit einigen Workarounds ebenfalls. Hier die Anleitung:

  1. Zuerst müssen Sie diese Datei mit QuicktimePlayerPro öffnen
  2. Wählen Sie Ablage/Exportieren (bzw. Datei/Exportieren auf dem PC) und wählen im Export-Klappmenu Film zu AVI.
  3. Klicken Sie dann auf Optionen und wählen Video-Einstellungen DV-PAL. Schieben Sie den Qualitätsregler auf Höchste und geben bei Bewegung 25 Bilder pro Sekunde ein.
  4. Bestätigen Sie mit ok und wählen Ton-Einstellungen, dort Kompression: keine, Rate 48.000 kHz, Größe 16 bit und Kanäle Stereo.
  5. Bestätigen Sie mit ok und exportieren unter einem beliebigen Namen.
    Damit ist Ihr Film in der annähernd höchstmöglichen Qualität gespeichert sowie ggf. auf Pal-Größe aufgebläht. Dies können Sie ggf. später durch Größenreduktion wieder rückgängig machen. Für die Bearbeitung in WindowsMovieMaker bzw. WinProducer benötigen Sie dieses Format.


    WICHTIG: Logisch wäre eigentlich, mit QuicktimePlayerPro direkt nach Film -> DV-Film zu exportieren. Diese Version wird jedoch weder von WindowsMovieMaker noch von WinCinema akzeptiert. Schade, man muss die Programme mit obigem Vorgehen also etwas 'überlisten'.

  6. Die neue Version kann nun von den erwähnten Programmen bearbeitet werden. Eine wie oben produzierte Datei kann (z.B. via Kontextmenu: Öffnen mit..) direkt mit WinCinema geöffnet werden. WindowsMovieMaker weigert sich, die Datei direkt zu öffnen, sie kann jedoch von außen ins Clipfenster gezogen werden, wo sie ins notwendige Format umgewandelt wird..
  7. Sie bearbeiten nun Ihr Projekt in WinCinema oder WindowsMovieMaker.
  8. Wollen Sie am Schluss wieder eine Quicktime-Datei vorliegen haben, müssen Sie aus Ihrem Schnittprogramm im dv oder avi-Format abspeichern, welches dann von Quicktime-PlayerPro wieder aufrufbar sein sollte und mit erneutem Export als 'echter'-Quicktime abspeicherbar ist. Erst im letzten Schritt (Rekonvertierung zu Quicktime) wählen Sie wieder den gewünschten Codec und die gewünschte Größe und sonstigen Parameter beim Export.
  9. Wenn Sie keine Quicktime-Version am Ende benötigen, speichern Sie den Film in den von WindowsMovieMaker bzw. WinCinema vorgesehenen Formaten ab; ggf. können sie danach mit WinCoder in weitere Formate konvertieren. (vgl. Modul 8.9.2 zu Exportmöglichkeiten).

zu 2: Editieren eines iMovie-Films bzw. eines WinMovieMaker/WinCinema-Films in QuicktimePlayerPro oder einem anderen Quicktime-Editor und Rückimport

Auch dies ist natürlich möglich und nicht grundsätzlich zu oben unterschiedlich. Es ergibt sich jedoch zum Teil ein Problem beim Export von nur Teilbereichen des Films:

Vorgehen für iMovie-Benutzer: Sie können in iMovie 1 und 2 keine Auswahl Ihres Films direkt exportieren. Bei Verwendung von iMovies Exportfunktion müssen Sie also immer den ganzen Film exportieren. Es gibt jedoch mehrere Möglichkeiten, wie Sie nur einen Teil Ihres Films exportieren können. Bei beiden Möglichkeiten sollten Sie den Export vornehmen, bevor Sie mit der eigentlichen Schnitt- und Effektarbeit in iMovie beginnen:

Wichtig: iMovie 3 erlaubt ein deutlich vereinfachtes Vorgehen, bei dem auch Teile eines fertig editierten iMovie-Projektes exportiert werden können. iMovie 3 legt bei jedem Speichern einen aktualisierten Quicktime-Film mit DV-codec an. Dieser Film befindet sich im Projektordner, er ist sehr klein, da er nur Abhängigkeiten zu den Videoclips beinhaltet. Der Film kann mit QTPlayerPro durchsucht werden, gewünschte Teile können markiert werden und in einen neuen Player kopiert werden und dann weiterverarbeitet sowie in andere Größen und Formate exportiert werden (näheres siehe Anlage 23.1)

Ihren exportierten Quicktime-Filme bearbeiten Sie im QuicktimePlayerPro, GoLive oder LiveStagePro, wie in Modul 8.8 beschrieben oder laden ihn in ein Flash-Projekt (dessen Bühne auch 768 x 576 Pixel groß sein sollte). Dort können Sie Flash-Animationen oder Grafiken wie in Modul 8.7 beschrieben hinzufügen.

Danach exportieren Sie aus Ihrem Quicktime-Edit-Programm (oder Flash-Programm) wieder in das Format DV-Pal-Format (nicht wie oben in ein AVI-Format mit Pal-DV-Codec sondern direkter Export von Film zu PalDV-Stream im QTPlayerPro. Dann schließen Sie Ihr iMovie-Projekt, legen wie oben beschrieben die DV-Datei in den Media-Ordner des Projekts, starten das iMovie-Projekt wieder und voilá: in der Medienablage haben Sie die geänderten Clips wieder in voller DV-Qualität. Oder Sie ziehen den Clip von außen auf die Medienablage, hierzu kann der Clip auch in anderen Quicktime-Formaten und nicht notwendigerweise als DV-Stream vorliegen. Dabei wird eine Kopie des Clips für iMovie angelegt. Sie müssen die neuen Clips nur noch auf Wunsch. wieder zerschnippeln und weiter editieren, bzw. gegen die alten Clips austauschen.

Genauso ist das wmv-Beispiel in Modul 8.9.1 zustande gekommen. Die Filmkomponenten waren analog und wurden auf den PC mit WinCoder eingelesen, danach in WinProducer editiert. Export erfolgte als Pal-DV-AVI, es wurde dann mit QuicktimePro weiter geschnitten und umkopiert, danach eine verkleinerte Quicktime.mov-Version (mit reduzierter Bildgröße und Bildrate, unter Verwendung von Sorenson3-Komprimierung) sowie weiterer Export als Film zu AVI (unter Verwendung des Pal-DV-Codecs erstellt). Letzteres wurde in ein WindowsMovieMaker-Fenster gezogen, dort nochmals etwas verändert und von dort dann mit der Voreinstellung WindowsMedia für 56 kb als .wmv-File abgespeichert. Das wmv-Beispiel finden Sie nochmals hier, das QT-Sorenson-Beispiel hier.


Vorgehen für WinMovieMaker bzw. WinCinema-Nutzer:

Das Teilexportproblem ergibt sich insbesondere für WinMovieMaker-Nutzer. Auch hier können Sie nur (analog zum Vorgehen für iMovie 1 bzw. 2) entweder die nicht benötigten Clips wieder in die Clipablage verschieben oder alles exportieren und hinterher das Gewünschte herausschneiden WinCinema-Nutzer können den Bereich, der exportiert werden soll, in WinCinema markieren, dies ist eine sehr funktionelle Lösung.

Sie müssen Ihren Film unbedingt im PalDV-Format aus WinCinema (oder WinMovieMaker)exportieren. diese Datei können Sie dann im QuicktimePlayerPro öffnen und dort weiter bearbeiten. Sie können z.B. trimmen, Filmteile umsetzen, Filmteile aus anderen Quicktime oder DV-Movies einfügen bzw. hinzufügen (auch skaliert hinzufügen), Ton hinzufügen oder auch Untertitel anlegen. Zu den Möglichkeiten des QuicktimePlayersPro sehen Sie bitte in Kursmodul 8.8 . Am Schluss exportieren Sie wie oben beschrieben via QTPlayerPro mit der Exportfunktion zu einem avi-Film unter Verwendung des PalDV-Codecs (Anleitung siehe hier). Diesen Film können Sie dann in das Bearbeitungsfenster von WinMovieMaker ziehen und dann dort weiterbearbeiten. Mit WinCinema kann ein derartiger Film direkt geöffnet und weiterverarbeitet werden.

Wichtig: Sollten Sie mit anderen Quicktime-Editoren arbeiten wollen, müssen Sie die aus Ihrem Schnittprogramm exportierte und dann in QTPlayerPro geöffnete dv-Datei nochmals reexportieren und zwar zu einem Quicktime-Film unter Beibehaltung der Größe (720 x 576 px), der Bildrate (25 Bilder/sec) und des Sounds (Stereo 48 KHz), sowie unter Benutzung des DV-Codecs. Die Datei kann dann z.B. in GoLive oder auch in LiveStagePro weiterverarbeitet werden. Am Schluss müssen Sie (ggf. wieder mit QuicktimePlayerPro) ins DV-Stream-Format (für iMovie) oder ins Avi-Format (unter Verwendung des PalDV-Codecs) exportieren, um Ihre Datei wieder in Ihrem Schnittprogramm weiterverarbeiten zu können.

  • zu 3: Sie können als PC-Nutzer iMovie nicht verwenden und möchten Ihren mit Digitalkamera aufgenommenen Digitalvideofilm (oder via Videokarte eingelesenen Analog-Film) weiter bearbeiten.
  • Auch für den PC gibt es ja etliche Low-Cost-Lösungen zur Videobearbeitung, welche im Modul 8.9.1 behandelt wurden. Unter PCs werden Digitalvideos in der Regel gleich im mpeg1 oder mpeg2-Format importiert, welche mit den behandelten Programmen weiter verarbeitet werden können. Vielleicht sind Sie aber mit QuicktimePlayerPro (30 US$) oder dem QuicktimeEditor von GoLive (der aber nicht schneiden kann, dafür Text gut einbauen kann) besser bedient. Dazu müssen Sie Ihren Film in ein DV oder AVI-Format umwandeln, welches von Quicktime verstanden wird (siehe Modul 8.9.1 bzw. oben).
  • Auch eine Bearbeitung in Flash ist möglich (analog oben zu 2). Danach wieder wie oben beschrieben im AVI-Format unter Verwendung des Pal-DV-Codecs abspeichern und wieder in Ihr Schnittprogramm bzw. sofern Ihre Kamera einen DV-In-Eingang besitzt, auch wieder auf Ihre Kamera zurückbringen.
  • Und wer's gar nicht lassen kann: Wenn Sie viel Zeit und Lust mitbringen, und auch noch auf zwei Plattformen zu Hause sind können Sie auch einen iMovie-Film als Pal-DV-AVI vom Mac auf den PC exportieren und dort z.B. mit WinProducer Effekte wie Würfeldrehen oder Vorhangaufrollen hinzufügen, die es für iMovie kostenlos nicht gibt. Umgekeht können Sie natürlich auch ein WinProducer-Projekt via Pal-DV-AVI zu iMovie bringen und dort z.B. verbessertes Ton-Editing oder die verbesserte Vertextung in iMovie anwenden. Sie brauchen wie gesagt nur viel Zeit. Lernen können Sie in jedem Fall viel von derartigem Vorgehen. Es wäre übrigens ein Leichtes gewesen, oben beschriebenes Kursbeispiel, d.h. die aus WinProducer exportierte Pal-DV-AVI-Datei auf einen Mac zu bringen (z.B. via externer Firewire oder USB-Festplatten, am leichtesten mit einem USB-Stick), und dort mit iMovie noch weiterzuverarbeiten und danach wieder zurück auf den PC zu transportieren und wie oben weiterzumachen, aber man muss es ja nicht übertreiben ;-).

  • Damit ist unser kleiner Video-Editing-Kurs erst einmal abgeschlossen. Im nächsten Modul (8.10) erfahren Sie unter anderem noch, wie Sie aus Powerpoint für Mac Quicktime-Videos exportieren können, falls gewünscht wiederum im DV-Format, welches Sie dann für DV-Video-Projekte incl. DVDs weiterverwenden können. Ganz aktuell gehen wir in Anlage 23.4 auf die tollen diesbezüglichen Möglichkeiten von Apples Keynote ein (leider ebenfalls nur für Mac).

  • >> Modul 8.10 Powerpoint, Keynote und Acrobat für Multimediaprojekte von Web bis Kiosksystemen

    >> Gesamtverzeichnis aller Module zu Quicktime und zur Filmproduktion

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