Multimediakurs Leinfelder: Inhalt/Modul 8 "Animation und Co./ 8.10 Animierte Präsentationen mit Powerpoint und Acrobat/8.10.2 Acrobat |
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Generelles zur Erstellung von Acrobat-Projekten
Adobe Acrobat ist für Mac, PC und Unix verfügbar.
Acrobat ist ein Programm, welches zum Ziel hat, beliebige grafik- und textbasierte Dateien in ein gemeinsames, austauschbares, für alle Plattformen verfügbares Format zu transformieren. Es wird zum einen in der Druckvorstufe verwendet, zum anderen für den Austausch von Dateien auf CD und via Netzwerk. Die Acrobat-Dateien, sog. pdf-Dateien sind auch im Web anzeigbar, sofern man das entsprechende Plugin in seinem Browser hat (das sog. Acrobat Reader Plugin), dieses ist bei den allermeisten modernen Browsern bereits dabei.
Während das Erstellen von pdf-Dateien in der Regel nur mit kostenpflichtigen Programmen möglich ist, können die Dateien mit dem kostenlosen Acrobat Reader (zu holen bei www.adobe.com/acrobat) gelesen werden. Bei Installation des Acrobat Readers wird auch das entsprechende Browserplugin mitinstalliert, sofern es noch nicht vorhanden war.
Erstellung von pdf-Dateien:
pdf ist also nur ein Dateiformat und Acrobat ist nur ein Konvertierprogramm. In Acrobat selbst hat man nur wenige bis keine Gestaltungsmöglichkeiten. Diese beschränken sich insbesondere auf das Zusammenfügen unterschiedlicher pdf-Dateien zu einer, auf das Löschen von Seiten, auf das wort- bzw. zeilenweise Editieren von Schreibfehlern sowie auf das Hinzufügen von Anmerkungen (in Form virtueller Stickers). Keinesfalls kann der Seitenumbruch geändert werden oder gar nachträglich Bilder etc. eingefügt werden. Allerdings kann Interaktivität eingefügt werden, was uns besonders interessiert (s.u.).
Eine nähere Beschreibung erfolgt hier nicht, dazu können Handbuch, online-Hilfe des Programms sowie nachfolgende Links dienen. Am Ende des Moduls finden Sie noch eine Buchzitat. Das prinzipielle Vorgehen (und alternative Möglichkeiten) sei aber kurz erläutert.
Eine umzuwandelnde Datei (z.B. ein formatiertes Wordfile mit eingebauten Fotos und Grafiken) muss zuerst in ein Postscript-File verwandelt werden. Postscript-Files sind die Dateien, die ein Postscript-Drucker zuerst aus einem Dokument erstellt, die er dann ausdruckt und wieder löscht. Wir benötigen also in der Regel einen postscriptfähigen Drucker. Man ruft Drucken (z.B. in Word) auf, beim nachfolgenden Dialog gibt man aber an, dass als Datei gedruckt werden soll. Danach findet man ein .ps-File auf seiner Festplatte. Dieses zieht man auf den Adobe Distiller, der dem Programm Acrobat beiliegt. Der Distiller wandelt dann die Postscript-Datei in ein pdf-File um.
Dabei ist u.a. zu beachten:
Wenn man keinen Postscript-Drucker hat, liefert Acrobat einen virtuellen Postscript-Druckertreiber mit, der die Dateien erstellt. Man muss ihn aber wie einen Drucker installieren.
Text bleibt in einem Textformat. Wenn Sie besondere Schriften verwenden, sollten Sie diese beim Druck einbetten (entsprechende Optionen beim Druckerdialog), ansonsten werden bei Fehlen der Schriften auf dem Nutzerrechner Alternativschriften verwendet, die das ganze Layout zunichte machen können.
Im Distiller können viele Voreinstellungen gemacht werden. Insbesondere wichtig ist, ob die pdf-Datei druck- oder bildschirmoptimiert sein soll. Bei Bildschirmoptimiert werden alle Pixelgrafiken auf 72 dpi heruntergerechnet, was deutlich kleinere pdf-Files ergibt.
Sie können auch gescannte Vorlagen in pdf-Files umwandelt. Ihr Scan liegt wahrscheinlich im TIFF-oder Photoshop-Bildformat vor. Mit Photoshop oder einem anderen Bildprogramm öffnen und wieder Drucken/als Datei abspeichern wählen. Haben Sie Text gescannt, liegt dieser nun allerdings nun auch im pdf-File im Nichttextformat vor, was die Dateigröße sehr hochtreibt und den Text auch nicht durchsuchbar macht. Wenn Sie Acrobat 4 benutzen, können Sie mit dem Capture-Tool Ihren gescannten Text nachträglich im pdf-File in Textformat umwandeln (es handelt sich also um eine OCR-Texterkennungsoption). Das funktioniert mehr oder weniger gut, Fehler können dann ggf. von Hand nachgearbeitet werden. In Acrobat 5 fehlt diese Option. Wenn Sie aber einen schnellen Internet-Anschluss haben, können Sie via Webcapture-Option eine Tiff-Datei laden, diese wird dann zu Adobe geschickt, dort in ein pdf-File incl. Texterkennung umgewandelt. Das ganze funktioniert binnen weniger Minuten. Nicht schlecht. Alternativ können Sie sich (für die Windows-Version) das Capture-Modul von Adobe herunterladen und auf Ihrem Rechner installieren.
Alternative Erstellungsmöglichkeiten von pdf-Files:
Aus Layout-Programmen oder Zeichenprogrammen von Adobe wie Pagemaker oder Illustrator können Sie direkt als pdf abspeichern (der Distiller ist hier beigefügt und das Erstellen von postscript-File und dessen nachträglicher Löschung ist automatisiert, Sie bekommen davon wenig mit).
Acrobat wird für den Mac mit einem speziellen Druckertreiber, dem Acrobat PDF-Writer ausgeliefert. Wenn Sie diesen auswählen und beliebige Files drucken, wird die Postscript-Stufe übergangen und direkt ein pdf-File erstellt. Funktioniert wunderbar bei Textdokumenten. Wenn Grafiken oder Fotos mit eingebettet waren, funktioniert dies je nach Grafik unterschiedlich gut, Fotos kommen idR ganz schlecht. Da muss dann über die klassische Distillerkonvertierung gearbeitet werden. Für die PC-Version wird ein vergleichbares Tool, der PDF-Maker, mit ausgeliefert. Dieser lässt sich insbesondere auch für den Export von Word nach pdf einsetzen.
Heißer Tipp: Mac-User habens gut. Wenn Sie das neue System MacOS-X installiert haben, ist bei jedem Speicherdialog pdf möglich (Apple hat pdf als Bildaustauschformat der unixbasierten MacOS-X- Plattform lizenziert). Allerdings sind diese Dateien ziemlich groß, da die Abbildungen nicht bzw. kaum komprimiert werden. Abhilfe schafft da pdfCompress (www.metaobject.com), ein feines Shareware-Tool, welches sehr effizient und ohne Komprimierungsartefakte komprimiert. Einfach vorhandene pdf-Datei aufs Programmicon ziehen (nachdem einmalig die gewünschte Komprimierungsstufe eingestellt wurde), das ist alles. Sehr empfehlenswert!!
MacOS 9-User können das Shareware-Tool PrintToPDF nutzen (http://www.jwwalker.com/pages/pdf.html), welches ebenfalls als Druckertreiber funktioniert, aber deutlich bessere Resultate bei Bildern liefert als der pdf-Writer. Das Ergebnis ist fast so gut wie bei der Benutzung des Distillers und es kann sogar eine gewisse Interaktivität (z.B. anklickbare Links, die URLs aufrufen) eingebaut werden. Umfassendere Möglichkeiten zur Erstellung interaktiver pfd-Projekte gibt es damit jedoch nicht und vektorbasierte Bilder werden oft nur falsch dargestellt.
Hier ein paar Links zu Acrobat-Tutorials im Web:
Adobe Acrobat-Webtutorials:
Weiter unten finden Sie noch zwei Buchzitate.
Das meiste hierzu wurde bereits oben gesagt. Für uns als angehende oder fortgeschrittene Multimediaproducer ist folgendes wichtig:
Vergleich zwischen interaktiven Acrobat und Powerpoint-Projekten: Wenn Sie statt mit Powerpoint mit Acrobat interaktive Projekte erstellen, haben Sie zwar etwas mehr Aufwand und deutlich weniger Animationsmöglichkeiten (fehlende Überblendungen, fehlendes animiertes Einblenden von Objekten), aber dafür ist Ihr interaktives Acrobat-Projekt gleichermaßen für Beamer-Präsentationen, Kiosk- oder CD-Darstellung oder Webpräsentation, sowie sogar für den Ausdruck eignet. Überaus geeignet ist Acrobat, um interaktive multimediale eBooks für CDs zu erstellen. Immer wenn viel Text im Spiel ist, hat Acrobat gegenüber Powerpoint Vorteile (und umgekehrt). Ggf. ist es also die Mühe wert, sich in die entsprechenden Funktionen etwas tiefer einzuarbeiten. Wenn Sie bereits gute Erfahrung im Layouten von Seiten haben (z.B. mit Pagemaker oder Indesign) sind Sie für derartige Projekte prädestiniert. Sehen Sie auf der Acrobat-Seite (www.adobe.com/acrobat) nach entsprechenden Beispielen.
Achtung Webmaster: es gibt je nach Server einige Fallstricke bei der Verwendung von pdfs auf Websites. Lesen Sie hierzu unsere entsprechende Troubleshooting-Anlage 16.
>> Modul 8.11 Zusammenfassung und Empfehlungen
<< Modul 8.10.1: Multimediamöglichkeiten mit Powerpoint