Multimediakurs Leinfelder: Inhalt/ B:Fortgeschrittene/Modul 6 "Website-Erstellung und Management"/Modul 6.2 "html-Erweiterungen mit GoLive"/6.2.2  dhtml am Beispiel von GoLive

(© copyright)     Letzte Änderungen:13.04.2003


Modul 6.1./6.2: R. Leinfelders kleines GoLive-Tutorial

Position innerhalb des Kurses

6.2.2 Dynamic html (dhtml) am Beispiel von GoLive

In diesem Modul erhalten Sie eine kurze Übersicht zur Animationsmöglichkeit von Floating-Boxes mittels Dynamic html.

1. Animation von Floating Boxes

Wir haben uns im vorhergehenden Modul mit Floating-Boxes vertraut gemacht. Diese können in GoLive recht einfach animiert werden. Wichtig dazu sind folgende Eigenschaften von Floating Boxes (die für Animationen entsprechend so eingestellt sein sollten):

Wäre es nicht Klasse, wenn wir die Position und Sichtbarkeit von Floating Boxen per Befehl (z.B. Klick auf einen Link oder Button) oder zeitabhängig ändern könnten oder gar verschiedenene Floating Boxes unabhängig voneinander bewegen könnten?

Mit dhtml (sowie Skript aktionen, siehe nächster Teilmodul) ist so etwas tatsächlich möglich, dies muss allerdings in einer geeigneten Script-Sprache programmiert werden. Dazu eignet sich JavaScript bzw. eine an CSS angepasste Variante, CSS-Script.

Cool: Die teilweise aufwändigen und komplexen Skripterstellung nimmt uns GoLive überwiegend ab; die entsprechende Scriptprogrammierung wird durch Drag and Drop sowie Auswahl und Zuordnung von sog. Action-Objekten generiert.


Erläuterung von dhtml-Animationen

Schauen wir uns unser einfaches Floating-Box-Beispiel aus dem vorhergehenden Kursmodul an und animieren es entsprechend.

Zuerst einmal das Ergebnis.

Die Animation können Sie in diesem noch relativ einfachen Fall nur stoppen, wenn Sie das Extra-Fenster wieder schließen

Hinweis: Schauen Sie sich lieber nicht das im Header generierte JavaScript an (Können Sie aber interessehalber doch mal tun, indem Sie das Beispiel nochmals aufrufen und sich im Browserfenster unter Ansicht den Quelltext anzeigen lassen. Das Script ist so komplex, dass die Seitengröße von 1,2 KB (unanimierte Form aus dem vorherigen Modul) auf das 13,5-fache, nämlich 16,2 KB angestiegen ist (ist dennoch eine äußerst tolerable Dateigröße).

Dies liegt insbesondere daran, dass nicht nur für die verschiedenen Browser, sondern sogar für verschiedene Browserversionen verschiedene Scripte geschrieben werden müssen, da dhtml keinen Standard darstellt. Netscape kann dhtml ab Version 4 darstellen, InternetExplorer ab Version 5. Erfreulicherweise nimmt uns GoLive diese Arbeit in bemerkenswert guter Qualität ab. Näheres zu dhtml und dessen Einschränkungen erfahren Sie im Anhang zu diesem Kurs. Sollten Sie dhtml ausgiebig benutzen wollen, sollten Sie die entsprechenden Erläuterungen im Anhang unbedingt lesen.

Haben Sie es bemerkt? Die die Texte enthaltenden drei id-Formatcontainer (Schweberahmen) bewegen sich auf definierten Bahnen unabhängig voneinander. Einer der Container verschwindet auch zweimal und taucht an neuer Position wieder auf. Dann läuft die Animation wieder rückwärts ab, danach wieder vorwärts und so weiter.

Wie haben wir dies gemacht? Lesen Sie die Erklärung:

A: Einrichtung einer Floating Box und Öffnen des Zeitachsen-Editors (Timeline-Editor): öffnen Sie hierzu Abbildung dhtml1

(Die nachstehenden Zahlen beziehen sich auf die roten Ziffern in der Abbildung)

B: Erstellung eines Animationspfads: öffnen Sie hierzu Abbildung dhtml2

C: Fertigstellung der Animation öffnen Sie hierzu Abbildung dhtml3

Tipps und weitere Hinweise:

Zeitablauf: Die Sekundenangaben im Zeitleistenfenster sind nur als sehr ungefähre Hilfe zu verstehen. In der Vorschau läuft bei wenig komplexen Animation in der Regel alles viel schneller ab. Insgesamt kommt es auch darauf an, wie komplex die Seite mit der Animation insgesamt ist und wie schnell der Rechner des Webbenutzers ist.

Start und Ende der Animation: Die Animation mit dem Laden der Seite und endet nach einmaligem Durchlauf, bzw. wiederholt sich, wenn dies mittels Loop eingestellt wurde (s.o.). Hierzu einige Hinweise:

Gerader oder gekrümmter Animationspfad: In den obigen Beispielen haben wir mit der Animationspfad-Voreinstellung "linear" gearbeitet. Wenn Sie einen Keyframe aktivieren und den Inspektor aufrufen, sehen Sie diese Voreinstellung für den jeweiligen Frame. Experimentieren Sie bei komplexeren Animationen auch mit der Option "Kurve". Die Option "zufällig" sollten Sie lieber nicht verwenden, da dadurch ein äußerst rechenintensiver Pfad erstellt wird. Auch für Kurven müssen deutlich mehr Berechnungen vorgenommen werden, Sie sollten sie deshalb nicht zu häufig verwenden.

Aufzeichnung des Animationspfades: Besonders interessant ist auch die Option "Aufzeichnen" (ebenfalls im Inspektor). Aktivieren Sie diese Option, nehmen im Layout die Floating Box und verschieben Sie per Drag and Drop entlang des von Ihnen gewünschten Animationspfades mit der gewünschten Geschwindigkeit. GoLive errechnet daraus automatisch neue Keyframes und Boxpositionen. In der Regel kommen dadurch hochkomplexe Animationen aus sehr vielen Keyframes zu Stande. Löschen Sie von Hand überflüssige Frames, glätten dazwischen den Animationspfad ggf. mit der Option "Kurve", ändern den Geschwindigkeitsablauf durch Verschieben der Keyframes und testen das Ergebnis.

Bilder und animierte Bilder innerhalb einer animierten Floating Box: Selbstverständlich können Sie auch Bilder in einer Floating Box einladen und entlang eines Animationspfades animieren. Besonders interessante Effekte erreichen Sie, wenn dieses Bild ein animiertes Gif darstellt. Der flügelschlagende, über die Seite fliegende Flugsaurier (Abbildung dhtml5) ist so erstellt. Das Flügelschlagen ist ein animiertes GIF, die Flugbewegung eine animierte Floating Box (zur Erstellung animierter Gifs siehe Modul 8)

Start der Animation auf Abruf: Die bislang gezeigten Beispiele laufen nach Laden der Seite ab, ggf. nachdem wir eine Verzögerung, wie oben beschrieben, eingebaut haben. Sie können die Animation aber auch durch Klick auf einen Link, ein Icon oder einen Knopf starten bzw. stoppen. Animationen können sich auch gegenseitig aufrufen. Dazu benötigen wir aber Script-Actions, zu denen wir im nächsten Teilmodul kommen.


Bevor wir zum nächsten Modul (Script-Actions) kommen, möchte ich Ihnen aber noch zwei weitere Beispiele zur Animation von Floating Boxes vorstellen. Diese verwenden die sehr hilfreiche Tiefenfunktion, den sog. z-Index ("Ebenen").

Im nächsten Beispiel (Abbildung dhtml6) sehen Sie eine stationäre Floating Box (könnte ein Bild beinhalten, im Beispiel habe ich einen formatierten Text sowie farbigen Hintergrund für die Box verwendet), über die von links nach rechts ein Schriftzug hinwegfliegt. Beim Rückfliegen fliegt er unter der stationären Box hindurch. Sie können sich vorstellen, wie ich dies erreicht habe. Die stationäre Box hat die Tiefe (z-Index) 2 (Keyframe aktivieren und im Inspektor einstellen), die Keyframes im von links nach rechts fliegenden Teil der zweiten (transparenten) Floating Box haben die Tiefe 1, auf dem Rückflug von rechts nach links haben sie die Tiefe 3. He höher die Ebene (also Richtung Betrachter liegend), desto größer die Tiefenzahl (ein bisschen verwirrend, sollte dann eigentlich Höhe statt Tiefe heißen, also verwenden wir lieber den Begriff z-index).

Zeitabhängige dhtml-Animation können Sie auch sehr sinnvoll verwenden, ohne dass sich auf dem Bildschirm laufend was bewegt. Sie können verschiedene Floating Boxen mit Inhalt mit Hilfe des z-Index aufeinanderstapeln und die Reihenfolge oder die Sichtbarkeit zeitabhängig ändern. Damit können Sie z.B. selbstablaufende Diashows produzieren oder einen "Textprompter" erstellen. Hierzu noch ein kleines Beispiel (Abbildung dhtml7). Sie können dieses Beispiel entweder durch unterschiedliche Sichtbarkeit der aufeinanderliegenden Floating Boxen oder durch unterschiedliche Ebenenreihenfolge erreichen. Für diejenigen, die bereits mit animierten Gifs vertraut sind: Es sind im Beispiel nacheineinander nicht etwa Bilder ausgetauscht, sondern ich habe ganz normalen getippten Text verwendet. Diese Animation ist also im Unterschied zu einem animierten Gif immer wieder sehr leicht änderbar.


Wichtiger Hinweis: Das dhtml-Modell für Netscape 6.0 ist anders als früher. Mit der Originalversion von GoLive5 erstellte dhtml-Seiten mit animierten floating boxes laufen nicht in Netscape 6. Bei GoLive (www.adobe.com/golive) können Sie aber ein NN6-Update für GoLive5 herunterladen. Gehen Sie genau entsprechend den Anweisungen vor, insbesondere bei der Änderung bereits existierender Seiten mit dhtml-Animationen. Dann funktioniert wieder alles. Neue Seiten werden nach dem Update gleich richtig, d.h. auch NN6-kompatibel erstellt.


Im nächsten Kapitel lernen Sie, wie Sie ihre dhtml-Animationen mit Skript-Aktionen steuern können und wozu Skript-Aktionen sonst noch Verwendung finden. Dann können Sie sich so richtig auf Ihren Webseiten austoben. Verschiedene Anwendungsmöglichkeiten dieser und v.a. anderer Animationstechniken werden wir uns dann noch in Modul 8 näher ansehen.

Extra-Fenster noch geöffnet? Hier wieder schließen.

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