Jurassic Reef Park in englischer Sprache.

Nattheim, 11 kb
INHALT
I. EINFÜHRUNG:
Was gehen mich Riffe an
und dazu noch aus der Jurazeit?
II. DIE BAUMEISTER DER RIFFE:
Heute und zur Jurazeit
III. DIE RIFFBAUWERKE:
Welches Bauwerk paßt zu welcher Lage?
IV. UNSER MUSTERHAUSKATALOG:
Welches jurassische Riff
gefällt Ihnen am besten?
V. DIE JURAZEIT:
Warum waren die Riffe so unterschiedlich?
VI. RIFFE UND WELTKLIMA:
Schlußfolgerungen für unsere Zukunft?
Impressum und Dank

Viel Spaß bei Ihrer Zeitreise durch die Jurariffe!

Reinhold Leinfelder

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Version 1.0b1 d online seit 25. 2. 1996
Aktuelle Version: 1.02 d vom 12.3.1997

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I. EINFÜHRUNG:
Was gehen mich Riffe an und dazu noch aus der Jurazeit?

Sicherlich verbinden Sie mit einem Riff die Vorstellung von warmem Klima, warmem Wasser, Schnorcheln im flachen Wasser, bunten Fischschwärmen, tiefblauem offenen Meer, grünblauen Lagunen und weißen Palmenstränden auf einsamen Inseln. Dies zeigt bereits, wie genau Riffe bestimmte ökologische Bedürfnisse wiederspiegeln. Die meisten unserer heutigen Riffe wachsen zwischen etwa 30 Grad nördlicher und südlicher Breite in Meeren, welche bis zu 30 Grad C (und nie unter 20 Grad C) warm sind. Die riffbauenden Korallen wachsen im flachen, klaren, oft stark wellenbewegten Wasser. Fast immer sind nur sehr wenig Nahrungspartikel und und andere Schwebstoffe im Wasser, weshalb dessen Farbe je nach Tiefe blau bis blaugrün ist.(SCI-NOTE)

Abb.1

Abb. 1: Tropische Riffgewässer sind wegen des Nährstoffmangels meist sehr klar (Bild 36kb)


Viele Rifforganismen, insbesondere die Steinkorallen besitzen Kalkskelette und bauen sich im Laufe der Jahrtausende bis zum Wasserspiegel hoch. Durch Wellen und viele bohrende Organismen werden viele Skelette zu Sandkorngröße zerkeinert. Stürme können diesen Sand zu romantischen Korallensand-Inseln aufwerfen, auf denen etwa Palmen sehr gut wachsen.

Abb.2, 6kb Abb. 2: Kleine Korallensand-Inseln sind typisch für Riffareale. Diese Kalksandaufhäufungen entstehen meist durch Stürme (Bild klein 6kb; groß 24 kb)


Der Erfolg der Rifforganismen in diesem eher lebensfeindlich erscheinenden Milieu (kaum Nährstoffe, hohe Wellenenergie, oft tropische Stürme) kommt nur durch viele Anpassungen und Abhängigkeiten der Organismen untereinander zustande, wodurch Riffe zu den komplexesten Ökosystemen der Erde zählen und gleichsam einen "Superorganismus" bilden, der nur durch das Zusammenspiel seiner einzelnen Teile funktioniert. Dieser "Superorganismus Riff" ist hervorragend an seine Umwelt angepaßt, zeigt jedoch gerade dadurch auch krankhafte Änderungen bis hin zum Tod, sofern sich die Umwelt ändert. Damit werden Riffe zu einem Monitor für den Gesundheitszustand unserer Meere und unseres ganzen Globus.

Faktorengleichgewicht Abb. 3: Für Riffwachstum müssen die Umweltfaktoren sehr ausbalanziert sein. Ändert sich ein Faktor (z.B. etwas größere Wassertiefe), kann durch Änderung eines zweiten Faktors (etwa noch klareres Wasser) das Gleichgewicht erhalten bleiben, wobei sich allerdings die Riffzusammensetzung ändert. Größere Milieuänderungen verursachen ein Ungleichgewicht und bringen das Riffwachstum zum Erliegen (Bild 13kb)


In der Erdgeschichte wuchsen wegen teilweise unterschiedlicher regionaler und globaler Umweltbedingungen, aber auch wegen des evolutiven Fehlens vieler heutiger Rifforganismen bzw. des Auftretens anderer, später ausgestorbener Rifforganismen zum Teil völlig andere Riffe, die aber ebenfalls sehr gut an ihre Umwelt angepaßt waren und damit als Umweltanzeiger für diese teilweise verschiedenartige Paläo-Umwelt verwendbar sind.


Die Jurazeit, speziell die Zeit des höheren Juras (also vor etwa 160-135 Millionen Jahren) war eine derartige Periode, in der solch verschiedene Rifftypen wuchsen. Manche zeigen Ähnlichkeiten, andere große Unterschiede zu heutigen Riffen. Tatsächlich waren, wie wir sehen werden, damals Klima und Umwelt im Vergleich zu heute sehr verschieden.


Ein Blick auf die Jurariffe, ihre Baumeister sowie ihr ökologisches Umfeld unterstreicht auch die Bedeutung der heutigen Riffe als Gesundheitsanzeiger der Erde und verdeutlicht, wie manche Änderungen in der Zusammensetzung von Riffen Vorboten regionaler oder globaler, katastrophaler Umweltänderungen sein können. Viele unserer heutigen Riffe zeigen starke Krankheitserscheinungen, die möglicherweise ebenfalls Vorboten einer nahenden Katastrophe sein könnten. Aber machen Sie sich selbst ein Bild .....

WIE SOLL'S WEITER GEHEN?

Letzte Änderungen am 19. Nov. 98 durch Reinhold Leinfelder


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