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[Exzellenzzentrum angewandte Mathematik in Berlin eingerichtet]

Eine gemeinsame Initiative von Berliner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat Anfang Mai von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) den Zuschlag für ein Exzellenzzentrum angewandter Mathematik an der Spree erhalten. Berlin wird damit zum Zentrum für Angewandte Mathematik in Europa mit weltweiter Ausstrahlung. Jährlich fließen fünf Millionen Euro von der DFG nach Berlin, zunächst für vier Jahre, mit möglicher Verlängerung auf maximal zwölf Jahre.

Das Forschungszentrum wird an der Technischen Universität Berlin angesiedelt und – eine Neuheit in der Berliner Wissenschaftslandschaft – gemeinsam von Freier Universität, Humboldt-Universität zu Berlin, TU Berlin, Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) und Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB) getragen. Diese Institutionen fördern das Zentrum gemeinsam mit Eigenmitteln in Höhe von weiteren drei Millionen Euro.


Mit Scientific Computing lassen sich Bewegungs- und Belastungsvorgänge an Gelenken optimal simulieren.

Der Berliner Antrag konnte sich gegen 88 Konkurrenten durchsetzen. Zur Ausstattung des Zentrums werden auch rund 70 neue Arbeitsplätze gehören. Im Zentrum ist die Mathematische Forschung aufs Engste mit wichtigen Technologiefeldern verknüpft. Die Anforderung immer schnellerer Innovationszyklen führt zu einer ständigen Steigerung der Komplexität der Schlüsseltechnologien. Die Abstraktionskraft einer auf die Anwendungen zugeschnittenen Mathematik soll hier Ordnung herstellen und Flexibilität fördern. In dem neuen Zentrum werden Mathematiker in enger Kooperation mit Ingenieuren, Natur- und Wirtschaftswissenschaftlern hauptsächlich auf den Themenfeldern Biotechnologie, Medizintechnik, Modellierung von Finanzrisiken, Telekommunikation, Halbleiter- und optische Technologien sowie Verkehrs- und Produktionsplanung arbeiten. Sie werden sich dabei an der mathematischen Modellierung biologischer, technischer und wirtschaftlicher Prozesse beteiligen. Diese Modelle durch Simulation an die realen Vorgänge anzupassen, ist ihr Ziel. Die mathematische Optimierung wiederum wird für den bestmöglichen Einsatz der vorhandenen Prozessressourcen sorgen.

Etwa ein Fünftel der DFG-Fördermittel für diese Verbundprojekte gehen an die Freie Universität. Der Schwerpunkte der beteiligten FU-Mathematiker liegt im Bereich Scientific Computing mit Anwendungen in der Biotechnologie und Medizintechnik.

So werden z.B. in der Medizintechnik Simulationen der Bewegungs- und Belastungsvorgänge an künstlichen Kniegelenken zur optimalen Anpassung an die patientenspezifische Anatomie und Bewegungsabläufe führen. Auch im Bereich Biotechnologie geht es im ähnlichen Sinne um „virtual labs“, d.h. darum langwierige und kostenintensive Laborversuche durch quantitativ verlässliche Simulationsrechnungen zu ersetzen oder Versuche an lebenden Systemen durch Einsatz virtueller Methoden zu vermeiden.


Die FU-Nachrichten werden in einer der nächsten Ausgaben ausführlich über die Arbeit des Forschungsverbundes berichten.

FU-N

Grafik: Biomechaniklabor, UKBF


Weitere Informationen im Internet unter:
http://www.math.tu-berlin.de/DFG-Forschungszentrum


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