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[Interview mit Prof. Dr. Gisela Klann-Delius, Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin]

„Je weiter Sie sich von Berlin entfernen, um so höher ist die Wertschätzung für die Freie Universität und ihre Leistungen“, betonte Präsident Prof. Dr. Peter Gaehtgens während der ersten Sitzung des sich neu konstituierenden Akademischen Senats. Der Präsident muss es wissen, schließlich war er gerade von einer Reise zurückgekehrt, die ihn von China in die Vereinigten Staaten von Amerika führte. Dort feierte die Association of American Universities – einer Vereinigung von Amerikas Spitzenuniversitäten – ihr hundertjähriges Bestehen. Weltweit waren 50 Universitäten eingeladen, unter anderem die Freie Universität. „Ihr Präsident war der einzige Repräsentant einer nicht-amerikanischen Universität am Rednerpult“, fügte Gaehtgens nicht ohne gewissen Stolz hinzu.

Dass der Stolz auf die Freie Universität berechtigt ist, zeigte der Bericht des Präsidenten zu Beginn der AS-Sitzung. Die Freie Universität habe trotz sinkenden Personals im Jahr 2000 127,5 Mio. DM Drittmittel eingeworben und damit rund zehn Prozent mehr als 1999 (siehe Bericht FU-Nachrichten 3-4/2001).

Gleichzeitig weist auch die positive Berufungsstatistik darauf hin, dass die Freie Universität innerhalb der scientific community ein beachtliches Ansehen genießt. Seit Oktober vergangenen Jahres wurden neun C-4-Professuren und fünf C-3-Professuren ausgeschrieben. „Die meisten haben sich sehr schnell für die Freie Universität entschlossen“, sagte Gaehtgens: Nur für jeweils eine C-4 und eine C-3-Stelle gebe es noch keine Entscheidung. 44 weitere Professuren werden in Kürze ausgeschrieben oder sind es bereits. Natürlich sei dies finanziell eine vulnerable Phase, betont Gaehtgens. Denn pro Professur und Jahr rechnet die Verwaltung mit einem Kostenaufwand von durchschnittlich rund 500.000 DM.

Auch in anderen Bereichen stehen im laufenden Sommersemester wichtige Entscheidungen an. So ist zu hoffen, dass die Freie Universität im Mai Eigentümer des Headquarters wird, nachdem der Kaufvertrag bislang auf Grund von Einwänden des Kuratoriums nicht unterschrieben ist. In seiner letzten Sitzung hatte das Kuratorium darauf bestanden, dass die Freie Universität nicht mehr als 2,4 Millionen Mark für die mögliche Schadstoffbeseitigung zahlen dürfe – was neue Verhandlungen mit dem Finanzsenator bedingte. Inzwischen haben mehrere Expertenkommissionen das Headquarter-Gelände auf Schadstoffe untersucht. „Wir sind optimistisch, unter den 2,4 Millionen Mark bleiben zu können“, meinte Gaehtgens. Während die Asbestbeseitigung auf dem Gelände ein minimales Problem darstelle, müsste ein ungesunde Stoffe enthaltender Parkettkleber entfernt werden. Änderungen gibt es auch bei der Besetzung des Kuratoriums: So scheidet der bisherige Vorsitzende des Kuratoriums, Prof. Dr. Wolfgang Frühwald, aus Krankheitsgründen aus. Auch Dr. Heinz Dürr steht für eine weitere Periode nicht mehr zur Verfügung.

Ansonsten haben verschiedene Kommissionen und interne und externe Gutachter die Semesterferien genutzt, um sich ein Bild von der Freien Universität zu machen. Die Arbeitsgemeinschaft zur Evaluierung der Erprobungsklausel „sitzt“ so Gaehtgens „über einer Fülle von Stellungnahmen“, die sie bis zu ihrer nächsten Sitzung am 19. Juni zu einem Zwischenbericht zusammenfassen müssen. Auch die Expertenkommissionen, die auf Grund des Wissenschaftsratsgutachtens eingesetzt wurden, haben ihre Arbeit weitgehend abgeschlossen. Noch fehlen die Berichte zur Rechtswissenschaft und den Regionalinstituten. Eines aber ist klar: Eine Schließungsempfehlung wird die Expertenkommission für keines der drei Institute aussprechen. Positiv auch die differenziertere Sichtweise der DFG zum von HU und FU geplanten Zentrum „Alte Welt“, das zwar in der ersten Runde von der DFG abgelehnt worden war, jetzt aber nochmals eine Chance erhalten soll. Im Mai muss auch die gemeinsame Planung der beiden Universitäten zur Lehrerbildung vorliegen. Auch da fand Gaehtgens klare Worte: „Es muss uns gelingen, die Dinge selbst zu regeln und uns in diesen Fragen nicht von der Senatsverwaltung hineinreden zu lassen.“

Felicitas von Aretin

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