Diese Kapitel entspricht am ehesten einer inhaltlichen Deutung der
Bedeutung des Ortes bei Henry James, wie sie auch schon in der Einleitung
zu diesem Abschnitt angedeutet wurde. Durch einen Vergleich mit Hawthornes
The Marble Faun soll James' spezifische Behandlung des touristischen Ortes herausgearbeitet
werden. Dabei wird zuerst eine ähnliche symbolische Bedeutungszuschreibung
des Ortes in einem frühen Roman von Henry James, Roderick Hudson ,
dessen Haupthandlungsort ebenfalls Rom ist, festgestellt, um dann
in einem späten Roman, The Ambassadors , die latent schon im
Frühwerk von James vorhandene metonymische Bedeutungsschaffung des
Ortes zu beschreiben. Die Bedeutung des Ortes ist bei James Teil des
narrativen Strukturelements, das insofern auch gegenüber Hawthorne
verändert ist, als interpretatorische Probleme des Protagonisten den
Motor der Erzählung darstellen. Das Sinnpotential des Ortes wird in
seinen Effekten auf den Protagonisten gezeigt und steht nicht symbolisch
für die Situation.
Insofern rückt die Bedeutung des Ortes als eine Erfahrung unmittelbar in den Bewußtseinshorizont des Lesers. Dieses Kapitel versucht also, in der besonderen Behandlung, die der Ort bei James erfährt, die psycho-ökonomische Dimension der Leseerfahrung herauszuarbeiten. Hier wäre eine Anschlußmöglichkeit an eine psychoanalytische Theorie der Objektbesetzung werden.