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Kunststoffe zum KennenlernenPolyamid - NylonPolyamide sind Makromoleküle, bei denen die Monomere durch Amidbindungen bzw. Peptidbindungen miteinander verknüpft sind. Natürliche Polyamide sind Peptide und Proteine, z.B. Haare, Wolle, Seide und Eiweiß. Synthetisch hergestellte, langkettige aliphatische Polyamide werden auch Nylon genannt nach der ersten reinen Synthesefaser, die Du Pont 1939 auf den Markt brachte. Polyamide, die ausschließlich aromatische Reste enthalten und daher besondere Eigenschaften aufweisen, werden Aramide genannt. Synthetische Polyamide, die abgekürzt werden mit PA (für PolyAmid), sind die ältesten wirklich brauchbaren synthetischen Fasern und gehören noch heute zu den mengenmäßig bedeutendsten Kunstfasern. Wichtige Vertreter der Polyamide sind Nylon 6,6 und Perlon®. Unterschieden werden zwei Arten von Polyamiden, ausgehend von ihren Monomeren: Zum einen gibt es den AS-Typ, bei dem die Monomere Aminosäuren (abgekürzt AS) sind, also Stoffe, die als funktionelle Gruppen sowohl eine Amino- als auch eine Carboxylgruppe besitzen, zum anderen gibt es den AA-SS-Typ, der aus zwei unterschiedlichen Monomeren gebildet wird, nämlich aus einem Diamin (AA) und einer Dicarbonsäure (SS). Aber jetzt zu den chemischen Aspekten: Perlon kann natürlich aus 6-Aminohexansäure hergestellt werden, normalerweise verwendet man als Ausgangsstoff jedoch ε-Caprolactam, das aus 6-Aminohexansäure entsteht, indem eine innermolekulare Amidbindung gebildet wird. Die Reaktionsart ist wiederum eine Polykondensation, sie erfolgt erst in Gegenwart von Wasser, das benötigt wird, um die Ringe zu öffnen (eine Reaktion, der aus cyclischen Monomere Polymerketten gebildet werden, wird auch Ringöffnungspolymerisation genannt). Noch ein paar Bemerkungen zu den Eigenschaften: Die Amidbindungen in
Polyamiden sind sehr polar, weil sie Sauerstoff enthalten, und deshalb
gibt es starke zwischenmolekulare Anziehungskräfte. Darüberhinaus
sind Polyamide wie Nylon und Perlon sehr regelmäßig aufgebaut,
was die Ausbildung kristalliner Bereiche und
damit die Bildung von Fasern sehr erleichtert. Copyright © mk 2000 |