|
Eigenschaften von KunststoffenChemiefasernChemiefasern sehen, fühlen und verwenden wir jeden Tag, denn sie kommen in den meisten Kleidungsstücken vor, außerdem in Teppichen, Bürsten, Vliesen, Beschichtungen usw., und im Jahr 1993 waren bereits fast 3/4 aller in Deutschland verarbeiteten Fasern Chemiefasern - genügend Gründe, um ihnen hier eine eigene Seite zu widmen. Welche Fasern werden als Chemiefasern bezeichnet? Generell alle Fasern, die industriell hergestellt werden, also reine Synthesefasern wie z.B. Nylon, Polyester- und Polyacrylnitrilfasern, aber auch Fasern aus abgewandelten Naturstoffen wie z.B. Viskose, außerdem anorganische Chemiefasern wie z.B. Kohlenstoff- und Glasfasern. Nun aber wollen wir die Fasern chemisch etwas genauer betrachten: Was führt dazu, dass sich aus einigen Kunststoffen Fasern herstellen lassen, aus anderen aber nicht? Wer schon die Seite zur Kristallinität gelesen hat, denkt sich jetzt vielleicht schon: "Das sieht so schön geordnet aus, das muss irgendwie kristallin sein." Die Kristallinität einer Faser lässt sich am Beispiel von Nylon gut zeigen: Hier werden die einzelnen Ketten durch Wasserstoff-Brückenbindungen zusammengehalten und somit geordnet: Der Zusammenhalt der Molekülketten durch die H-Brücken bewirkt, dass die Ketten nicht mehr so gut aneinander vorbeigleiten können, d.h. die Faser dehnt sich kaum, wenn man an beiden Enden zieht, was bedeutet, dass sie sich gut zur Herstellung von Seilen u.ä. eignet (die Dehnbarkeit einer Nylonstrumpfhose kommt daher, dass sie so fein gestrickt ist, und nicht daher, dass Nylon dehnbar ist). Die meisten Fasern bilden wie unser Beispiel Nylon Wasserstoff-Brücken aus, die die einzelnen Molekülketten zusammenhalten, es gibt aber auch Fasern aus Polyethylen und Polypropylen, also aus reinen Kohlenwasserstoffen, die durch Van-der-Waals-Kräfte zusammengehalten werden (das funktioniert besonders gut bei linearen, unverzweigten und gleichmäßig aufgebauten Molekülen). Copyright © mk 2000 |