Schürzen
Die Schürze wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu einem repräsentativen Bestandteil vor allem der bürgerlichen Tracht. In Adelskreisen zunächst weniger beliebt, erlangte sie bei Bürgerinnen und Bäuerinnen große Beliebtheit, wie auch die Bilder Mompers bezeugen. Es finden sich Schürzen zu allen Jahreszeiten. Aus der häuslichen Arbeitskleidung hervorgegangen, lag ihre Symbolik in der "Beziehung zur souverän wirtschaftenden Ehefrau und arbeitsamen Bürgerin" [Brost, 98] . Die Schürze repräsentierte die "häusliche Gewalt über Küche und Keller" [Brost, 98]. Der Stellenwert, den die Schürze als modisches Accessoire seit der Renaissance eingenommen hatte, zeugt von den engen Beziehungen zwischen Mode und Arbeitstracht [Thiel, 175].
Auffällig auf den Vier Jahreszeiten ist die sich oft wiederholende Farbkombination von rotem Unterrock und blauer Schürze bei einfachen, hart arbeitenden Frauen oder Bediensteten: |
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Teils wurde die Schürze als zweckmäßiges Kleidungsstück bei der Arbeit benutzt, um beispielsweise gesammelte Früchte zu tragen: |
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Bürgerliche Damen setzten sich farblich deutlich von der "gewöhnlichen" Tracht ab, indem sie zartere Farben bevorzugten: |
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Die Schürze hielt sich in der bäuerlichen Tracht bis ins 20. Jahrhundert. Heute ist sie auf ihre Funktion als Arbeitskleidung reduziert, sei es in Garten, Küche oder Werkstatt.
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