Zu Beginn des Sommersemesters 2002 lädt der Präsident der Freien Universität Berlin die neuimmatrikulierten Studierenden am 17. April zur Immatrikulationsfeier in den Henry-Ford-Bau. Diese nun zum neunten Mal stattfindende Veranstaltung kann inzwischen bereits als schöne Tradition an dieser Universität betrachtet werden. Den Festvortrag hält diesmal Prof. Dr. Jürgen Baumert, Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung Berlin und einer der Väter der viel zitierten PISA-Studie. Baumert wird zu dem Thema Über die Voraussetzung der Erziehung der Hochschullehrer sprechen. Der promovierte Altphilologe und habilitierte Erziehungswissenschaftler war Ende der achtziger Jahre selber Professor an der Freien Universität. Der empirische Bildungsforscher gilt seit der TIMSS-Studie und der seit letztem Herbst kontrovers diskutierten PISA-Studie über die Leistungsfähigkeit von Schülern und Schülerinnen im internationalen Vergleich als Bildungsguru, wenn nicht gar als Bildungspapst. Von den einfachen Wahrheiten und schnellen Schlüssen, die manch einer nach Veröffentlichung der Studie parat hatte, hält der Wissenschaftler Baumert jedoch nichts. Man darf also gespannt sein, was der Festredner nicht nur den neuen Studierenden ins Stammbuch schreiben wird. In den letzten Semestern haben Festredner wie Vicco von Bülow alias Loriot, Robert Gernhardt, Michel Friedmann oder Hans-Olaf Henkel teils launige, teils streitbare Denkanstöße zum Semesterstart geliefert. Die Feier findet am Mittwoch, dem 17. April um 10.00 Uhr s.t. im Auditorium Maximum im Henry-Ford-Bau, Garystr. 35, statt. Parallel dazu findet von 9.00 14.00 Uhr eine Informationsmesse für die Neuimmatrikulierten im Foyer des Henry-Ford-Baus statt. Dort stellen sich Einrichtungen, Organisationen und Beratungsstellen mit ihrem Angebot vor. Der 17. April ist gleichzeitig dies academicus, an dem bis 13 Uhr keine Lehrveranstaltungen stattfinden, damit alle die Gelegenheit haben, an der Feier teilzunehmen.
FU-N
Prof. Dr. Jürgen Baumert
Sie haben sich dafür entschieden, Ihr Studium an der Freien Universität aufzunehmen, und ich möchte Sie daher sehr herzlich willkommen heißen. Ihre Entscheidung für die FU verstehe ich als Ausdruck Ihrer Wertschätzung und hohen Erwartungen gegenüber dieser Universität. Damit liegen Sie durchaus richtig, denn die FU spielt nach wissenschaftlichem Leistungsniveau und internationaler Reputation in der ersten Liga.
Besonders begrüßen möchte ich die Studierenden der Human- und Zahnmedizin, die trotz der Drohung der Berliner Koalitionsregierung, den Fachbereich Humanmedizin zu schließen, die Chance zu einer Ausbildung am Universitätsklinikum Benjamin Franklin ergriffen haben, das nach den Bewertungen des Wissenschaftsrats zu den bundesweit besten gehört. Selbst wenn sich diese Drohung derzeit nur gegen das UKBF richtet, werden wir wegen der katastrophalen Berliner Haushaltslage auch in den nächsten Monaten mit heftigen Auseinandersetzungen um die Finanzierung von Universitäten und anderen Wissenschaftseinrichtungen in Berlin rechnen müssen. Aber wir wissen auch: Unsere besten Argumente sind unsere Leistungen in der Forschung und in der Ausbildung unserer Studierenden und tatsächlich gibt es immer wieder zahlreiche Beispiele für hervorragende Studienleistungen. Ohne die massiven Probleme des Landes Berlin zu ignorieren, müssen wir dennoch öffentlich deutlich machen, dass Kultur und Wissenschaft, Bildung und Ausbildung für die Zukunftsfähigkeit der Stadt und des Landes unverzichtbar sind.
Das Studium enthält viele Herausforderungen an Sie, die Sie hoffentlich gut bewältigen werden wir werden Ihnen dabei nach Kräften behilflich sein. Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihre Studienzeit an der Freien Universität erfolgreich und mit viel Freude absolvieren werden.
Univ.-Prof. Dr. Peter Gaehtgens
Präsident
Foto Gaethgens: Ausserhofer
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