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FU-N 5/2000 Wissenschaft Neue Computergestützte Analysemethode: Das 2D Gel Matching Jahr der Physik- "European Association of Pharma Biotechnology" gegründet Karibische Autoren in den Metropolen Europas und Nordamerikas Wissenschaftler von FU und TU arbeiten gemeinsam an der Hanns Eisler Gesamtausgabe Alles gewendet! |
Das Jahr 2000 hat die Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn zum Jahr der Physik erklärt. Die FU-Nachrichten nehmen das zum Anlass, dem Fachbereich Physik Gelegenheit zu geben, sich ausführlich Helium hat die tiefste Siedetemperatur nur wenige Grad über dem absoluten Nullpunkt von minus 273 Grad Celsius aller bekannten Flüssigkeiten und kann erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts verflüssigt werden. Seitdem finden die außergewöhnlichen Eigenschaften dieser Flüssigkeit reges wissenschaftliches Interesse. Darüber hinaus wird Helium als Kältemittel in vielen naturwissenschaftlichen Disziplinen eingesetzt, da bestimmte Phänomene, wie z.B. die Supraleitung, erst bei tiefen Temperaturen sichtbar werden. Das Tieftemperaturlabor am Fachbereich hat als besondere Serviceaufgabe, flüssiges Helium für zahlreiche physikalische, technische und medizinische Einrichtungen zuverlässig bereitzustellen. Die hierfür installierte Helium-Verflüssigungs- und Rückgewinnungsanlage die größte im Raum Berlin/ Brandenburg wird in einem sogenannten Heliumverbund gemeinsam mit dem Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, dem Hahn-Meitner-Institut, der Technischen Universität Berlin sowie der BESSY GmbH betrieben. Insgesamt werden ca. 13 Berliner Verbrauchsstellen regelmäßig mit flüssigem Helium versorgt, wobei der Jahresumsatz etwa 200.000 Liter beträgt. Weitere Serviceleistungen sind die Beratung und technische Unterstützung bei der Lösung kryotechnischer Probleme. Zu den Forschungsaktivitäten gehören u.a. Untersuchungen an superflüssigem Helium mit dem Schwerpunkt Massen- und Wärmetransport, von Materialeigenschaften bei tiefen Temperaturen sowie die Entwicklung von Heliumkühlsystemen. Neue Fragen ergaben sich bei der Anwendung der Heliumtechnologie im Weltraum, also unter der Bedingung der Schwerelosigkeit (Abb.). Hier konnte im Rahmen zahlreicher Drittmittelvorhaben und Kooperationen zur Lösung spezieller Probleme beigetragen werden, die auch Themen verschiedener Dissertationen waren. Für satellitengestützte, heliumgekühlte Experimente der Infrarotastronomie und -aeronomie werden extrem verlustarme, weltweit konkurrenzlose, elektrische Antriebe sowie hochpräzise Stellsysteme entwickelt und entsprechend den strengen ESA- bzw. NASA- Qualifikationsanforderungen gefertigt. Auf verschiedenen Weltraum-Missionen kamen die Entwicklungen bereits erfolgreich zum Einsatz oder sind für weitere Projekte vorgesehen. Die gewonnene Erfahrung und Kompetenz konnten auch für physiologische Experimente unter Schwerelosigkeit (Prof. Kirsch, Klinikum Benjamin Franklin) genutzt werden. Es wurden raumfahrtqualifizierte Geräte zur Messung der Hautschichtdicke und deren Verformbarkeit hergestellt; damit wurde bisher auf insgesamt sechs Spacelab- und Mir-Missionen experimentiert. Auch in den zukunftweisenden Bereichen der modernen keramischen "Hochtemperatur"-Supraleitung sowie der Wasserstofftechnologie werden extern geförderte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in Kooperation mit der Hua-Zhong-University Wuhan sowie der Academia Sinica durchgeführt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Nutzung von Hochtemperatursupraleitern in elektrischen Stellsystemen sowie die Entwicklung von Förderpumpen für den mobilen Einsatz von flüssigem Wasserstoff, wie z.B. für Wasserstoff-Flugzeugantriebe und Wasserstofftankstellen. U. Ruppert/ H.D. Denner |
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