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Zur Emeritierung von Prof. Adomeit

Mit Ablauf des Wintersemesters 99/00, zum 31.03.00 tritt Herr Prof. Dr. Klaus Adomeit in den Ruhestand. Ich möchte die Gelegenheit ergreifen, ihm an dieser Stelle einige persönliche Zeilen zu widmen:

Lieber Herr Professor Adomeit,

zum 31.03.00 treten Sie nun in den sicherlich wohlverdienten Ruhestand. Die Zeit nach der Emeritierung wird Ihnen sicherlich nicht langweilig werden, sei es ob Ihrer weiterlaufenden Verpflichtung als JPA-Prüfer, als korrespondierendes Mitglied der deutsch-brasilianischen Juristenvereinigung (deren eindrucksvolle Mitgliedsurkunde die Besucher Ihres Dienstzimmers bewundern können) oder aber durch die Möglichkeit, Ihrer Reiselust nun ungehinderter frönen zu können.

Lassen Sie mich einige dienstliche und private Momente unserer gemeinsamen Zeit an unserem Fachbereich Revue passieren.

Als Dozent habe Sie mich ein Großteil meines Studiums begleitet. Neben Ihrem Engagement im Bereich der Rechtsphilosophie und den allseits bekannten "Einführungen in das spanische Recht" konnte man als Absolvent der beliebtesten Wahlfachgruppe Arbeitsrecht gar nicht an Ihnen vorbei. Ihre Vorlesungen, vor allem im Bereich des Kollektiven Arbeitsrechts bleiben nicht nur mir in guter Erinnerung. Legendär auch Ihre WochenendBlockseminare, die ich zunächst als Teilnehmer, später dann als Zuhörer besuchen durfte. Nachdem man sich daran gewöhnt hatte, dass Sie ab und zu ohne Vorwarnung mitten in einem Referat den Saal verlassen (um zu meditieren, wie Ihre Assistenten später verrieten), wurde es stets ein durchweg lehrreiches und interessantes Wochenende, das zudem noch mit einem i.d.R. sehr ordentlichen Schein belohnt wurde.

Später führte uns die Hochschulpolitik zusammen, wir saßen und sitzen bis heute in vielen Gremien und Kommissionen an einem Tisch. Gerne erinnere ich mich an so manche Gespräche und Diskussionen während Ihrer Amtszeit als Dekan, bei denen ich immer das Gefühl hatte, dass Sie mich und meine Gedanken durchweg ernst nahmen und mir auch häufig Ideen und Vorschläge abforderten. Ein Umstand, der nach meiner Erfahrung durchaus nicht selbstverständlich ist.

Unvergessen bleibt mir unser gemeinsamer Besuch bei der damaligen Justizsenatorin Peschel-Gutzeit, als es darum ging, diese von der Unsinnigkeit der Erhebung von Prüfungsgebühren für das erste Staatsexamen zu überzeugen. Auf der Busfahrt zur Senatsverwaltung beauftragten Sie mich spontan mit der weiteren Gesprächsführung nach Ihrer Einführung. Dass die Senatorin letztendlich von ihrer Idee Abstand nahm, war sicherlich ein gemeinsames Werk mehrerer Beteiligter, dennoch aber ein schöner Erfolg.

Sicherlich waren und sind Sie unter Kollegen und Studenten nicht unumstritten (aber wer ist das schon?). Vor allem mag das an Ihrer für manche etwas gewöhnungsbedürftigen Art liegen. Für viele, die auf der Zuhörerseite stehen, ist es bisweilen schwierig, sich in die Position des Vortragenden hineinzuversetzen. So sorgten Sie einmal für Furore, als Sie eine Veranstaltung abbrachen, weil Sie sich durch mehrere hintereinander zuspät kommende Teilnehmer derart gestört fühlten, dass Sie sich nicht in der Lage sahen, die Vorlesung fortzusetzen und somit einfach gingen. Dieses Verhalten wurde insbesondere von studentischer Seite heftig diskutiert und gipfelte schließlich in einem Antrag auf Entziehung der Lehrbefugnis einer anderen studentischen Gruppe, der aber letztendlich zurückgezogen wurde. Ich bin mir sicher, dass Ihnen Ihr spontaner Abgang im Nachhinein leid tat; bedenken muss man aber sicherlich auch, dass manchmal auch die Lernenden den Lehrenden das Leben nicht so leicht machen.

Wer aber die Gelegenheit hatte, Sie über den normalen Lehrbetrieb hinaus persönlicher kennenzulernen, der war von Ihrer herzlichen und fürsorglichen Art angetan. Unvergessen bleibt mir auch meine von Ihnen geplante, leider letztendlich doch gescheiterte Mitnahme zum arbeitsrechtlichen Weltkongreß nach Süd-Korea vor einigen Jahren, deren Planung mir schon im Vorfeld einen heftigen Ehestreit eintrug.

Als ich wiederum einige Jahre später Ihnen etwas betrübt von meiner bevorstehenden Scheidung (nein, daran lag es nicht!) berichtete, bleibt mir ebenso unvergessen Ihr aufmunterndes Schulterklopfen, verbunden mit den Worten "Na dann müssen wir Sie schnell wieder vermitteln".

Abschließend möchte ich Ihnen für die weitere Zukunft an der Seite Ihrer lieben Gattin alles Gute wünschen. Ich hoffe sehr, dass Sie sich nicht ganz zurückziehen, sondern unserem Fachbereich auch weiterhin mit der ein oder anderen Veranstaltung erhalten bleiben. Sie würden damit vielen Studenten einen Gefallen erweisen.

Ich freue mich auf hoffentlich noch viele Begegnungen und Gespräche.

Ihr Rainer Eurskens (Mitglied des Fachbereichsrates a. D.)

(erschienen im DEFO-Info-Nr. 41 vom SS 2000)



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