So, alle kleinen Scheine erschlagen? Dann auf zur ersten (Großen) Übung. Die vorgezogene Hausarbeit wurde bereits ausgegeben. Jetzt gilt es also, mindestens eine von drei Klausuren zu bestehen. Inhalt dieser wird der Stoff der Grundkurse I bis III sein. Negativ ist, dass Prof. Montenbruck das Thema der jeweiligen Klausur vorher nicht eingrenzen wird. Ihr müsst also theoretisch immer alles lernen. Mit einer gewissen Vorbereitung sind die Klausuren aber machbar. In den Übungsstunden selbst wird jeweils ein Fall besprochen, den Ihr zunächst eine halbe Stunde lang selbst bearbeiten könnt. Bei der Besprechung pflegt sich Prof. Montenbruck gewöhnlich in einzelnen Problemen des Falles derart zu verzetteln, dass er es nicht schafft, ihn zu Ende zu besprechen. Das Gleiche gilt für die Klausurbesprechungen. Wenn Ihr eine Klausur bestanden habt, solltet Ihr die restlichen Klausuren trotzdem mitschreiben, denn das Klausurenschreiben kann man nicht oft genug trainieren.

Die prozessualen und materiellen Grundzüge des Ordnungswidrigkeitenrechts werden Gegenstand der Vorlesung sein. Zweckmäßig und zu empfehlen sind Vorkenntnisse in der StPO und natürlich im StGB. Die Veranstaltung wird empfohlen für Studierende des vierten und fünften Semesters. Eine Literaturliste wird zu Beginn der Vorlesung ausgegeben. Obwohl dem Ordnungswidrigkeitenrecht in der Praxis enorme Bedeutung zukommt, führt es in der Ausbildung nur ein Schattendasein. Kleine Erfolge in der Übung können sich also in bare Münze (gerade im Examen) verwandeln. Wer bis jetzt noch keine Erfahrungen in Bezug auf Strafzettel sammeln konnte, bekommt hier die Möglichkeit. Des weiteren erfährt man in der Veranstaltung viel Nützliches, beispielsweise über Verjährung und Schweigerecht. In der Regel sind Prof. Bohnerts Ausführungen nicht wirklich gut strukturiert, man weiß bei ihm selten "soll ich da jetzt mitschreiben, oder nicht". Seine Vorlesung ist dennoch einen Besuch wert, da man ihm entspannt zuhören kann, auch wenn man nicht immer weiß, wovon er redet. In manchen Situationen hat er durchaus etwas von einem Märchenonkel. Am Besten, Ihr schaut es Euch an und bildet Euch dann eine eigene Meinung.

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