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Dorfkirche Heinersdorf (zerstört)
(Gem. Osdorf, Landkreis Teltow-Fläming)

Ältere Beschreibungen:

Spatz (1912): Ein Sinnbild der Dauer ist dagegen das Gotteshaus; es erinnert in seinem Gesamteindruck an die trefflichen Beispiele mittelalterlichen Granitfindlingsbaues in Marienfelde, Selchow oder Waltersdorf, und die sorgfältige Fügung des Materials weist auf eine Entstehung vielleicht schon im 13. Jahrhundert hin. In dem Turmunterbau der, damaliger Sitte entsprechend, west-östlich gerichteten Kirche befindet sich ein schönes abgetrepptes Portal. Oberhalb desselben erinnert eine mit zwei Wappen, 3 Haken und dem Schwan, geschmückte Inschrifttafel daran, daß im Jahre 1706 Johann Ditloff v Hake, Erbherr auf Heinersdorf und Patron der Kirche, sowie seine Gemahlin Margarete v. Behren aus dem Hause Kiekebusch, die drei im Turm hängenden "Klocken" haben gießen lassen. Der Raum hoch oben im Turm, wo das schöne Geläut untergebracht ist, empfängt sein Licht durch mittelalterliche rundbogige Öffnungen. Das Innere ist verhältnismäßig hell, denn bei der "Renovation" im Jahre 1706, an die auch eine Tafel für den General Ernst Ludwig von Hake, der hierzu 20 Taler spendete, erinnert, wurden die ursprünglich schmalen Fenster, dem Zwecke des protestantischen Gottesdienstes entsprechend, erheblich erweitert. Ein kleiner geschnitzter Holzkruzifixus stammt wohl von einem mittelalterlichen, längst entfernten Altar; den vom 16. bis 18. Jahrhundert häufig vorkommenden Doppeladler zeigt ein trefflicher Kronleuchter. Ein neuerdings leider überstrichenes Grabdenkmal erinnert an den Erb-, Lehns- und Gerichtsherrn Friedrich Wilhelm v. Hake, der am 20. Oktober 1783 starb. Heinersdorf, zur Zeit der Reformation ein "gegen Ruhlsdorf" gehörendes Filial, ist heute Tochterkirche von Großbeeren.


Pomplun (1962): Heinersdorf, Ortsteil von Osdorf (Kr. Zossen) Der Feldsteinbau des 13. Jahrhunderts hatte quergestellten Westturm und eingezogenen Chor mit flacher Ostwand. Die gestufte Westpforte war rundbogig, die Schallöffnungen spitzbogig. Unter diesen waren drei frühere sichtbar, von denen nur die mittlere noch geöffnet war und ebenso wie der ihren Bogenscheitel durchschneidende Turmabsatz von einer Planänderung während des Baus oder einer nachträglichen, aber nur wenig später erfolgten, Höherführung kündeten. An der Südwand des Chors waren die Kanten alter kleiner Fenster wohl noch erkennbar, aber nicht ihre Abschlüsse. Im Innern hatten die Bogen zwischen Turm und Schiff bzw. Schiff und Chor noch runde Form. Im zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche durch Bombentreffer schwere Schäden. Sie hätten behoben werden können; dennoch hat man den markanten Bau 1956 kurzerhand gesprengt.


Historisches Ortslexikon für Brandenburg (1976): FeldsteinK mit rechteckigem eingezogenen Chor und Querwestturm, 13.Jh.


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Letzte Änderung: 16.4.2005


©Theo Engeser und Konstanze Stehr, Jühnsdorf, 1999-2005