Home

Landschaft

Baugeschichte

Kirchen

Literatur

Kirchen

Neue Beschreibung

Außenansicht

Innenansicht

Grundriß

Ältere Beschreibungen

Dorfkirche Güterfelde
(Lkr. Potsdam-Mittelmark)

Ältere Beschreibungen:

Spatz (1912): Eine Hauptzierde des Ortes bildet die Kirche, ein treffliches Beispiel eines im 13. Jahrhundert aus sorgfältig gearbeiteten Findlingen errichteten Gotteshauses. Dem rechteckigen Langhaus lagert sich in ganzer Breite ein wuchtiger Westturm vor, der in seinem Unterteil die üblichen schmalen Fensterschlitze zeigt; die oberen Fenster scheinen restauriert zu sein. Die halbrunde, gewölbte Apsis im Osten besitzt noch ihre drei, im Lichten sehr schmalen, rundbogigen Fenster. Ein kupfernes Taufbecken stammt aus dem 16. Jahrhundert. An der Südwand der Kirche ist eine nachträglich angebrachte Inschrift aus Sandstein, die mit der Kirche selbst nichts zu tun hat, eingefügt. Sie weist auf den oben erwähnten kurfürstlichen Hofprediger Benjamin Bär, lateinisch Ursinus, hin, der sich im Jahre 1696 - vielleicht am See - ein Lusthaus, praedium, wie es in der Inschrift heißt, hatte errichten lassen und zur Erinnerung diese Tafel anfertigen ließ. Die älteste der drei Glocken wurde im Jahre 1595 von dem Magdeburger Glockengießer Heinrich Borstelmann gegossen. Eine jüngere, ein Werk des Berliner Glockengießers Heintze von 1685, enthält einen Hinweis auf Valentin Düring, Erbherrn auf Gütergotz. Mancherlei weiß das Kirchenbuch von den Heimsuchungen durch Kosaken und Österreicher im Jahre 1760 zu berichten. Während das Gut im Besitz des Hofbankiers des alten Kaisers war, übernahm das Königliche Konsistorium das Patronat. Seit 1894 ist der Berliner Magistrat Patron.


Pomplun (1962): Güterfelde, bis 1937 Gütergotz (Kr. Potsdam) Als "vollständige Anlage" im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts entstanden, bekam der in vorzüglicher Technik errichtete Feldsteinbau infolge eines 1867 vorgenommenen Umbaus den Grundriß eines Apsissaals. Damals wurde das eingezogene Chorquadrat bis zur Flucht des Langhauses verbreitert. Westturm (einschließlich des Spitzhelms von 1806) und Apsis blieben unberührt. Das abgetreppte Portal des Turms, in dem noch der Wehrbalken steckt, ist schon spitzbogig, ebenso die Schallfenster im Glockengeschoß. Sein Untergeschoß hat die typischen schießschartenähnlichen Schlitze die wir auch in Berlin-Mariendorf, Großkienitz und Waltersdorf antreffen. Von den romanisch ausgebildeten Fenstern der Entstehungszeit sind an der Nordseite des Langhauses zwei geöffnet, an seiner Südseite eins vermauert und an der Apsis alle drei noch vorhanden. Die Rundbogenpforten an beiden Schiffsseiten sind zugesetzt, eine weitere im Südwinkel des Chors verschwand bei der Erweiterung von 1867. Im Innern ist die alte Öffnung zwischen Turmhalle und Langhaus noch rundbogig, aber unter Aussparung einer Tür in halber Wandstärke vermauert.


"Dehio": Güterfelde Bez. Potsdam, Ldkr. Potsdam. - Inv. Prov. Brandenburg, Teltow Dorf-K. Flachgedeckter Feldsteinbau in regelmäßigem Mauerwerrk, 1sch. mit OApsis und WQuerturm von Schiffsbreite, 1. H. 13. Jh. Der urspr. eingezogene Chor im 19. Jh. auf Schiffsbreite erweitert. Gleichzeitig neuer OGiebel in Backstein. Der auf den urspr. WGiebel des Schiffes aufgesetzte Turm nur wenig jünger. In der originalen Form erh. einige Rundogenfenster, je 1 vermauertes Rundbogenportal nach N und S sowie das leicht zugespitzte, abgetreppte WPortal. Innen urspr. breite Rundbogenarkade zwischen Turmhalle und Schiff. Hölzerne Hufeisenempore E. 18.Jh.


"Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR": Güterfelde Dorfkirche Rechteckiger Feldsteinbau mit Apsis und westlichem Breitturm 1. H. 13. Jh., Veränderungen 2. H. 19. Jh., dabei u. a. der urspr. eingezogene Chor auf Schiffsbreite erweitert. - Empore E. 18. Jh. Holztür mit Beschlägen mittelalterlich. Taufschale, Messing, 17. Jh. Kronleuchter, Messing, um M. 19. Jh.


Gericke, Schleif & Wendland (1974): Güterfelde (Kr. Potsdam-Land) Die Saalkirche mit westlichem Breitturm und Halbrundapsis wurde nach 1350 aus regelmäßig geschichtetem Feldsteinmauerwerk errichtet. Der neugotische Ostgiebel, aus Backstein vor den alten Dachstuhl geblendet, wurde im vorigen Jahrhundert aufgemauert. Nur die Apsis mit ihren drei kleinen Rundbogenfenstern und dem steilen Kegeldach blieb in ihrer ursprünglichen Form erhalten.


Historisches Ortslexikon für Brandenburg (1976): Rechteckige FeldsteinK mit Apsis und w Breitturm aus 1. Hälfte 13. Jh verändert 1867 und Ende 19. Jh.


"DuMont": Güterfelde ... Die kleine Dorfkirche ist ein spätromanischer Bau des charakteristischen Kolonialzeittyps, flachgedeckt, am Chor mit einer Halbkreisapsis und an der Westseite mit einem Querturm.


Dehio/Brandenburg: Güterfelde Lkr. Potsdam-Mittelmark. Karte 6
Urspr. Gütergotz (Erstnennung 1228), 1937 im Zuge nationalsozialistischer Gemianisierungspolitik umbenannt.
Ev. Dorfkirche. Saalbau mit Ostapsis, 1. H. 13. Jh. aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Der Westquerturrn erst kurz darauf in Erweiterung der urspr. Planung ausgebaut. Der ehem. eingezogene Chor 1867 auf Schiffsbreite erweitert. Gleichzeitig neuer Ostgiebel in Backstein. Vom Erstbau einige hochsitzende schmale Rundbogenfenster erhalten, auf Nord- und Südseite verrnauerte Rundbogenportale. Das spitzbogige Westportal vermutlich aus der Zeit des Turmausbaus. Innen urspr. breite Rundbogenöffnung zwischen Turrnhalle und Schiff. Holzbalkendecke; hölzerne Hufeisenempore, E. 18. Jh.


vorige Kirche   nächste Kirche


Letzte Änderung: 16.4.2005


©Theo Engeser und Konstanze Stehr, Jühnsdorf, 1999-2005