2.2. Voice-Annotation


Selbstverständlich macht die Einbindung von Sprache auch dann Sinn, wenn sie lediglich ein Bestandteil eines Programms oder Dokuments ist. Wir haben dann den selben Fall wie vorhin geschildert, nur verzichten wir hier auf die Versendung über ein Netzwerk.

Die Vorteile der Sprach-Annotation sind vielfältig. Gedanken in Form von Sprachnotizen sind oft intuitiver und spontaner als eine schriftliche Erfassung derselben. (Wer kennt nicht den Studenten, der in schriftlichen Prüfungen durchweg schlechter als in mündlichen Prüfungen abschneidet ... weil er schneller denken als schreiben kann!) So entfällt die Quälerei der gehobenen sprachlichen Ausformulierung, die den Menschen so sehr in Beschlag nehmen kann, daß er seinen Gedankenfluß zu blockieren droht. (Dies trifft natürlich noch mehr zu, wenn man seine Gedanken mittels der berühmt-berüchtigten 2-Finger-Manier über eine Tastatur - wie beim Computer (noch) üblich - eingeben muß[8]). Außerdem kann eine Sprachnotiz, die zum Beispiel über einen Button per Mausklick aufzurufen ist, Erläuterungen zu einem Text oder einer Grafik enthalten - ohne dabei die Grafik zu verdecken. Auf Applikationsebene wäre eine akustische Online-Hilfe denkbar - so könnte man simultan zur akustischen Erläuterung z. B. bestimmte Programmfunktionen ausführen.

Die Voice-Integration stellt bereits erhöhte Anforderungen an die Hardware, vor allem an die Speichermedien, da hier im Vergleich zu Text oder Grafik wesentlich höhere Datenmengen anfallen. Dies trifft um so mehr zu, je höher die Qualität des Klanges sein soll. Für die Wiedergabe von Sprache reicht allerdings oft eine geringere Qualität des Signals aus, da es schließlich mehr um den Inhalt als den Klang des Gesagten geht. 8-bit Sampling mit einer Sampling-Rate von etwa 22 kHz - dies entspricht etwa einem Frequenzumfang von 11 kHz bei der Wiedergabe - sind hier schon mehr als genug. Sogar eine Sampling-Rate von nur 11 kHz ist für Sprache noch völlig ausreichend, selbst wenn man sich den Vorteil der halben Datenmenge durch weitere Klangeinbußen bei der Wiedergabe erkaufen muß. Neben einer reduzierten Sampling-Rate bietet sich auch die Kompression der Sound-Daten an, um den Speicherbedarf zu verkleinern. Da Kompressoren für Ton-Daten meist nicht verlustfrei arbeiten, treten auch in diesem Fall Klangverluste auf.

[Previous Section][Next Section][Back to Outline]


© Attila S. Suiçmez: Attila's Virtual Home, Skript