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[Abschied von Prof. Ernst-Randolf Lochmann]

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Am 15. April 2003 starb 72-jährig Ernst-Randolf Lochmann, Professor im Bereich Naturwissenschaften der Freien Universität. Er war der Universität über vierzig Jahre eng verbunden. Nach dem Abitur in Halle 1950 studierte Lochmann ab Wintersemester 1951/52 an der TU Berlin Chemie. Das Studium schloss er 1959 mit dem Dipl.-Ing. ab. 1961 folgte der Dr.-Ing. Danach arbeitete er am Institut für Biophysik bei Prof. Werner Stein, dem späteren Berliner Kultursenator. Nach der Habilitation mit einer Arbeit über Strahlen- und Molekularbiologie, wurde Lochmann 1971 zum Professor an der FU ernannt.

Fortan wirkte seine Arbeitsgruppe Biochemie und Molekularbiologie in einem eigenen Institut. Lochmann verstand sich dabei stets als Lehrer und Forscher. Er veröffentlichte bedeutende Arbeiten zur Strahlen- und Molekularbiologie sowie zu Umweltproblemen. Außerdem engagierte er sich u.a. in der Ausbildungskommission des Fachbereiches, vor allem in den damals oft belächelten Berufspraxis-Seminaren. Bei den Studierenden war er ein beliebter Hochschullehrer. Entsprechend groß war der Andrang auf Diplomarbeitsplätze. Als Prüfer war er permanent „überlaufen“, gerade für externe Promotionen.

Prof. Lochmann hat entscheidend an der Errichtung des Zentralinstituts für Biochemie und Biophysik (1971 – 1976) mitgewirkt und sich große Verdienste um die Einrichtung und den Aufbau eines Biochemiestudiums erworben. Er war mehrfach Vorsitzender des Fachbereichsrates Biologie und ein engagierter Vorkämpfer für die reformierte Freie Universität. Seine politischen und hochschulpolitischen Ideen waren heftig umstritten, so dass er als Person oft der hochschulpolitischen Kollegen-Schelte ausgesetzt war. Gleichwohl wurde er als Persönlichkeit akzeptiert, weil er im Disput nie verletzend wurde und dem Gegenüber immer eine Chance bot. Hochschullehrer mit einem Engagement, wie Professor Lochmann es zeigte, sind selten an unseren Universitäten.

Prof. Friedrich Körber, Prof. Ingolf Lamprecht


 

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