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[FU veranstaltet zum fünften Mal ScienceFair Berlin]

Wissenschaftler sind Nomaden – immer auf dem Weg zu den fettesten Weiden. Doch wer an der Freien Universität angekommen ist, entscheidet sich meist für die Sesshaftigkeit, denn die FU-Forschung gehört in vielen Bereichen zur Spitzengruppe deutscher Universitäten: Hier will man nicht so schnell wieder weg. Aber seit fünf Jahren lassen die führenden Forschungsteams der FU ihr Nomadendasein für kurze Zeit wieder aufleben und errichten eine Zeltstadt mitten in Berlin. Vom 13. bis 15. Juni ist es wieder so weit: Die alljährliche Forschungsausstellung ScienceFair kommt wieder in ihrem luftigen Domizil mitten auf dem Breitscheidplatz in Charlottenburg an und wird einem breiten Publikum spannende naturwissenschaftliche Forschungsergebnisse präsentieren. Dieses Jahr gibt es Exponate zu den Themenschwerpunkten Geowissenschaften, Physik und Biomedizin. Darunter beispielsweise ein „Schüttelzimmer“, das Besuchern Erdbeben unterschiedlicher Stärke simuliert. Das Besucherinteresse wird sicherlich mindestens so groß sein wie in den letzten Jahren als jeweils rund 5000 Erwachsene und zwischen 10 und 15 Schulklassen in die Zelte der Dahlemer Wissenschaftler kamen. Gerade die große Zahl von Schülerinnen und Schülern freut die Universität, denn Ziel der ausstellenden Fachbereiche und der außeruniversitären Partner ist insbesondere das Wissenschafts- und Technikverständnis bei Jugendlichen zu wecken. Doch auch älteren Menschen unterbreitet die ScienceFair mit dem Thema „Diabetes“ ein interessantes Angebot. Wie schon in den letzten Jahren konnte der Bundestagspräsident Wolfgang Thierse als Schirmherr der Ausstellung gewonnen werden.



Im Jahr der Erdwissenschaften steht der Fachbereich Geowissenschaften natürlich im Mittelpunkt der ScienceFair: Dass neben 1000°C heißen Tiefseequellen in Tausenden von Metern unter dem Meeresspiegel Leben existiert, scheint kaum glaublich, doch die FU-Geologen kennen diese als „schwarze Raucher“ bezeichneten Quellen so gut wie kaum jemand sonst auf der Welt. Sie werden zeigen, dass diese scheinbar unwirtlichen Orte ein ganz spezielles und hoch spannendes Biotop bilden. Wissenschaftler des Sonderforschungsbereiches „Deformationsprozesse in den Anden“ der FU wollen die Bewegungen der Gesteinsschichten vor dem südamerikanischen Kontinentalrand und deren Auswirkungen erklären. Eine der Hauptattraktionen wird das bereits erwähnte „Schüttelzimmer“ sein, dass die Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs zusammen mit dem Bundesamt für Materialforschung entwickelt haben. Die Paläontologen lenken den Blick in die erdgeschichtliche Vergangenheit und zeigen die Pflanzen- und Tierwelt Europas vor ca. 150 Millionen Jahren.



Die Physiker dagegen sind ganz auf das hier und jetzt gerichtet und demonstrieren, wie durch Ozondichtemessung mit Laserstrahlen der Umweltschutz verbessert werden kann. Daneben wird z. B. über den Einsatz unterschiedlicher Strahlung in der medizinischen Diagnostik, unter anderem mit Kernspinresonanz- und Positronen-Emissionstomographie, Ultraschall und Massenspektrometrie informiert. Krankheiten können damit frühzeitig aufgespürt werden, ohne den Patienten unnötig zu belasten. Das Institut für Experimentalphysik der FU zeigt zudem eine lasergesteuerte Orientierungshilfe für Blinde.

Die medizinische Forschung zum Syndrom X, einer Vorstufe des Diabetes mellitus, steht im Zentrum des Themenschwerpunktes Biomedizin. Es werden Möglichkeiten der Telemedizin in der Früherkennung und Behandlung dieser Krankheit vorgestellt. Beispielsweise präsentiert das Universitätsklinikum Benjamin Franklin mit dem Vascular profiling ein neues Verfahren nicht-invasiver Technik, durch welches Gefäßschäden frühzeitig erkannt werden können. Dieses Verfahren können die Besucher ausprobieren. Bei der Berliner Diabetes-Gesellschaft kann der Besucher einen Test zur Früherkennung der Zuckerkrankheit durchführen.



Auch in diesem Jahr wird sich die ScienceFair Berlin wieder an der „Langen Nacht der Wissenschaften“ am 15. Juni beteiligen. Aus diesem Anlass öffnet die ‘Zeltstadt’ der ScienceFair an diesem Abend bis 23.00 Uhr mit einem interessanten Zusatzprogramm ihre Pforten. Ab 18.00 Uhr finden u. a. Diskussionsforen statt, Fachleute beantworten Fragen zum Thema ‘Volkskrankheit Diabetes mellitus’, Filmbeiträge führen den Besucher in die Welt der Anden oder in das lebensfeindliche Klima der Tiefsee mit seiner spezifischen Vegetation. Die Besucher der ScienceFair können das beste Exponat küren und Schüler am ScienceFair-Quiz teilnehmen, wo für die Gewinner interessante Preise locken. Die Finanzierung der Veranstaltung erfolgt übrigens zu über 50 Prozent durch Sponsorengelder.

Niclas Dewitz

Fotos: Dahl



ScienceFair 2002
13. bis 15. Juni 2002

Öffnungszeiten:
Donnerstag,13. Juni 2002, 17.00 – 20.00 Uhr
Freitag, 14. Juni 2002, 10.00 – 20.00 Uhr
Samstag, 15. Juni 2002, 14.00 – 23.00 Uhr

Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. Monika Schäfer-Korting

Organisation:
Claudia Dreisbach, Tel.: 030/838-56554


Aktuelle Programminformationen unter: www.science-fair.fu-berlin.de


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