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Seit nunmehr fast zwanzig Jahren bietet die Freie Universität allen universitären und außeruniversitären Interessierten die Möglichkeit, sich über den Tellerrand der einzelnen Disziplinen hinaus zu informieren: Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Freien Universität sowie renommierte Gastdozenten gewähren in den interdisziplinären Veranstaltungen Einblicke in den Stand der aktuellen Forschung und regen zu Diskussionen an.

In den mittlerweile fast zwei Dekaden des Bestehens haben sich aus einigen Vorlesungen auch selbstständige oder ergänzende Lehrveranstaltungen entwickelt, die heute schon als Klassiker bezeichnet werden können: „Sportmedizin für Mediziner“, zu der eine eigenständige Übung inklusive Belastungsmessung angeboten wird, zählt ebenso dazu wie die Ringvorlesung „Statistische Methoden in der empirischen Forschung“.

In diesem Wintersemester bilden zwei Universitätsvorlesungen die Schwerpunkte: „Kunst und ästhetische Erfahrungen“ sowie „Carlos Fuentes’ Welten“.

Carlos Fuentes’ Welten

Konzeption: Prof. Dr. Carlos Rincón und Dr. Barbara Dröscher

Mittwoch; 18.00 – 20.00 Uhr; Beginn: 17.10.2001; Lateinamerika-Institut; Rüdesheimer Str. 54-56; Raum 201

Die von Prof. Dr. Carlos Rincón und Dr. Barbara Dröscher konzipierte Universitätsvorlesung setzt sich mit dem Schaffen und Wirken des mexikanischen Autors Carlos Fuentes auseinander, der sich seit diesem Monat für ein Jahr als Gast des Wissenschaftskollegs in Berlin aufhält. Kaum ein anderer Schriftsteller hat das Mexikobild in Deutschland so geprägt wie er. Seine Romane hatten einen großen Anteil am weltweiten Boom der lateinamerikanischen Literatur in den 60er und 70er Jahren und seine Essays und politischen Kommentare bilden seitdem nicht nur Referenzpunkte für die Debatten über Mexiko und Lateinamerika, sondern auch in Bezug auf die zentralen Fragen der Zeit.

Die literarische Repräsentation seines Landes, seine Auseinandersetzung mit dem Verhältnis Lateinamerika/USA beziehungsweise Lateinamerika/Europa und dabei vor allem der Blick auf die deutsche Geschichte bieten eine Vielzahl von Ansatzpunkten für Betrachtungen aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Perspektiven. Mit dem Aufstand der Zapatisten und der ersten aus dem Lager der bisherigen Opposition gebildeten Regierung haben sich die Zeichen der Zeit in Mexiko geändert. Eine Auseinandersetzung mit Carlos Fuentes und Mexiko vor dem Hintergrund der Szenerie im Jahre 2001 ist damit erneut notwendig und wird sicher zu Verschiebungen in der Gewichtung und zu neuen Aspekten führen.

Besondere Aufmerksamkeit verdient sicherlich der Vortrag des Schriftstellers und ehemaligen Vizepräsidenten Nicaraguas Sergio Ramírez, der im vergangenen Semester die Samuel-Fischer-Gastprofessur am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität innehatte.

Kunst und ästhetische Erfahrung

Konzeption: Prof. Dr. Werner Busch und Dr. Michael Lüthy
Montag; 18.00 – 20.00 Uhr; Beginn: 22.10.2001; Kunsthistorisches Institut;
Koserstr. 20;Hörsaal B

Im Mittelpunkt der als Fortsetzung aus dem Sommersemester gedachten und von Prof. Dr. Werner Busch und Dr. Michael Lüthy konzipierten Veranstaltung steht die zunehmende mediale Vernetzung der Künste untereinander und das Verschwimmen der Grenzen zwischen Kunst und Nicht-Kunst. Um sich dieser zweifachen Entgrenzungstendenz zu nähern, soll das Thema in der Universitätsvorlesung aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden.

Es soll geklärt werden, ob und inwiefern überhaupt von einer Eigenart der ästhetischen Erfahrung gesprochen werden kann, ob es innerhalb des Ästhetischen eine Eigenart der Kunsterfahrung und innerhalb der Kunst eine besondere Erfahrung der Künste gibt.

Mit dem Erfahrungsbegriff widmet sich die Universitätsvorlesung einem Konzept, das in den Kulturwissenschaften, mit ihrer Konzentration auf die als zu entziffernder &Mac226;Text’ verstandenen Objekte, weitgehend ausgespart bleibt. Die Verständigung über ästhetische Erfahrung stellt eine Herausforderung dar, weil ihr Inhalt nur begrenzt wissenschaftlich überprüfbar und kommunizierbar ist. Wissenschaftlich fundierte Konventionen für die intersubjektive Bestätigung des Begriffs der ästhetischen Erfahrung sind noch nicht gefunden. Die Referenten und Referentinnen stammen aus unterschiedlichen kunstwissenschaftlichen Disziplinen und der Philosophie.

Die Veranstaltung beginnt mit der Vorlesung von Prof. Dr. Dieter Henrich (München) und dem Gespräch über sein neues Buch „Versuch über Kunst und Leben“ mit Prof. Dr. Christoph Menke (Potsdam).

Antragsfrist endet am 2. November

Anträge auf Förderung einer Universitätsvorlesung zum Sommersemester 2002 oder Veröffentlichung einer Ring- bzw. fächerübergreifenden Vorlesung können bis spätestens
2. November 2001 eingereicht werden.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Brigitte Werner, Geschäftsstelle des Journalisten-Kollegs, Otto-von-Simson-Str. 3, 14195 Berlin, dienstags und donnerstags von 9-12 Uhr,
Tel.: 838-73535.

Kajetan Tadrowski und Bernd Wannenmacher

Illustrationen: AKG / Collage: unicom

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