In bewährter Manier wird Euch Lecheler nach dem institutionellen Teil jetzt den materiellen Teil des Europarechts nahebringen. Das heißt wohl vor allem Grundfreiheiten, Diskriminierungsverbot und ausgewählte "Politiken" wie zum Beispiel Umweltpolitik, Verbraucherschutz oder Gesundheitspolitik. Wenn Ihr diese Veranstaltung verlaßt, werdet Ihr wohl zu dem ausgewählten Kreis der Keck- und Cassis de Dijon-Gestählten gehören. Das Verlassen setzt natürlich ein Besuchen der Veranstaltung voraus. Dabei solltet Ihr Euch nicht von Lechelers Ruf abschrecken lassen. Wenn man sich ein wenig engagiert, kann man in kleiner Gruppe (seine Veranstaltungen sind meist nicht so groß) seiner Veranstaltung durchaus Positives entlocken. Und falls auch alle Motivations-Mantren ("Lecheler ist toll, Lecheler ist spannend, Lecheler ist organisiert - äh ... wir wollen mal nicht übertreiben) scheitern, könnt Ihr versuchen, zur HU auszuweichen. Zumal leider auch die phantastische AG im Europarecht von Gundel den "normalen" AGen im Verwaltungsrecht und der Kleinen Übung im Öffentlichen Recht zum Opfer gefallen sind (bzw. wohl fallen mußten, da die meisten AG-Leiter in diesem Wahlfach üblicherweise lieber ihre Wahlfach-AGen leiten). Was sehr schade ist, da Lecheler in seinen Vorlesungen nicht eben optimal ist und die AG von Gundel immer eine sehr gute Vorbereitung auf das Examen für den europarechtlichen Teil der Wahlfachgruppe bot.

Zur Zeit ist ja das Kriegs- und Kriegsverhütungsrecht, das Randelzhofer in dieser Veranstaltung behandeln wird, mal wieder besonders aktuell und man wird wohl darauf wetten können, daß er auf die aktuellen Ereignisse eingehen wird. Es verspricht also recht spannend zu werden - nicht nur im Hinblick auf Examensrelevanz. Diese ist auch beim Kriegs- und Kriegsverhütungsrecht nicht so schwach ausgeprägt wie manchmal angenommen. Randelzhofer liest das Kriegs- und Kriegsverhütungsrecht sehr gerne und da er auch Klausuren stellt, sollte man nicht darauf vertrauen, daß es schon nicht im Examen kommt. Und Randelzhofer selbst muß ich Euch Wahlfächlern ja wohl nicht mehr beschreiben.

Wie immer gibt es wieder die Menschenrechtsveranstaltung von Bartsch. Bei ihm handelt es sich um einen echten Praktiker, war er doch früher bei der EMRK tätig. Er wird Euch in dieser Veranstaltung die zur Zeit auf internationaler Ebene bestehenden System zum Schutz der Menschenrechte erklären. In diesem Semester gibt es Teil I, im nächsten Semester wird er dann vermutlich wieder den zweiten Teil anfügen. Also alles wie gehabt.

Die Zölle auf Stahleinfuhren in die USA wurden erhöht. Die Europäische Union wettert wegen des Verstoßes gegen die WTO-Bestimmungen. Der Fachbereich hat die aktuelle Entwicklung vorweggenommen und Rechtsanwalt Pitschas eingeladen. Zufällig wird das internationale Wirtschaftsrecht behandelt, wobei der Schwerpunkt ganz der Aktualität entsprechend auf dem Recht der Welthandelsorganisation (WTO) gelegt wird. Die Textausgabe von Benedek "Welthandelsorganisation" darf auf keinem Tisch in der Vorlesung fehlen. Es geht also los in den Kampf gegen die neue Runde Protektionismus.

Wer Abwechslung sucht, der wird in dieser Wahlfachgruppe nicht belohnt. Dörr macht diese Veranstaltung auch schon länger. Und man muß es wohl den geordneten Verhältnissen am Lehrstuhl Randelzhofer zuschreiben, daß das Angebot in dieser Wahlfachgruppe Jahr für Jahr zuverlässig gleichbleibend gut ist. Schließlich ist diese Wahlfachgruppe für Randelzhofer Ehrensache. Hierbei unterstützt ihn Dörr tatkräftig, der auch zumeist die Moot Courts betreut. Wie lange er uns erhalten bleibt, ist allerdings fraglich, da der Abschluß seiner Habilitation wohl unmittelbar vor der Tür steht. Es ist allerdings anzunehmen, daß es jemandem von Randelzhofers völkerrechtlichen Ruf wohl nie an Nachwuchs mangeln wird. Allerdings muß ich zugeben, Dörrs Veranstaltung nie persönlich erlebt zu haben. Wenn man allerdings aus seinem sonstigen Verhalten in Seminaren schließt, dann kann man wohl davon ausgehen, daß dies eine engagiert geführte, ordentliche Veranstaltung werden wird. Thematisch wendet sich diese an fortgeschrittene Studierende der Wahlfachgruppe. Hierbei sollen Kurzreferate gehalten werden. Diese stellen die Basis für eine spätere Diskussion dar. Eine Liste wird aushängen, die Themen werden in der ersten Woche vergeben. Als Leckerbissen ist dann noch ein Besuch im Vertragsarchiv des Auswärtigen Amtes geplant. Einen JPA-relevanten Schein wird es aber wohl nicht geben. Vorschläge und Anmeldung werden unter doerr@zedat.fu-berlin.de erbeten.

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