next up previous contents
Nächste Seite: Wie lese ich empfangene Aufwärts: Grundlegende E-Mail Techniken Vorherige Seite: Mitteilungen online erstellen   Inhalt


Das E-Mail System der ZEDAT

Zum Bearbeiten der Mails (Senden, Empfangen etc.) wird ein Mailreader verwendet. Das ist ein Programm, das den Umgang mit E-Mails erleichtert und diverse Bearbeitungsmöglichkeiten bietet. Die ZEDAT bietet verschiedene Mailreader an, hier soll aber nur eine bedienungsfreundliche und sehr zuverlässige Variante erklärt werden. Das ist das Programm Pine.2Dieses Programm wird gestartet, indem am Systemprompt ``pine'' (unbedingt klein schreiben!) eingegeben wird.

Wird das Programm zum ersten Mal gestartet, dann erscheint zunächst eine Bildschirmseite mit Hinweisen zu dem Programm. Diese Hinweise sollten unbedingt gelesen werden, da sie den Umgang mit dem Programm erleichtern können. Danach erscheint eine Bildschirmmaske mit mehreren Menüpunkten, das Hauptmenü:


 

        ?         HELP - Get help using Pine

C COMPOSE MESSAGE - Compose and send a message

I MESSAGE INDEX - View messages in current folder

L FOLDER LIST - Select a folder to view

A ADDRESS BOOK - Update address book

S SETUP - Configure or update Pine

Q QUIT - Exit the Pine program

Die einzelnen Menüpunkte können mit den Cursortasten oder mit den Buchstaben, die vor den einzelnen Punkten stehen ausgewählt werden. Die Buchstaben können als Klein- oder Großbuchstabe eingegeben werden. Generell können alle Befehle in Pine, die lediglich aus einem Buchstaben bestehen, als Klein- oder Großbuchstabe eingegeben werden, nicht nur hier im Hauptmenü. Mit ``?'' erhält man weitere Hilfe und mit ``Q'' kann das Programm beendet werden. Uns interessiert an dieser Stelle nur der Punkt ``COMPOSE MESSAGE'', denn damit kann eine Mitteilung erstellt und verschickt werden.

Nach Anwahl dieses Menüpunktes wird eine neue Bildschirmmaske angezeigt, die zu einigen Eingaben auffordert:

PINE 4.21   COMPOSE MESSAGE                 Folder: INBOX  28  Messages To      :              -- -- -- Adressat der Mitteilung (E-Mail Adresse) Cc      :              -- -- -- Kopie an... (E-Mail Adresse) Fcc     :              -- -- -- lokaler Foldername, zum Speichern einer Kopie Attchmnt:              -- -- -- Anlage (Dateien) Subject :              -- -- -- Thema der Mitteilung/Betreff-Zeile --- Message Text --- -- -- -- Text der Mitteilung

Die einzelnen Felder können wieder mit den Cursortasten, oder der TAB-Taste angewählt werden. Am unteren Rand des Bildschirms erscheinen hier -- wie auch in allen anderen Menüs -- zwei Zeilen mit einer Auswahl der möglichen Befehle, die in diesem Modus angewendet werden können; zu denen aber an anderer Stelle mehr gesagt wird.

Ein Beispiel soll den Ablauf verdeutlichen: Es tritt immer wieder mal das Problem auf, daß sich die beiden Rechner, die nun über Modem miteinander verbunden sind, nicht verstehen. Dann kommt es vor, daß die Darstellung des Bildschirminhalts des Mailrechners nicht mit der Fenstergröße oder der Bildschirmgröße des lokalen Rechners übereinstimmt. Das äußert sich darin, daß der Bildschirminhalt nach oben herausläuft, sich also um eine oder mehrere Zeilen verschiebt. In diesem Fall können die Bildschirmeinstellungen des Mailrechners angepaßt werden. Wie dies geht, wollen wir nun per E-Mail erfragen.

Im ZEDAT-System steht für die Benutzerbetreuung eine eigene E-Mail-Adresse zur Verfügung: hilfe. Das ist der richtige Adressat für unsere Anfrage. In der eben besprochenen Pine-Bildschirmmaske geben wir daher ein:

PINE 4.21   COMPOSE MESSAGE                  Folder: INBOX  28  Messages To      : hilfe

Im Gegensatz zu der oben beschriebenen Form einer E-Mail-Adresse wird hier nur der Adressat (dessen Loginname) eingegeben. Diese Kurzform ist immer dann möglich, wenn der Mailreader (Pine) `weiß', wie die volle E-Mail-Adresse des Adressaten lautet. Da hilfe eine Mail-Adresse des ZEDAT-Systems ist, kann Pine die volle Adresse des Empfängers selbständig ermitteln (die dann so aussieht:
[2]hilfe@zedat.fu-berlin.de). Dies ist daran zu erkennen, daß nach obiger Eingabe der Rest der Mail-Adresse von Pine automatisch ergänzt wird. Immer wenn Absender und Empfänger im gleichen Rechnersystem ihren elektronischen Briefkasten haben -- also wenn ab dem ``@'' der Rest der Mail-Adresse identisch ist -- kann diese Kurzform gewählt werden. Es gibt noch weitere Fälle, in denen diese Kurzform gewählt werden kann, zu denen wir später noch kommen werden (s. 6).

In der nächsten Zeile, ``Cc'' (für Carbon Copy), können nun ein oder mehrere weitere Empfänger derselben Nachricht eingetragen werden, was wohl in den meisten Fällen nicht benötigt wird und dann übersprungen werden kann. Falls hier etwas eingetragen werden soll, geschieht das nach dem gleichen Muster, wie in der ersten Zeile. Werden mehrere weitere Empfänger angegeben, so müssen sie durch ein Komma getrennt werden.

Die dritte Zeile mit der Bezeichnung ``Fcc'' (File Carbon Copy) erlaubt die Angabe eines Folders (einer Datei), in dem lokal eine Kopie der Mail gespeichert werden kann. Dies ist evtl. hilfreich, um später zu wissen, wann man wem was geschrieben hat. Diese Zeile erscheint aber nicht immer. Abhängig von der jeweiligen Konfiguration (s.a. Kap. 6.4) kann auch ein Standard-Folder angegeben sein, wie etwa ``sent-mails'', in dem diese Kopien gespeichert werden. Dann ist diese Zeile überflüssig und wird nicht angezeigt. Ansonsten erscheint dieses Feld sofort nach Eingabe der Adresse; dann wird von Pine hier der Name des Empfängers als Folder-Name vorgeschlagen, der aber beliebig gändert werden kann.

Die nächste Zeile, mit dem Schlüsselwort ``Attchmnt'' (für Attachment), ist nur relevant, wenn mit der Mitteilung eine Datei verschickt werden soll (darauf wird in Kapitel 5.1 eingegangen). Für unser Beispiel kann auch diese Zeile übersprungen werden.

Nun folgt die Angabe des `Betreffs' (Subject) -- hier sollte immer etwas eingetragen werden, damit der Empfänger der Nachricht weiß, worum es geht. Besondere Regeln für Eintragungen in dieser Zeile gibt es nicht, aber Umlaute sollten hier auf jeden Fall vermieden werden (s.o). In unserem Beispiel tragen wir nun folgendes ein:

Subject : Aendern der Bildschirmeinstellung

Damit ist der formelle Teil einer Mitteilung beendet, nun kann der Text der Mittteilung eingegeben werden.

Jede E-Mail besteht aus zwei Teilen. Zum einen aus dem eben ausgefüllten formellen Teil, Header genannt, zum anderen aus dem Mitteilungsbereich, den transportierten Daten, Body genannt. Den Unterschied kann man sich in etwa so vorstellen, wie bei einem herkömmlichen Brief den Briefumschlag und dessen Inhalt. Genau wie der Briefumschlag enthält der Header alle für den Transport wichtigen Daten, u.a. Absender-Adresse und Empfänger-Adresse.

Nachdem der Header nun ausgefüllt ist, kann der Body ausgefüllt werden. Im Gegensatz zum Header gibt es für den Body keinerlei feste Vorgaben, es handelt sich also um ein freies Textfeld, dessen Inhalt und Aufbau frei bestimmt werden kann.

Wurde der Text der Mitteilung bereits vorab erstellt (s. ``Mitteilungen offline erstellen'', Kap. 4.2), und auf den Mailrechner übertragen (s. ``Dateien auf den Mailrechner kopieren'', Kap. 5.1), kann er nun in die Mail eingefügt werden. Nach Eingabe der Tastenkombination Control-R kann der Inhalt der Datei, die den Text enthält, an der Cursorposition eingefügt werden.

In unserem Beispiel könnte die Mail nach Eingabe des Textes folgendermaßen aussehen:

--- Message Text ---

Hallo  hilfe!

Ich wuerde gerne wissen, wie ich die Einstellungen fuer den Bildschirm aendern kann, (Zeilen und Spalten), da bei mir im Fenster meines Terminalprogrammes einige Zeilen aus dem Fensterbereich 'rauslaufen'. Vielen Dank.

Gruesse Hubert

$^{\wedge}$GGet Help  $^{\wedge}$CCancel  $^{\wedge}$RRead File $^{\wedge}$YPrev Pg $^{\wedge}$KCutText   $^{\wedge}$OPostpone $^{\wedge}$XSend      $^{\wedge}$JJustify $^{\wedge}$WWhere is  $^{\wedge}$VNext Pg $^{\wedge}$UUnCut Text$^{\wedge}$TTo Spell

In den unteren Zeilen der Bildschirmmaske sind einige Befehle zum editieren des Textes angezeigt. Dort ist auch der Befehl zum Absenden der Mitteilung aufgeführt. Ist der Text der Mitteilung eingegeben, kann diese Mitteilung nun abgeschickt werden. Dazu geben wir ``$^{\wedge}$X'' ein ($^{\wedge}$ steht für Control bzw. auf deutschen Tastaturen für Strg). Nun erscheint im unteren Teil des Bildschirms eine Nachfrage, ob der Text wirklich abgeschickt werden soll:

Send message? ? Help      Y [Yes] $^{\wedge}$C Cancel    N No

Da in den eckigen Klammern schon ``Yes'' vorgegeben ist, braucht die Nachfrage nur noch mit der Eingabetaste bestätigt zu werden. Soll der Text nicht abgesendet werden, muß hier ``N'' eingeben werden.

Manchmal gelingt es nicht, die Mail von Anfang bis Ende fertig zu schreiben, weil irgendwelche Ereignisse eine Unterbrechung notwendig machen (z.B. falls erst Unterlagen gesichtet werden müssen). Zwischenzeitlich ist aber vielleicht eine andere wichtige Mail eingetroffen, die man gerade nicht lesen kann, da man sich im Message-Editor (``Compose Message'') beim erstellen einer Mail befindet. Für derartige Fälle gibt es die Möglichkeit, das Schreiben der Mail zu unterbrechen, ohne das der bereits geschriebene Teil verloren geht. Dies wird mit postpone (``zeitlich verschieben'') bezeichnet. Pine kennt dazu den Befehl ``$^{\wedge}$ O'', durch dessen Eingabe die unfertige Mail zwischengespeichert wird und man sich dann wieder im Hauptmenü befindet. Nun können andere Aktionen durchgeführt werden und Pine kann auch beendet werden, ohne das die zwischengespeicherten Daten verloren gehen. Sobald jedoch der Nachrichten-Editor (``Compose Message'') erneut aufgerufen wird, bietet Pine die Option, die unfertige Mail weiterzubearbeiten. Wird die Frage mit ``Y'' beantwortet, werden alle zwischengespeicherten Daten wieder geladen und die Mail kann normal beendet und abgesandt werden.

Damit ist unsere erste Mail abgeschickt und das Beispiel beendet. Nun haben wir unsere Mail ja nicht aus Selbstzweck abgeschickt, sondern weil wir darauf eine Antwort haben wollen. Die kommt i.d.R. auch bald und dann stehen wir vor dem Problem:



Fußnoten

...Pine.2
Andere Mailreader sind z.B. Elm und Mutt.

next up previous contents
Nächste Seite: Wie lese ich empfangene Aufwärts: Grundlegende E-Mail Techniken Vorherige Seite: Mitteilungen online erstellen   Inhalt
Uwe Sievers 2000-10-06