Flora am Baikal-See:

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Feuchte Täler und Auen

In den Schluchten des Khamar-Daban-Gebirges plätschern zahlreiche Bäche. Dort finden sich feuchtliebende Laubgehölze wie Pappeln, Birken, Espen, Weiden, und Erlen sowie Kräuter, die an diesem Ort Reliktgesellschaften der voreiszeitlichen Epoche darstellen. Sie blieben in den Tälern des Khamar-Daban erhalten, weil die Gletscher der Eiszeit nicht in diese Bereiche vordrangen.
Später verbreiteten sich diese Pflanzen über den gesamten Nordhang des Gebirgszuges, dank des feuchten "ozeanischeren" Klimas. Hier fällt bis zu 1500 mm Niederschlag im Jahr, weil der Wind die Feuchtigkeit vom Baikal-See heranträgt.

Iris humilis

Iris humilis

Lilium martagon, Türkenbund-Lilie

Lilium martagon, Türkenbund-Lilie

Im Winter schützt eine mächtige Schneedecke die Kräuter sicher vor Frost.
Die Farne bilden stellenweise eine mannshohe, geschlossene Vegetationsschicht und sind mit 19 Arten im Kharmar-Daban vertreten.
Daneben finden sich zahlreiche für Russland und Sibirien seltene Pflanzen, wie zum Beispiel der Frauenschuh (Cypripedium calceolus) oder die Türkenbund-Lilie (Lilium martagon) oder die kleine Taglilie (Hemerocallis minor). Hier leben auch Endemiten wie das Baikal-Windröschen (Anemone baicalensis) oder der Baikal-Tragant (Swertia baicalensis). In der Moosschicht wachsen mehrere Arten der Bärlappgewächse.

Mehr als 100 Heilpflanzenarten sind aus der Taiga bekannt.
Gegen Magenbeschwerden hilft ein Tee aus vorjährigen Blättern des Steinbrechgewächses Bergernia crassifolia, deren natürliche Fermentation abgeschlossen ist, oder ein Tee aus Blättern und Blüten des Fingerkrauts (Potentilla fruticosa), welche die Russen "Kurillen-Tee" nennen.
Aber vielleicht suchen Sie eher etwas Anregendes - dann ist die "Goldene Wurzel" des Rosenwurzes (Rhodiola rosea) genau das Richtige. Diese Pflanze wird in Deutschland zur Begrünung kultiviert, aber bei der künstlichen Aufzucht verliert sie ihre Wirkung.

Enzian

Enzian

An den Hängen des Khamar-Daban reift jedes Jahr eine Fülle von Waldbeeren wie beispielsweise Preiselbeeren, Erdbeeren und Moor-Heidelbeeren, die nicht nur die Tiere nähren, sondern auch eine wichtige Vitaminquelle für die Bevölkerung darstellen.

 

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