KHM
       
      6. Übersicht der Probenentnahmsorte 1 und 2
6. Übersicht der Probenentnahmspositionen 1 und 2    
      7. Querschliff mit Schichtenbestimmung Nr. 1: Hintergrund mit Kopf des im Röntgen sichtbaren Mannes (Vgl. Nr.9)  
  7. Querschliff mit Schichtenbestimmung Nr. 1: Hintergrund mit Kopf des im Röntgen sichtbaren Mannes    
      8. Querschliff mit Schichtenbestimmung Nr. 2: Hintergrund überdem Kopf des Hl. Petrus Martyr  
 
8. Querschliff mit Schichtenbestimmung Nr. 2: Hintergrund über dem Kopf des Hl. Petrus Martyr
In der Analyse besonders interessant die Partie im Hintergrund oben seitlich
des Vorhangs, wo eine besonders starke Absorption der Röngtenstrahlen
erkennbar ist. Die Querschliffe
helfen, die Situation zu klären. Nr. 1 hat folgenden Schichtenaufbau:
a) braune Grundierung, b) helle Schicht des Inkarnats des im Röntgen
sichtbaren Kopfes, c) der Grundierung vergleichbare, jedoch dünnere
Schicht, d) helle, besonders dicke Schicht aus Bleiweiss und Erdfarben
(Umbra), e) darüber liegende braune Schicht.
Nr. 2 hat folgenden Aufbau:
a) Grundierung, b) helle dicke Schicht analog der Schicht d von Nr. 1,
c) abschliessende braune Schicht.
Der Vergleich der beiden Proben lässt folgende Interpretation zu:
Die dünne braune Schicht von Probe 1 scheint den im Röntgen
sichtbaren Kopf abzudecken, während die hellen Schichten ( d für
Probe 1 und b für Probe 2) sich auf eine zweite Modifizierung beziehen,
während der der Maler einen hellen Hintergrund geplant haben muss,
eine Architektur oder wahrscheinlicher eine Landschaft, um dann in der
endgültigen Fassung in braun-grünlichen Tönen die heute
sichtbare Nische anzulegen. Es scheinen also zwei Phasen in der Entwicklung der Komposition aufeinander zu folgen. Auf eine erste Phase mit der Anlage von Figuren auf derselben Höhe der Madonna folgt die Abdeckung dieser Schicht und die Anlage eines hellen Hintergrunds mit Landschaft oder Architektur, die dann durch die heute sichtbare Nischenarchitektur ersetzt wird.
 
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