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FU:Nachrichten - auf ins vierte Jahr


Auch Zeitschriften haben mal Geburtstag. Im Oktober 1992 kam die erste Ausgabe der FU:Nachrichten, dieses Heft eröffnet den 4. Jahrgang. Für viele sind die FU:Nachrichten wie früher schlicht das FU-info. Der Namenswechsel, verbund en mit der Schwierigkeit , ob man das nun eff-uh-enn oder - englisch - fun aussprechen sollte, ist bis heute nicht recht verdaut. Der inhaltliche Wandel war wichtiger: Statt einer relativ zufälligen Sammlung von Texten unterschiedlichst en Niveaus sollte eine von allen Angehörigen der Universität, aber auch von Außenstehenden mit Freude lesbare Zeitschrift entstehen. Hier sollte nicht das Fachchinesisch der einen Fakultät neben dem Fachchinesisch einer anderen stehen , hier sollte nicht das Kästchen für den Personalrat neben dem Schächtelchen für den AStA, nicht die regelmäßige Verlautbarung der Hochschulleitung neben dem Bulletin aus den Unigremien Platz finden. Die FU:Nachrichten sollt en - kurz gesagt - journalistischer werden. Und sie sind es geworden.

Dabei war das Blatt nicht von Anfang an so, wie es heute vorliegt. Die Schwerpunktthemen kamen erst 1993. Das Themenspektrum ist so breit wie die FU vielfältig ist: von der Lehrerbildung über die Genforschung bis zur Sportwissenschaft. Dabei werden oft äußere Ereignisse als Aufhänger genutzt: AIDS-Kongreß, 50 Jahre Kriegsende oder Funkausstellung.

Eine Rubrik, die seit Oktober '92 dabei ist, ist Globus: FU-Angehörige schreiben über die Uni, die Stadt, das Land, wo sie gerade als Austauschstudent, Gastdozent, Forschungsfellow oder in welcher Eigenschaft auch immer zu Gast sind. Inzwischen sind wir einmal um die ganze Welt.

Eine andere Rubrik ist die Werkstatt Wissenschaft, in der Leibnizpreisträger ebenso wie Nachwuchswissenschaftler Forschung präsentieren. Naturwissenschaften sind hier überproportional vertreten. Aus gutem Gru nd: Zu den Schwerpunkten tragen sie seltener bei als andere Fächer - in der Werkstatt wird auf ein Stück ausgleichende redaktionelle Gerechtigkeit geachtet. Erst 1994 dazugekommen ist das Kalendarium: ein unscheinbarer Service, hinter dem sich e in enormer Aufwand verbirgt.

Seit Anfang '95 gibt es FU:N in einer etwas schlankeren Version auf dem Internet - als Angebot vor allem für ehemalige und künftige Studierende in der ganzen Welt.

Die Entwicklung der FU:Nachrichten läßt sich auch in Zahlen nachzeichnen: Die Auflage stieg von durchschnittlich 15.400 Exemplaren in 1992 über 17.450 in '93 auf jetzt 20.000. Der Umfang ist von durchschnittlich 32,8 Seiten über 3 9,6 ('93) und 44,4 ('94) auf 48,8 im ersten Halbjahr '95 gewachsen.

Seit Oktober 1993 gibt es im Bereich des Steglitzer Klinikums eine vierseitige Beilage, die den Namen KLINIK:UM:SCHAU trägt. Inzwischen ist diese Beilage auf acht Seiten angewachsen und Bestandteil der Gesamtauflage, zuständig fü r Informationen aus dem humanmedizinischen Sektor der FU.

Dickere - und in der Produktion teurere - Hefte gibt es auch, weil es mehr Anzeigen gibt. Die Einnahmen der FU-Pressestelle spiegeln diese Entwicklung: Standen 1992 den Ausgaben in Höhe von knapp 200.000 Mark Einnahmen in Höhe von knapp 20.0 00 Mark gegenüber, so waren es 1993 schon 267.000 Mark, denen 115.000 Mark an Einnahmen gegenüberstanden und 1994 dann 321.500 Mark Ausgaben und 186.000 Mark Einnahmen. Der Deckungsanteil für die Sachkosten ist damit von unter zehn auf &uum l;ber sechzig Prozent angestiegen: in finanziell klammeren Zeiten keine schlechte Nachricht.

Doch Zahlen trösten auch jene nicht, die ihre grundsätzlichen Probleme mit den FU:Nachrichten haben. Für einige sind sie zu offiziös, für andere zu boulevardesk. Während einige gar nicht genug kriegen können von Gesc hichten über Absolventen und Karrieren, stören sich andere gerade an den Personalisierungen. Während die einen mehr Fotos wollen, wünschen andere mehr wissenschaftlichen Tiefgang. Diese Diskussion läßt die Redaktion nicht un beeindruckt. Die auch interne Suche nach Schwächen und Stärken, nach Verbesserungsmöglichkeiten und neuen Ideen wird dafür sorgen, daß diese Zeitschrift sich treu bleibt, indem sie sich ändert - immer wieder.

Christian Walther


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