Kirchen
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Beschreibung
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Innenansicht
Grundriß
Ältere
Beschreibungen
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Dorfkirche
Miersdorf (Lkr.
Dahme-Spreewald)
Beschreibungen in der
Literatur:
Spatz
(1912): In der Mitte der Dorfaue liegt die im Grundriß
einfach rechteckige, aus schlichtem Findlingsmauerwerk erbaute
Kirche, die in ihrer heutigen Gestalt jedoch aus der zweiten
Hälfte des 17. Jahrhunderts stammt. Die damalige
Gutsherrschaft, die Enderlein oder Enderling, ließ unter
Benutzung von älterem Mauerwerk die Kirche wieder herstellen
und mit einem im Grundriß quadratischen, über der
Westfront errichteten Dachaufbau versehen, der in einer
vierseitigen Pyramide schließt: die später angebrachte
Wetterfahne trägt die Jahreszahl 1855. Von alter Zeit her
befand sich hier an der Westfront der Haupteingang; rechts von ihm
bemerkt man im Mauerwerk einen Granitfindling mit einem runden
Block in der Mitte, wahrscheinlich ein prähistorischer
Mühlstein. Zwei schön klingende Glocken wurden, wie ihre
Inschriften besagen, unter dem Patronat des Hans Dietrich v.
Enderlein, von Jakob Neuwert in Berlin 1666 gegossen. Der Kirchhof
ist von Findlingsmauern umgeben und wird auf der Westseite von
einem breiten Zufahrtsportal unterbrochen, das ebenso wie das
Gotteshaus im Barockstil errichtet ist. In Steuerregistern des
Bischofs von Brandenburg von 1527 bis 1529 wird Mirensdorf als
Mutterkirche aufgeführt, der das Gotteshaus in "Zeuthen"
und die "Capella Schmekewitz" als Tochterkirchen
unterstanden. Noch heute ist der Zeuthener Betsaal eingekircht,
die Schmöckwitzer Kirche gehört dagegen zur Eichwalder
Pfarre.
Pomplun
(1962): Miersdorf (Kr. Königs Wusterhausen) Das geflickte und
teilweise verputzte Feldsteinmauerwerk des rechteckigen Saals, die
zugesetzten Reste gotischer Fenster und eines Südportals
machen als Bauzeit das 14. Jahrhundert wahrscheinlich. Die
Seitenwände sind später erhöht worden. Zwischen den
Steinen der Westwand rechts unten neben der 1710 eingebrochenen
oder veränderten Pforte steckt ein vorgeschichtlicher
Mahlstein aus rotem Granit von 40 cm Durchmesser, das Mittelloch
hat 10 cm lichte Weite. Er entspricht einer mittelalterlichen
Gepflogenheit, die ich auch andernorts feststellen konnte, so in
Waltersdorf, in Neuhof bei Zinna oder im ostpommerschen Großmöllen
(Kr. Köslin). Der Dachturm hat eine Windfahne von 1855, die
sein Baujahr anzeigt. Nach einer Notiz im Kirchenbuch hatte der
Innenraum früher eine Flachtonne aus Holz.
"Dehio":
Zeuthen (Miersdorf) Dorf-K. Spätma. rck. Feldsteinbau, 1710
Errichtung des verbretterten Turmes über dem WGiebel und
Veränderung der Fenster und Portale. In der N- und OWand 2
spätgot. Fenster, in der SWand ein zugesetztes spitzbogiges
Portal erh. Das Innere urspr. mit Holztonne, jetzt flachgedeckt,
bestimmt durch die Einbauten von 1835. Rest. der K. 1967. -
Kleiner Orgelprospekt mit Pilastern und Vasen, um 1800. Taufe,
Holz, 18 .Jh. Johannesknabe, die Taufschale auf dem Kopf tragend.
3 Schnitzfiguren: Maria mit dem Kinde E. 14.Jh., Barbara 2.V.
15.Jh., Jakobus (beschädigt) gegen M. 15.Jh.
"Bau-
und Kunstdenkmale in der DDR": Zeuthen, Ortsteil Miersdorf
Dorfkirche Rechteckiger spätgotischer Feldsteinbau, umfassend
erneuert 1710, der westliche Turmaufsatz 1921. - Kanzelaltar 1835,
gleichzeitig die hufeisenförmige Empore. Barocke Taufe mit
Johannesfigur als Stütze. Orgel A. 19. Jh. 3 Schnitzfiguren
E. 14. Jh./A. 15. Jh. Leuchterpaar, Messing versilbert, 18. Jh.
Kollektenteller, Zinn, 17. Jh. Klingelbeutel 1760.
Historisches
Ortslexikon für Brandenburg (1976): Rechteckige FeldsteinK
des 14./15. Jh, umfassend erneuert 1710, w Turmaufsatz von 1921.
"Kunstführer
durch die DDR": Miersdorf (gotisch 14. Jh.; spätgotische
Maria Ende 14. Jh.)
"Aus
der Geschichte der Miersdorfer Kirche" (Schaukasten vor der
Kirche) 14. Jahrhundert
Feldsteinbau ohne Turm als
wehrhafte Zufluchtskirche gegen Slaweneinfälle errichtet.
Ende 14. Jahrhundert
"Maria von Miersdorf"
mit Jesuskind als farbige Holzplastik entstanden. 1440
Der Kurfürst von Brandenburg belehnt die Familie von
Enderlein mit dem Landsitz um
1500 Miersdorf wird dem
Archidiakonat Mittenwalde des Bistums Brandenburg zugeteilt,
später Ragow. 1536
Kurfürst Joachim II. von
Brandenburg bestätigt den Enderlein den Besitz von
"Myrenstorp". 1539
Der Kurfürst führt auf
Drängen seines Landes die Reformation in Brandenburg ein. Die
Untertanen müssen sich nach der Konfession des jeweiligen
Landesherren richten. 1617
Georg von Enderlein stiftet für
den steinernen Altar ein geschnitztes Altarpult. 1627
stiftet Georg von Enderlein eine
mit Schnitzarbeiten verzierte Kanzel. 1618-48
Der 30jährige Krieg
verwüstet große Teile des Landes. 1637 dringen
kaiserliche Belagerer in unseren Kreis und ermorden den Probst von
Mittenwalde und den Pfarrer von Ahrensdorf. 1645
und 1666 Hans Dietrich
von Enderlein und Andreas Koeppen stiften zwei Kirchenglocken aus
Kupfer und Bronze. 1678
Eine neue hölzerne Taufe
mit dem Wappen der Enderleins wird aufgestellt. Der Taufengel
symbolisiert den Täufer Johannes. Diese historische Taufe
wird nach ihrer Wiederentdeckung seit 1952 erneut benutzt.
1708 Johannes
Dietrich von Enderlein wird als letzter des Geschlechts im
Grabgewölbe unter der Kirche beigesetzt (das Gewölbe
wurde 1832 zugeschüttet). 1710
Die Kirche erhält nach
einer Erhöhung der Umfassungsmauern und der Erneuerung des
Turmes die heutige äußere Form. Bauzeit:
Sechs Monate. Kosten 474 Thaler, 6 Groschen, 9 Pfennige.
1719 Moritz
Sigismund von Enderlein verkauft seinen Besitz mit allen
gutsherrlichen Rechten für 20000 Thaler an den König von
Preußen Friedrich Wilhelm I., Kirchenpatronat der
Hohenzollern. 1760
Das Eingangstor zum Kirchenhof
wird fertiggestellt. 1781
Die Büdner von
Rauchfangwerder erhalten in der Mitte der Kirche eigene
Kirchenstühle. 1812
Miersdorf wechselt von der
Parochie Ragow zur Parochie Waltersdorf 1835
(6. Sept.) Feierliche
Wiedereinweihung der Kirche nach einer großen
Innenrenovierung. Baukosten: 620 Thaler. 1837
Die Büdner von
Rauchfangwerder protestieren gegen neue Sitzordnung 1860
Kirchhof geschlossen
1867 In der Kirche werden
Seitenemporen eingebaut, die Chorfenster nach unten verlängert.
1912 Die
Kirche erwirbt ein zwölfregistrige Schuke-Orgel. 1951
Kriegsschäden werden
beseitigt 1981-84
Umfangreiche Innenrenovierung
der Kirche, Neugestaltung des Altarraumes mit dem
Doppelbalkenkreuz an der Altarstirnwand. Baukosten: 65000 Mark.
1990 bis 1993
Neueindeckung des Kirchendaches
und Gestaltung des Kirchhofes. Kosten: 52000 DM
Dehio/Brandenburg: Zeuthen
Lkr. Dahme-Spreewald. Karte 6 Ortsteil
Miersdorf Ev. Dorfkirche. Saalbau aus Feldstein, 14./15. Jh., die
Wände wohl 1710 in Backstein erhöht, gleichzeitig Bau
des verbretterten Turms über dem Westgiebel und flachbogige
Vergrößerung der Fenster und Türen. In der
unverputzten Westwand eingemauert ein Handmahlstein. In Nord- und
Ostwand zwei spätgotische Fenster, in der Südwand ein
vermauertes, spitzbogiges Portal erhalten. Das Innere, urspr. mit
Holztonne, jetzt flachgedeckt, bestimmt durch die Einbauten von
1835. Rest. innen 1967, außen 1981. - Taufe, Holz, 18. Jh.,
in Form eines Johannesknaben, der die Taufschale auf dem Kopf
trägt, zu seinen Füßen ein Lamm, in seinen Händen
eine aufgeschlagene Bibel. Drei Schnitzfiguren (in Restaurierung):
Muttergottes mit bekleidetem Kind, E, 14. Jh., hl. Barbara, 2. V.
15. Jh. (Kopf und Hand fehlen), hl. Jakobus (beschädigt),
gegen M. 15. Jh.
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