DEFO am FB Jura - Sonstiges | ||||||||
Seit über 20 Jahren gibt es das Demokratische Forum an der Freien Universität Berlin. Eigentlich reicht dies schon, um zu zeigen, dass wir einen richtigen Weg ausgewählt haben. Aber ich möchte auf unseren Namen eingehen und unseren Verein allen, die ihn noch nicht kennen so vorstellen. Seit über zwei Jahrzehnten betrieben viele Studenten unter dem Namen DEFO Studentenpolitik, da stellt sich sofort die Frage, was hält die unterschiedlichen Studentengenerationen zusammen. Die Antwort findet sich im Namen.
Auf der einen Seite steht dieser für eine demokratische Struktur des Vereins und die Ausrichtung der gesamten Tätigkeit hin auf eine Demokratisierung der Verhältnisse. Leider beschränkt sich diese manchmal nur auf die Teilnahme an den Sitzungen der Gremien, aber auch die einfache Teilnahme hält die Gruppenuniversität am Leben. Was wäre die Gruppenuniversität ohne die Teilnahme der Studierenden? Im Studierendenparlament setzen wir uns seit Jahren für die Rechte der Opposition ein, und so auch hier für demokratische und gleichberechtigte Strukturen. Natürlich hören die demokratischen Prozesse nicht vor der Tür unseres Raumes auf. In regelmäßigen Mitgliedertreffen werden die wichtigen Entscheidungen nach ausgiebigen Diskursen gefällt. Wer wissen möchte, wie die anderen Entscheidungen gefällt werden, sollte einfach mal an unserem Raum in der Boltzmannstraße 3 leise vorbeigehen, denn dort hört er bestimmt laute Gesprächsgeräusche durch die Tür dringen. Es herrschen alles andere als hierarchische Verhältnisse, und da ich seit fast anderthalb Jahre im DEFO tätig bin, müsste ich eine bestehende Hierarchie kennen. Wir sind also ein demokratischer Verein, der zum Ziel hat die Uni zu demokratisieren.
Andererseits steht noch das Forum im Namen. Unter einem Forum stelle ich mir einen Platz, vielleicht einen Marktplatz, vor auf dem sich viele Menschen treffen, um Dinge zu diskutieren. Dies kann man ganz einfach auf den Verein übertragen. Er steht allen offen, weit hinaus über die parteipolitischen Grenzen, und bildet die Plattform für die Verwirklichung der Ideen der Mitglieder. Falls ich Lust habe, mich um die Anfangssemester zu sorgen, übernehme ich einfach das Erstsemestercafé, genauso gut kann ich Kulturabende oder Besuche verschiedener Institutionen von der JVA bis zum Bundestag organisieren. Falls ich mich für die Gremienarbeit berufen fühle, dann gibt es noch viel mehr zu tun. Im DEFO-Info, dem kommentierten Vorlesungsverzeichnis, welches wir einmal im Semester herausgeben kann jede/r Artikel oder Veranstaltungskommentierungen schreiben und so die eigenen Ideen den Studierenden zugänglich machen. Es gibt für Dich im Verein sehr viel mehr Möglichkeiten, eine Idee durchzusetzen, als allein. Hier gibt es ein bestimmten Erfahrungsschatz und das Wissen vieler Studentengenerationen, auf das jeder zurückgreifen kann.
Die Offenheit für so viele Ideen wird häufig als unpolitisch bezeichnet. Hier liegen gleich zwei Verwechslungen vor. Erstens ist es nicht möglich den Verein in eine politische Ecke einzuordnen. Er ist offen für alle. Da leider noch einige Kommiliton/ innen/ en in sehr dummen Rechts-Links-Schemata denken, ist es für diese nicht leicht die Offenheit zu akzeptieren. Die typische Reaktion auf das unbekannte Fremde ist die Ablehnung. Aus meiner Sicht eine sehr kurzsichtige Entscheidung. Die Tätigkeit des Vereins beschränkt sich auf die Studierendenpolitik. Bei so vielen unterschiedlichen Mitglieder ist es nicht leicht, einen Konsens zu bestimmten Fragen zu finden. Die Sache würde noch erschwert, wenn sich alle über die gesamte Gesellschaftsgestaltung einig sein müssten. Es liegt nur der Bereich der Universität für Aktivitäten offen, das heißt nicht, dass der Rest nicht interessant ist oder weniger wichtig. Der Rest oder die Entwicklungen in der Gesellschaft sind natürlich wichtig. Wo liegt aber das unpolitische, sich auf Unipolitik zu beschränken? Ich höre schon den Einwand Entwicklungen an der Universität sind nur im Rahmen der gesamten Gesellschaft möglich. Zum Glück beziehe ich dies nicht auf meine eigene Person, denn sonst könnte ich mich ohne Entwicklung der Gesellschaft selbst nicht weiterentwickeln und hätte zu Hause bleiben können. Es sollten die realen Chancen für Veränderungen gesucht werden und nicht Utopien ausgemalt.
Es gibt also keinen großen Plan, keine feste Wertordnung oder gar ein Programm für das "Demokratische Forum". Aber der Wille, etwas für die Verbesserung der Studienbedingungen zu tun, ist vorhanden. Kein Mitglied ist sich zu schade, Tage und Nächte über der Studienordnung zu sitzen, mit dem Ziel Ungereimtheiten und Schwierigkeiten, die eh nur auf den Rücken der Studierenden ausgetragen werden, auszuräumen. Hier sehe ich Studierendenpolitik in ihrer reinsten Form. Die Mitglieder in den Gremien sind die Vertreter der studentischen Interessen und dazu bestimmt diese zu vertreten. Das als unpolitisch zu bezeichnen, halte ich für mehr als kurzsichtig.
Nun ist genug geschwafelt worden. Der Spaß steht nicht an letzter Stelle im Verein. Meist ist die Stimmung sehr lustig und ein Witz kann nie platt genug sein. Ich hoffe, dass merkt man dem Heft nicht zu sehr an. Ich möchte alle einladen, die sich für die Studierenden einsetzen wollen, sich an der Arbeit im Demokratischen Forum zu beteiligen. Erste Einblicke könnt Ihr im Ersti-Café an jedem Donnerstag zwischen 14.00 und 16.00 Uhr sammeln, wenn Ihr neu seid an dieser Uni. Für alle anderen stehen die studentischen Sprechstunden von 12.00 bis 14.00 Uhr offen. Die ein schönes Beispiel dafür sind, das Gute nicht nur zu fordern, zum Beispiel in Form eines Studienbüros, sondern selbst Hand anzulegen. (erschienen im DEFO-Info Nr. 43 vom SS 2001) |
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