Kirchen
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Beschreibung
Außenansicht
Innenansicht
Grundriß
Ältere
Beschreibungen
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Dorfkirche
Siethen (Stadt
Ludwigsfelde, Lkr. Teltow-Fläming)
Ältere Beschreibungen:
Spatz
(1912): Die Kirche ist ein aus Granitfindlingen errichteter
mittelalterlicher Bau, der in späterer Zeit vielfach
ausgebessert und erneuert wurde; die älteste Glocke ward
durch den Gießer Ditrich aus "Lutringen" 1553
gegossen. Im Innern befinden sich zahlreiche
Ausstattungsgegenstände aus dem 17. und 18. Jahrhundert, wie
z.B. ein hölzerner Altaraufsatz, verschiedene gemalte Wappen,
z.B. derer v. Gröben aus dem Jahre 1616, sowie Zinngeräte.
In den Tagen der Bischöfe von Brandenburg war "Czyts"
die Mutterkirche der Filia zu Gröben; heute ist das Pfarramt
in Siethen dauernd mit dem in Gröben verbunden.
Pomplun
(1960): Siethen (Kr. Zossen) Der zu Ende des 13. oder Anfang des
14. Jahrhunderts aus bearbeiteten Feldsteinen in regelmäßigen
Lagen aufgeführte Saal hat westlich einen nur wenig
einspringenden, verputzten Turm, der bis zum Gurtgesims ebenfalls
aus Quadern, darüber aus Ziegeln besteht. Ihn bekrönt
eine achtseitige, verschieferte Pyramide. Das Turmportal ist
gestuft und spitzbogig, die von der Turmhalle ins Schiff führende
Pforte ebenfalls abgetreppt, aber rundbogig. Die letzten alten
Offnungen verschwanden 1914, als vor die Dreifenstergruppe der
Ostwand die getreue Kopie einer mittelalterlichen Halbkreisapsis
gesetzt wurde.
"Dehio":
Siethen Bez. Potsdam, Ldkr. Zossen. - Inv. Brandenburg, Teltow
Dorf-K. Frühgot. flachgedeckter Feldsteinbau mit wenig
eingezogenem querrck. WTurm, sein leicht zurückgesetztes
Oberteil mit Spitzhelm A. 19.Jh. In urspr. Form das abgetreppte
spitzbogige Wportal. Das NPortal und die rundbogig erweiterten
Schiffsfenster 1851. OApsis und die Sakristei 1914. - Hölzerner
Altaraufsatz dat. 1616, rest. 1914, 2geschossiger
Architekturaufbau: im Sockel Abendmahlsbild, im Hauptfeld
Kreuzigungsgemälde flankiert von Doppelsäulen, zwischen
ihnen die Bilder der 4 Evangelisten, im Aufsatz Gemälde der
Auferstehung, im Giebel der Himmelfahrt; Dekor aus Schweif- und
Beschlagwerk. Gleichzeitig der Altartisch, auf seiner
Holzverkleidung auf Metall gemalte Wappen; ebensolche auch an
Emporen- und Gestühlsbrüstungen, dat. 1663 und 1670,
wohl von einem Epitaph. Bar. Taufengel, Holz, lebensgroß.
"Bau-
und Kunstdenkmale in der DDR": Siethen Dorfkirche
Rechteckiger Feldsteinbau mit querrechteckigem Westturm 13. Jh.,
Turmoberteil wohl A. 19. Jh., die Apsis von 1914. Veränderungen
am Schiff und im Inneren 1851 und 1941. - Altarretabel 1616,
gleichzeitig der Altartisch. Taufengel 18. Jh. Opfertruhe 18./19.
Jh. Kelch mit Patene, Silber vergoldet, um 1616. Taufkanne, Zinn,
1781. Leuchterpaar, Messing, 1.H. 16. Jh. Messingblaker um 1700.
Historisches
Ortslexikon für Brandenburg (1976): FeldsteinK aus 13./14.
Jh, Turmoberteil wohl Anfang 19. Jh, Apsis 1914, Veränderungen
am Schiff und Innenraum 1851 und 1914.
"Kunstführer
durch die DDR": Siethen (gotisch 13./14.Jh.; Altaraufsatz
1616).
Waack
(1993): Die Dorfkirche von Siethen erweckt mit ihrer
Feldsteinapsis den Eindruck, als ob sie zu der seltenen
spätromanischen Gruppe der sogenannten Apsissäle, also
ohne eingezogenen Chor, gehöre. Der Apsis ist nicht
anzusehen, daß sie erst 1914 "romanisierend"
erbaut wurde, was die Schwierigkeit der Datierung ohne Urkunden
beispielhaft unterstreicht. ...
Zur Gruppe der Hochgotik zählen
auch die Kirchen von Kleinbeeren und Siethen, die aber über -
der Westwand vorgesetzte - massive Steintürme verfügen.
Im Gegensatz zu den
spätromanischen Querriegeln haben die hochgotischen Türme
einen quadratischen Grundriß, der schmaler als das Langhaus
ist. Sie bestehen nicht mehr aus Quadern, sondern meist aus
gespaltenem Feldsteinmaterial, oft untermischt mit Backsteinen.
Der Turm von Kleinbeeren ist dagegen ein reiner Backsteinbau.
Dehio/Brandenburg: Siethen
Stadt Ludwigsfelde, Lkr. Teltow-Fläming. Karte 6 Ev.
Dorfkirche. Frühgotischer Feldsteinsaalbau mit etwas
jüngerem, eingezogenem Westturm. Sein leicht zurückgesetztes
verputztes Oberteil und der Spitzhelm A. 19. Jh., Apsis und nördl.
Sakristei 1914/15 angebaut. Restaurierungen 1914/15, 1990-1993,
dabei zwei Grüfte freigelegt. In urspr. Form nur das westl.
spitzbogige Stufenportal; das Nordportal und die rundbogig
erweiterten Schiffsfenster von 1851. Innen flachgedeckt. -
Hölzerner Altaraufsatz dat. 1616, gestiftet von den Familien
v. Stüsseln und v. der Gröben, 1851 entfernt, 1914 rest.
und wiederaufgestellt. Zweigeschossiger Adikula-Aufbau mit Dekor
aus Schweif- und Beschlagwerk. Predella mit Abendmahlsbild, im
Hauptfeld Kreuzigung, flankiert von Doppelsäulen, zwischen
diesen Bildnisse der vier Evangelisten, im Aufsatz Auferstehung,
im Giebel Himmelfahrt. Kanzel wohl 1914. Lebensgroßer
hölzerner Taufengel 18. Jh. Bemerkenswert die kleinen,
bemalten Metallwappen auf der Holzverkleidung und an den
Brüstungen von Westempore und Gestühl, offenbar
Ahnentafel von Otto Christian v. Schlabrendorff, dat. 1663 und
1670, wohl von einem Epitaph. - Auf dem Friedhof Grabmal für
Johanna v. Scharnhorst (+ 1857) und ihre gleichnamige Mutter, geb.
Gräfin v. Schlabrendorff (+ 1867), mit schöner
Marienstatuette.
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